Legende der Trauer und Reue

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feelinggirl

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Eine Frage,
keine Antwort,
ein Hilfeschrei
und keiner kommt,
eine kleine dunkle Nebenstraße
und ein Haus,
in dem niemand mehr wohnt.
Geschehen ist´s vor vielen Jahren,
als das Dunkle noch regierte
und die Mächte finster waren.
Jung gestorben,
jung begraben,
gestorben durch die fremde Hand
des Teufels Werk
und Blut an einem weissen Gewand.
Ein Mädchen,
voller Stolz und Edelmut
voller Pläne für ihr Leben
hat ihr Herz dem falschen Manne gegeben.
Erstochen,
mitten ins Herz,
es war schnell vorbei,
ein kurzer Stich,
ein kurzer Schmerz.
Das Grab voller Rosen,
still und friedlich,
er steht davor,
ein Bild vor seinen Augen
und er blickt in jenes junge Gesicht.
Er hat sie getötet,
er sieht das Bild noch,
er weint seine Tränen,
er liebte sie doch.
Geschehen ist´s vor vielen Jahren,
er hat sich dem Gesetz gestellt
und hat einsam in der Zelle
die Stunden bis zum Tod gezählt.

Und als die Sonne morgens aufging,
blickte er verweint ins warme Licht
und sah wie herbeigezaubert
in seiner großen Liebe Gesicht.
Sie lächelte wie einst gewesen,
doch ihre Blicke sprachen Bände
und er konnte nur Trauer darin lesen.
"Das Haus wird leersteh´n,
abgerissen,
in seinem Garten nie mehr Tulpen und Narzissen,
durch meinen Tod,
herbeigeführt durch deine Hand
legt sich darüber nur ein dunkler Schatten,
du hast dich vergessen,
unsre Liebe
und all die schönen Tage,
die wir hatten."
Dann verschwand sie,
der Schatten legte sich über das Haus,
seine Stunde war gekommen,
bald darauf sein Leben ausgehaucht.
In der kleinen dunklen Nebenstraße,
wo das Haus noch heute steht,
ist alles,
was an sie erinnert,
die alte große Trauerweide,
durch die der Wind so eisig fegt
und es klingt,
als ob sie jeden Abend ihre Klagelieder singt.
 



 
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