Liebe braucht Zeit

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aboreas

Mitglied
Liebe und Zeit, eine Kombination, die immer ein Thema ist.
Gut rübergebracht.

Allein was mich irritiert, sind die letzten beiden Zeilen:
(...) [red]denn sie steht im Bunde mit der Zeit
und öffnet sich Dir vielleicht von selbst - ohne Raum und Zeit [/red]

Was denn nun?
Steht sie [red]im Bunde mit der Zeit[/red] oder öffnet sie sich [red]ohne Raum und Zeit[/red]?

Freundlicher Gruß. abo
 

Agapo

Mitglied
Grüsse Dich Abo

Auch Dir vielen Dank für Deinen Beitrag.
Schön, dass Dir die Zeilen zusagen.

Zu Deiner Frage :

Die Liebe steht im Bunde mit der Zeit,
will heissen, sie benötigt eben eine gewisse "Dauer", um sich voll entfalten zu können.
Diese "Zeitdauer" ist aber nur relativ und auch nur relevant bezüglich der "Geduldsphase" der keimenden Liebe.
Danach, also wenn die Liebe in voller Blüte steht, "verliert" sich die Zeit - ebenso der Raum - im liebenden Du.
Die zarten Anfangsmomente einer aufkommenden Liebe sind sehr kostbar und einmalig... können aber auch leicht wieder zerbrechen..
Daher der Hinweis , dass die Liebe "im Bunde mit der Zeit steht" und sich erst entfaltet, wenn sie sich im liebenden Du wiederfindet.

DIE LIEBE ( die für mich personal ist..) kennt keine Zeit und keinen Raum.


Liebe Grüsse

Agapo
 

Perry

Mitglied
Hallo Agapo,
Du hast den zarten zerbrechlichen Teil der Liebe gut in Wortwatte gepackt, doch Liebe ist viel mehr, sie ist spontan, wild, stark, verzweifelt, verzeihend u.s.w. Aber davon vielleicht mehr im nächsten Gedicht.
LG
Manfred
 

Agapo

Mitglied
Grüsse Dich (Perry) Manfred

Schön, dass Dir der "zarte, zerbrechliche Teil der Liebe" in meinem Text auch gefällt..

Ja, Du hast recht, Liebe ist mehr, oder besser kann mehr sein.
Ich denke, was Du mit Worten wie "spontan, wild, stark, verzweifelt..." schön umschreibst ist eher mit der
VERLIEBTHEIT gleichzusetzen...
eben ungestüm, fordernd, begehrend, voller Leidenschaft..
ist aber nicht synonym mit der LIEBE.

Und eben hier setzt mein Werk an.
Zu ungestümes Vorgehen - durch die "blinde" Verliebtheit angespornt - führt nur selten zum ersehnten Ziel..
zur dauernden, von der Liebe getragenen Zweisamkeit.
Daher der Verweis auf "Liebe braucht Zeit".
Und diese Zeit kann eine sehr schmerzvolle sein, denn sie kann von einem Auf und Ab, vom sich Näherkommen und wieder Distanzieren gekennzeichnet sein...
Ist aber einmal diese aufkeimende Liebesmorgenröte zu einem Sonnenaufgang geworden..ja dann können all Deine erwähnten Eigenschaften der LIEBE greifen, denn WAHRE LIEBE entbehrt von alledem nichts !


Liebe Grüsse

Agapo
 
B

bonanza

Gast
überbetont lebensweisheitlich und
wenig lyrisch in der sprache.
liest sich spröde wie ein lebensratgeber.
 

Agapo

Mitglied
Grüsse Dich bonanza

Auch Dir danke für Deinen Eindruck.

Gewiss sagt mein Stil nicht jedermann/jederfrau zu.
Ich schreibe eben mehr auf der emotianlen Ebene, also weniger auf der - doch manchmal etwas derben . rationalen.

Und wieso eigentlich diesen Text nicht als "Ratgeber" benutzen ?
Vielleicht hilft er doch gerade jetzt dem einen/der einen oder dem anderen/der anderen etwas über eine schwierige Situation hinweg !


Liebe Grüsse


Agapo
 
B

bonanza

Gast
agapo, greifst du da nicht etwas weit?
emotional kam mir der text gar nicht vor.
eher dem erfahrungsbereich entlehnt - und dabei altklug.

bon.
 

Agapo

Mitglied
bonanza

ich denke, es ist sicherlich kein Widerspruch, wenn aus dem Erfahrungsbereich geschöpft wird und dieser dann emotional verarbeitet wird - eben z.b. in Gedichten !

Vielleicht nur kurz zu Deinen Werken, bonanza.
ich habe einige davon gelesen und - ich hoffe Du nimmst es mir nicht übel - ich musste richtiggehend "frösteln", will heissen, es sind derart rationale - und auch recht derbe - Texte, dass sie für mich beim besten Willen keinen Nutzenn für die Seele bringen.
Wohl kannst Du jetzt einwenden, dass dies auch nicht so sein soll. Ist ja auch ok.

Nur jeder Mensch empfindet eben anders und will dies auch gerne andere spüren lassen.
Ich schreibe gleichsam "mit dem Herzen" und daher wirken die Texte oft klischeehaft und "altklug" (wie Du schreibst).
Aber die Lehren, die wir aus dem Leben ziehen, basieren nun mal mehrheitlich auf "altkluge Erfahrungen" schmunzel

Liebe Grüsse


Agapo
 
B

bonanza

Gast
agapo, es sieht so aus, als ob das herzvermögen sowie
die ratio bei jedem menschen andere sind.
ich empfinde zb. meine gedichte alles andere als kalt.
meine kritik spricht dir deine intention nicht ab.
ich schildere nichts anderes als meinen leseeindruck.

bon.
 

Agapo

Mitglied
bonanza

Ich denke, ich kann Dir da voll zustimmen !
So verschieden die Menschen, so verschieden das Herzvermögen und die Ratio.
Aber ein Detail noch:
Ich meinte mit meinen Bemerkungen nicht, dass Deine Gedichte "kalt" seien.
Mit "frösteln" umschrieb ich den ersten Eindruck, gleichsam die erste Regung der Seele...
Es ist gut möglich, dass nach mehrmaligem Lesen dieser Eindruck abgeschwächt werden kann oder gar ganz verschwindet,
denn inhaltlich haben Deine Texte durchaus eine starke Aussagekraft !
Ich denke gar, würdest Du sie vielleicht etwas in "Watte" packen ..schmunzel, dann könnte man durchaus - statt "frösteln" - ins Schwitzen kommen !

Liebe Grüsse

Agapo
 

Sonnenkreis

Mitglied
Lieber Agapo,

über Dein Gedicht denke ich nun schon lange nach.

Mag sein das hier schon ähnlicher Gedanke geäußert
wurde; ich habe jetzt nicht die Muße alle zu lesen.

Mein Gedanke:

Ja, Liebe muß Zeit lassen. Aber weißt Du, die Zeit
muß zum eigenen Tempo passen. Ansonsten verbringt
man seine Ehe überwiegend mit warten. Das kann und
soll nicht der Sinn sein. Denn irgendwann wartet
man sonst nicht mehr, und dann kann das sehr schmerz-
haft werden.

Nun, man kann nicht jeden Fehler vermeiden. Auch die
Erfahrungen fordern ihre Zeit...

Liebe Grüße
Sonnenkreis
 

Joneda

Mitglied
Erfahrung=Zeit ?

Guten Morgen Agapo,

Liebe ist eine Pflanze, wie Du sehr zart beschreibst.
Man kann nur Dinge erfahren, die man leben läßt.
So auch Menschen, die man Mensch sein läßt.

Lieber Sonnenkreis,
da hast Du einen interessanten Aspekt eingebracht, das Tempo.

Liebe Grüße an Euch Philosophen
Joneda
 

Agapo

Mitglied
Lieber Sonnenkreis

Schön, Dich wieder zu lesen !

Ja, gewiss, Du hast völlig recht.

Es ist ein Balanceakt, gleichsam eine Gratwanderung, wenn man der Liebe Zeit lassen will.
Zum einen besteht die Gefahr des "Sich Verwartens" und zum anderen aber doch immer auch die Versuchung, etwas der Zeit nachhelfen zu wollen..dies hast Du sehr schön mit dem "Tempo" angedeutet.

Ich bin der Meinung, dass es durchaus möglich ist, sein eigenes "Tempo" der Zeit unterzuordnen..dies erfordert aber ein Mindestmass an Vertrauen in eine "lenkende Hand" , sprich
Vorsehung !

Es gibt wohl nichts Schöneres, wenn sich eine Liebe sanft und zart etnwickelt...
gleichsam wie aus einem Rinnsal, einem Bach, ein reissender Fluss wird, der dann in den "endlosen" Ozean mündet...

Liebe Grüsse

Agapo
 

Agapo

Mitglied
Grüsse euch Meral und Joneda

Vielen Dank für eure Eindrücke.

Meral

Du hast einen sehr wichtigen Aspekt hinzugefügt..
die Opferbereitschaft, die wiederum sehr viel Mühe bereiten kann...
denn LIEBE basiert auf dem Willen zur Opferbereitschaft,
was nicht heissen soll, sich selbst aufzugeben.
Eher ist damit die Bereitschaft gemeint, dem liebenden Du entgegenzugehen, um so die immer aufkeimenden Aengste einer Bindung durch Vertrauen zu entkräften.


Joneda,

Du hast es sehr schön ausgedrückt..
"Mensch sein lassen.."
Gerade dies ist aber auch das Allerschwierigste !
Daher ist es eben so wichtig, der Liebe Zeit zu lassen,
damit auch der "ganze Mensch" zum Vorschein kommen kann....und nicht nur eine Momentaufnahme der Verliebtheit.,


Liebe Grüsse

Agapo
 



 
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