Letzten Endes

Und letzten Endes
bin ich doch allein.
Hab so viel gehofft,
Wollte so viel sein.

Hab geträumt von einem Leben,
So anders als dies jetzt.
Einem Leben voller Liebe,
Doch der Wolf der Einsamkeit
Hat es
Tot gehetzt.

Und letzten Endes
Bin ich doch allein.
Hab viel zu sehr gewartet,
Zu viel gedacht,
Es sollte anders sein.

Hab's versäumt all das zu Leben,
So ganz anders als dies jetzt.
Nur gelebt durch leere Triebe,
Doch der Verstand kam leider
Viel zu oft
Zu letzt.

Tja, letzten Endes
Mußt es dann so sein.
Habe viel zu viel gefürchtet,
Hab zu viel gewartet,
Ließ mich auf nichts ein.

Bin viel zu weit gelaufen
Hab mich selbst fast tot gehetzt.
Dieses Leben voller Feigheit
Hat nicht nur mich,
Auch andere
Verletzt.

Nun frag ich mich
Kann's nicht anders sein?
Es gibt viel zu viele Dinge
Die ich heut noch nicht versteh
Und egal wie sehr ich ringe
Kann ich doch so wenig sehn.

Letzten Endes
Ist doch jeder sein
Sein eigner Herr und Meister
Sein eigner kleiner Gott
Bestimmt doch jeder selbst sein Leben
Bringt sich selbst in so viel Not.

Drum
Vergiß einfach
Alles was gestern war.
Denn Dein Leben
Lebst Du heute,
Egal was zuvor geschah.

Lebst doch bloß immer wieder
Was Du selbst Dir ausgedacht.
Wolltest Du ein anders Leben
Warum hast du es dann nicht
Einfach so gemacht?
 
J

Jonathan

Gast
Letzten Endes können wir durch bestimmte Erfahrungen schreiben und auch verstehen.Heute kann man sagen,warum habe ich es nicht anders gemacht.Doch ich denke, auch durch äußere Bilder der Vergangenheit waren wir nicht fähig zu verstehen und Verstand kommt doch erst mit den Jahren leider aber auch Trauer von dem was man hätte doch anders machen können.
Gruß
Jonathan
 
K

kolibri

Gast
Hallo Eagon,

das Gedicht gefällt mir, da ich es gut nachvollziehen kann, aber ich fürchte, daß sich die Frage in der letzten Strophe niemals wirklich beantworten läßt.
Von daher, sollte man vergangene Dinge auf sich beruhen lassen (sie aber dennoch in Erinnerung behalten) oder sollte man sich intensiv damit auseinandersetzen ?

Gruß
kolibri
 
Hallo ihr zwei,
Danke für eure Meinung. :)

Zu Deiner Frage, lieber Kolibiri: ich glaube, da läßt sich so einfach keine allgemeingültige Antwort geben. Manche Leute neigen dazu eher zuviel zu denken, andere hingegen denken meistens zu wenig. Wie viel richtig wäre, und vor allem was für Gedanken, hängt wohl sicherlich auch von der Situation ab.
Insgesamt finde ich (für mich) am besten, über wichtige Dinge der Vergangenheit eine Zeit lang nachzudenken, sie dann ruhen zu lassen und dann nach einer Zeit das ganze aus der Distanz nochmal zu betrachten. Meistens kann man dann (wenn der emotionale Einfluß wegfällt) schon für sich ein ganz gutes Urteil darüber bilden, denke ich.
Wobei, über manches sollte man sich sicherlich auch keine großen Gedanken machen und das ganze einfach als gegessen annehmen. ;)

In diesem Sinne,
'nen lieben Gruß,
Eagon.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

gefällt mir ebenfalls..

"der Wolf der Einsamkeit" gefällt mir besonders, wobei ich selbst wohl einmal "der" vor "Einsamkeit" gestrichen hätte.
"der Wolf Einsamkeit"

Ansonsten bin ich immer der Meinung,egal was war..es hatte eine Berechtigung,einen Sinn..
denn wenn auch nur eine Sache anders gewesen wäre..so würde das danach auch ALLES anders sein.

Gefallen mir Deine Texte..

LG
Stoffel
 



 
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