Lieber Harald

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Ji Rina

Mitglied
Lieber Harald:

Bitte entschuldige die Verspätung! Ich hab’ Deine Karte schon vor vier Wochen bekommen, aber Du weißt ja, wie das ist … Ich hatte viel zu tun, war immerzu unterwegs (bin erst vor drei Tagen aus Malaga zurückgekommen). Termine über Termine und Aufträge in mehreren Städten, naja wie immer, jede Menge Stress …
Hier ist ja mal wieder ordentlich was los, aber was soll ich Dir schon groß erzählen? Nein, Verbesserungen hat’s bisher keine gegeben, ganz im Gegenteil, wir haben jetzt zwei Orkane pro Woche! Letzten Sonntag: »Hermenegildo« und nur kurz davor: Orkan »Otto«. Ich kann Dir sagen … Dabei hatten wir alles festgebunden und zugenagelt, uns in die Bunker zurückgezogen und nur per Funk verständigt. Hat aber alles nix genützt, als wir nach drei Tagen rauskamen, sah die Umgebung wie ein Schlachtfeld aus: Dächer, Bäume, Straßen, Autos … Alles wurde mitgerissen und durch die Luft gewirbelt, lag herum wie ’n Haufen Streichhölzer. Auch bei Bernie war’s ähnlich, diesmal war’s Hagel, Körner so groß wie Melonen. Dörfer wie Cavaca und Piñona sind verschwunden, nichts anderes als Verwüstung, und nur noch ’n Haufen Bretter, naja … Piñona ist nicht ganz so schlimm, ’n paar Häuser stehen da noch.

Die Küsten hier sind fast alle verschwunden. Nix mehr mit schön baden gehen! Im Meer kannst du jetzt alles finden: Haie, Wale und die komischsten Viecher. Manchmal hab’n wir fünfzig Grad im Schatten (manche hier kochen nur noch unter der Sonne); von Barcelona bis nach Cadiz Dürre, wo du auch hinschaust: nichts als kilometerweite kahle Felder. Es gibt auch keine Touristen mehr, nur noch ausgeflippte Künstler, Einzelgänger und Zigeunerbanden, die die Gegend plündern.
In Malaga hatt’ ich ’n Zimmer im Cashmir, war total cool, saß abends ganz allein im Restaurant, trank Schampus und ließ mich von vorn und hinten bedienen. Die war’n froh, wenigstens einen Gast zu haben. Am nächsten Tag bin ich an’ Strand gegangen, oder sagen wir mal das, was davon noch übrig ist. Ich saß da unterm großen Sonnenschirm, mit ’nem Strohhut aufm Kopf und ’ner dicken Sonnenbrille, hab mich mit so’ner irren Creme eingerieben, (Sonnenschutzfaktor 1080 aus den USA) aber trotzdem ’n Sonnenbrand bekommen. Hab’ da gesessen und Zeitung gelesen, dreh’ mich um und sehe plötzlich diese Eisbrocken aus dem Nordpol, die direkt an mir vorbeischwimmen, hab also ’n paar Fotos gemacht, für Else und so, weil die mir das doch nie glauben will.

Dann wurde es kalt und es begann zu schneien, ich dachte ich seh’ nicht richtig! Dicke weiße Flocken, genau wie zu Weihnachten, also ging ich zurück ins Hotel und setzte mich an die menschenleere Bar, um ’n Grog zu trinken. Eigentlich hatte ich mal wieder so richtig Lust, ein’ draufzumachen; Spaß zu haben, mit ’n paar Mädels feiern und so, Du weißt schon, so wie damals, zu unseren Zeiten. Stattdessen hab ich den ganzen Abend da an der Theke gehockt, eingemummt im dicken Mantel neben so’nem Ofen, mit Schal und Handschuhen. Am nächsten Morgen musste ich erst mal warten, bis die den verdammten Laden freigeschaufelt hatten.

Karsten hat mich vor einigen Tagen aus Berlin angerufen, alter Geier. Es geht ihm gut, und er steckt wieder voller Pläne. Er hat sich vor seinem Haus dreißig Palmen einpflanzen lassen und will da jetzt so ’n Landhotel eröffnen. Kamele und Giraffen waren letzten Winter wie aus dem Nichts aufgetaucht. Sie standen eines Morgens einfach bei ihm auf der Terrasse, knabberten an seinen Hängematten und schielten ihn an, so als ob nichts wäre. Sie scheinen aus Afrika gekommen zu sein, ganze Herden sind letzten Oktober durch Frankreich und Österreich galoppiert. Als man sie in Deutschland sah, liefen sie in Scharen über die Frankfurter Autobahn. Zuerst warn sie noch ’n bisschen scheu, ließen nichts mit sich anfangen, doch Karsten meint, er bekommt sie noch in’ Griff. Inzwischen reitet er auch schon ’n bisschen drauf rum, wenn auch nur bis zum Supermarkt. Er erhofft sich so einiges davon: Doppelzimmer mit »African View« und so … Ich glaub’, für Touristen aus Japan. Oli und Tom woll’n da nicht mitmachen, die sind sauer und sagen, das sei doch alles Mist. Karsten ist aber ganz zuversichtlich.

Die Leute hier sind verwirrt und wissen nicht mehr, wohin. Zu Tausenden sind sie in den letzten Wochen wieder geflüchtet: nach Kanada und Brasilien. Jenny hat ’n Fleck in Quetepudras gefunden. Ich hab mir das mal auf einer Landkarte angeschaut: Liegt irgendwo im Amazonenwald. Sie schrieb, ihr ginge es ganz gut; hat ’ne Bar eröffnet, verkauft dort Bier und Currywurst. Die Eingeborenen sind ganz vom Hocker. Allerdings haben auch Makler das Ganze da spitzbekommen und inzwischen hektarweise das Land aufgekauft.

Letzte Woche haben sie den Herrn Klose einkassiert, ich sag Dir, der ist sauer. Der is’ in seinem Garten mit einer Zigarette erwischt worden, stand einfach da und rauchte, versteckt hinter seiner Gartenmauer. Diesmal haben sie ihm richtig aufgelauert, sind dann in Antivirus-Uniformen mit Gasmasken und Gummiknüppeln auf ihn los. Sechs Mann sollen’s gewesen sein. Dreizehntausend Euro Strafe soll der jetzt zahlen. Sein Anwalt tobt und springt herum, hat ‘ne riesen Klage erhoben. Er will vom Staatsanwalt wissen, warum es immer noch überall Tabakwarengeschäfte gibt und überall Zigaretten verkauft werden. Aber Du weißt ja, wie das ist –, es wird ignoriert und von der Presse totgeschwiegen. Die Nachbarn vom Klose sind empört und haben seine Hauswand mit bösen Sprüchen besprüht: Umweltvergifter, asoziales Schwein und so …

Auch ich steh’ inzwischen auf der Liste. Hätte nie gedacht, dass ich das noch schaffe. Habe drei Tage lang in Lyon in der Schlange gestanden, meine Passfotos abgegeben und endlich die ganzen Formulare ausgefüllt. Ich kann Dir sagen … nix wie weg hier! Das ist das Beste, was man noch tun kann. Alle stehn ’se auf der Liste, alle wolln’se weg, aber so einfach geht das nicht. Die haben sich da oben doch schon alle eingenistet und richtig breitgemacht; hab’n sich alles aufgeteilt und verbarrikadiert; ich les die Berichte jeden Tag in der Zeitung. Die haben Stacheldraht und überall dort, wo man andocken könnte, meterlange hohe Mauern gezogen. Alles, was da in die Nähe kommt, wird gleich abgefeuert, angeblich wegen Terrorgefahr und so. In Wirklichkeit sind die dabei, sich alle da oben totzuschlagen, wegen dem Wasser und so. Es wird gemunkelt, dass die da niemanden mehr rauflassen.

Vor ein paar Tagen hab ich ’n paar Salatblätter gegessen, die ‘n Freund von Christopher von irgendwoher durchgeschmuggelt hatte. Das war ’n echt geiles Erlebnis! Frische Salatblätter, genau wie früher! Obst und Gemüse wird ja nur noch ganz selten von Norwegen und Dänemark rübergebracht, Fleisch schmeißen sie einem hinterher, aber wer will das schon essen? Und diese Barbarrots Pillen … Ich kann Dir sagen, die bin ich auch langsam leid. An manchen Tagen seh’ ich aus wie ’n Himmel voller Luftballons, bin nur noch rot, blau und grün.

An meinem Geburtstag hab’ ich mir mit Willy ’n Apfel geteilt. Für kein Geld wollte er mir verraten, wo er den herhatte. Du ahnst ja nicht, wie misstrauisch und komisch die Leute hier alle geworden sind. Wie iss’n das eigentlich bei Dir?

Nein, von einer Sherry Graine hab’ ich noch nichts gehört, und auch ihre CD »Dream Green« kenne ich nicht. Die einzige musikalische Neuigkeit, über die ich kürzlich gelesen habe, ist die über Michael Jackson. Er soll wieder aufgetaucht sein, ist jetzt auch wieder schwarz, und schlurft als Bettler durch die Straßen von Bahrain.

Es freut mich, dass es Dir gut geht. Viel kriegst Du da unten ja nicht mit. Siehst Du da überhaupt was? Naja, wenigstens kannst Du jetzt den ganzen Tag lang angeln. Ich werde Dich auf alle Fälle weiterhin auf dem Laufenden halten. Vielleicht können wir uns ja auch irgendwann mal wieder mailen. Die Quarantäne soll ja im nächsten Jahr schon abgelaufen sein. Chips sind momentan alle infiziert und außerdem viel zu teuer.
Ich werd’ mich aber bald wieder melden.
Alles Gute, Thorgard
 

onivido

Mitglied
Wow Ji. Herrliche Zukunft. Ob du jetzt aber nicht von den Gruenen angezeigt wirst , wegen politischer uncorrectness. "Zigeunerbanden, die die Gegend plündern". Herrliches Dorf "Que te pudras". Werde versuchen dahin umzuziehen, bevor es zu spaet ist. Die Familie Bush kauft ja schon emsig Land in der Gegend von Iguazu, wegen des Wassers. So dumm ist der Bush ja nun auch wieder nicht, wie die Leute sagen, aber viel krimmineller, als das allgemein fuer wahr gehalten wird.
Ob der Klimawandel mit den zaghaften Massnahmen noch aufzuhalten ist? Auf jeden Fall wird Pachamama ihren dummdreisten Kindern noch das Fuerchten lehren.
Ciao///Onivido
 
M

Metino

Gast
Interessante Story!, mit Sehnsucht nach Pangea. Vor 498 Mio. Jahren war um Deutschland die schönste Südsee und im Rhein war der Mega Lodon beheimatet, wo sind die Palmen :eek:
 

Ji Rina

Mitglied
Lieber Harald:

Bitte entschuldige die Verspätung! Ich hab’ Deine Karte schon vor vier Wochen bekommen, aber Du weißt ja, wie das ist … Ich hatte viel zu tun, war immerzu unterwegs (bin erst vor drei Tagen aus Malaga zurückgekommen). Termine über Termine und Aufträge in mehreren Städten, naja wie immer, jede Menge Stress …
Hier ist ja mal wieder ordentlich was los, aber was soll ich Dir schon groß erzählen? Nein, Verbesserungen hat’s bisher keine gegeben, ganz im Gegenteil, wir haben jetzt zwei Orkane pro Woche! Letzten Sonntag: »Hermenegildo« und nur kurz davor: Orkan »Otto«. Ich kann Dir sagen … Dabei hatten wir alles festgebunden und zugenagelt, uns in die Bunker zurückgezogen und nur per Funk verständigt. Hat aber alles nix genützt, als wir nach drei Tagen rauskamen, sah die Umgebung wie ein Schlachtfeld aus: Dächer, Bäume, Straßen, Autos … Alles wurde mitgerissen und durch die Luft gewirbelt, lag herum wie ’n Haufen Streichhölzer. Auch bei Bernie war’s ähnlich, diesmal war’s Hagel, Körner so groß wie Melonen. Dörfer wie Cavaca und Piñona sind verschwunden, nichts anderes als Verwüstung, und nur noch ’n Haufen Bretter, naja … Piñona ist nicht ganz so schlimm, ’n paar Häuser stehen da noch.

Die Küsten hier sind fast alle verschwunden. Nix mehr mit schön baden gehen! Im Meer kannst du jetzt alles finden: Haie, Wale und die komischsten Viecher. Manchmal hab’n wir fünfzig Grad im Schatten (manche hier kochen nur noch unter der Sonne); von Barcelona bis nach Cadiz Dürre, wo du auch hinschaust: nichts als kilometerweite kahle Felder. Es gibt auch keine Touristen mehr, nur noch ausgeflippte Künstler, Einzelgänger und Chaoten, die die Gegend plündern.
In Malaga hatt’ ich ’n Zimmer im Cashmir, war total cool, saß abends ganz allein im Restaurant, trank Schampus und ließ mich von vorn und hinten bedienen. Die war’n froh, wenigstens einen Gast zu haben. Am nächsten Tag bin ich an’ Strand gegangen, oder sagen wir mal das, was davon noch übrig ist. Ich saß da unterm großen Sonnenschirm, mit ’nem Strohhut aufm Kopf und ’ner dicken Sonnenbrille, hab mich mit so’ner irren Creme eingerieben, (Sonnenschutzfaktor 1080 aus den USA) aber trotzdem ’n Sonnenbrand bekommen. Hab’ da gesessen und Zeitung gelesen, dreh’ mich um und sehe plötzlich diese Eisbrocken aus dem Nordpol, die direkt an mir vorbeischwimmen, hab also ’n paar Fotos gemacht, für Else und so, weil die mir das doch nie glauben will.

Dann wurde es kalt und es begann zu schneien, ich dachte ich seh’ nicht richtig! Dicke weiße Flocken, genau wie zu Weihnachten, also ging ich zurück ins Hotel und setzte mich an die menschenleere Bar, um ’n Grog zu trinken. Eigentlich hatte ich mal wieder so richtig Lust, ein’ draufzumachen; Spaß zu haben, mit ’n paar Mädels feiern und so, Du weißt schon, so wie damals, zu unseren Zeiten. Stattdessen hab ich den ganzen Abend da an der Theke gehockt, eingemummt im dicken Mantel neben so’nem Ofen, mit Schal und Handschuhen. Am nächsten Morgen musste ich erst mal warten, bis die den verdammten Laden freigeschaufelt hatten.

Karsten hat mich vor einigen Tagen aus Berlin angerufen, alter Geier. Es geht ihm gut, und er steckt wieder voller Pläne. Er hat sich vor seinem Haus dreißig Palmen einpflanzen lassen und will da jetzt so ’n Landhotel eröffnen. Kamele und Giraffen waren letzten Winter wie aus dem Nichts aufgetaucht. Sie standen eines Morgens einfach bei ihm auf der Terrasse, knabberten an seinen Hängematten und schielten ihn an, so als ob nichts wäre. Sie scheinen aus Afrika gekommen zu sein, ganze Herden sind letzten Oktober durch Frankreich und Österreich galoppiert. Als man sie in Deutschland sah, liefen sie in Scharen über die Frankfurter Autobahn. Zuerst warn sie noch ’n bisschen scheu, ließen nichts mit sich anfangen, doch Karsten meint, er bekommt sie noch in’ Griff. Inzwischen reitet er auch schon ’n bisschen drauf rum, wenn auch nur bis zum Supermarkt. Er erhofft sich so einiges davon: Doppelzimmer mit »African View« und so … Ich glaub’, für Touristen aus Japan. Oli und Tom woll’n da nicht mitmachen, die sind sauer und sagen, das sei doch alles Mist. Karsten ist aber ganz zuversichtlich.

Die Leute hier sind verwirrt und wissen nicht mehr, wohin. Zu Tausenden sind sie in den letzten Wochen wieder geflüchtet: nach Kanada und Brasilien. Jenny hat ’n Fleck in Quetepudras gefunden. Ich hab mir das mal auf einer Landkarte angeschaut: Liegt irgendwo im Amazonenwald. Sie schrieb, ihr ginge es ganz gut; hat ’ne Bar eröffnet, verkauft dort Bier und Currywurst. Die Eingeborenen sind ganz vom Hocker. Allerdings haben auch Makler das Ganze da spitzbekommen und inzwischen hektarweise das Land aufgekauft.

Letzte Woche haben sie den Herrn Klose einkassiert, ich sag Dir, der ist sauer. Der is’ in seinem Garten mit einer Zigarette erwischt worden, stand einfach da und rauchte, versteckt hinter seiner Gartenmauer. Diesmal haben sie ihm richtig aufgelauert, sind dann in Antivirus-Uniformen mit Gasmasken und Gummiknüppeln auf ihn los. Sechs Mann sollen’s gewesen sein. Dreizehntausend Euro Strafe soll der jetzt zahlen. Sein Anwalt tobt und springt herum, hat ‘ne riesen Klage erhoben. Er will vom Staatsanwalt wissen, warum es immer noch überall Tabakwarengeschäfte gibt und überall Zigaretten verkauft werden. Aber Du weißt ja, wie das ist –, es wird ignoriert und von der Presse totgeschwiegen. Die Nachbarn vom Klose sind empört und haben seine Hauswand mit bösen Sprüchen besprüht: Umweltvergifter, asoziales Schwein und so …

Auch ich steh’ inzwischen auf der Liste. Hätte nie gedacht, dass ich das noch schaffe. Habe drei Tage lang in Lyon in der Schlange gestanden, meine Passfotos abgegeben und endlich die ganzen Formulare ausgefüllt. Ich kann Dir sagen … nix wie weg hier! Das ist das Beste, was man noch tun kann. Alle stehn ’se auf der Liste, alle wolln’se weg, aber so einfach geht das nicht. Die haben sich da oben doch schon alle eingenistet und richtig breitgemacht; hab’n sich alles aufgeteilt und verbarrikadiert; ich les die Berichte jeden Tag in der Zeitung. Die haben Stacheldraht und überall dort, wo man andocken könnte, meterlange hohe Mauern gezogen. Alles, was da in die Nähe kommt, wird gleich abgefeuert, angeblich wegen Terrorgefahr und so. In Wirklichkeit sind die dabei, sich alle da oben totzuschlagen, wegen dem Wasser und so. Es wird gemunkelt, dass die da niemanden mehr rauflassen.

Vor ein paar Tagen hab ich ’n paar Salatblätter gegessen, die ‘n Freund von Christopher von irgendwoher durchgeschmuggelt hatte. Das war ’n echt geiles Erlebnis! Frische Salatblätter, genau wie früher! Obst und Gemüse wird ja nur noch ganz selten von Norwegen und Dänemark rübergebracht, Fleisch schmeißen sie einem hinterher, aber wer will das schon essen? Und diese Barbarrots Pillen … Ich kann Dir sagen, die bin ich auch langsam leid. An manchen Tagen seh’ ich aus wie ’n Himmel voller Luftballons, bin nur noch rot, blau und grün.

An meinem Geburtstag hab’ ich mir mit Willy ’n Apfel geteilt. Für kein Geld wollte er mir verraten, wo er den herhatte. Du ahnst ja nicht, wie misstrauisch und komisch die Leute hier alle geworden sind. Wie iss’n das eigentlich bei Dir?

Nein, von einer Sherry Graine hab’ ich noch nichts gehört, und auch ihre CD »Dream Green« kenne ich nicht. Die einzige musikalische Neuigkeit, über die ich kürzlich gelesen habe, ist die über Michael Jackson. Er soll wieder aufgetaucht sein, ist jetzt auch wieder schwarz, und schlurft als Bettler durch die Straßen von Bahrain.

Es freut mich, dass es Dir gut geht. Viel kriegst Du da unten ja nicht mit. Siehst Du da überhaupt was? Naja, wenigstens kannst Du jetzt den ganzen Tag lang angeln. Ich werde Dich auf alle Fälle weiterhin auf dem Laufenden halten. Vielleicht können wir uns ja auch irgendwann mal wieder mailen. Die Quarantäne soll ja im nächsten Jahr schon abgelaufen sein. Chips sind momentan alle infiziert und außerdem viel zu teuer.
Ich werd’ mich aber bald wieder melden.
Alles Gute, Thorgard
 

Ji Rina

Mitglied
@Thomas:
Der Text ist uralt ( 2009) und muss „dringendst“ aktualisiert werden. Ich denk da manchmal drüber nach, weiß aber beim besten Willen nicht, wo ich anfangen soll....:D
Vielen Dank für den Zehner! (gib Dir 8,50 zurück!)

@Onivido:
Um Himmels Willen, danke für den Hinweis!
„Que te pudras“ ist jetzt ne Currywurschtbude....
Ob der Klimawandel mit den zaghaften Massnahmen noch aufzuhalten ist?
(Also ich mach Mülltrennung)

@Metino:
Die Palmen werden bald kommen, Metino. Und alles wird sich wieder drehen. Und dann bist Du hier und ich dort,
verrückt ne?

Ganz lieben Dank an Euch!!!
 

ThomasQu

Mitglied
Hallo Jirina,

Man kann “Lieber Harald“ gewiss auch satirisch sehen, aber für mich ist er ein surrealer (alb)traumähnlicher Fantasy Text und zieht mich als Leser in seinen Bann.
Ich frage mich, was die Welt wohl derart aus dem Ruder hat laufen lassen und komme zu keinem richtigen Ergebnis. Der Klimawandel ist dabei nicht die erste Option, was soll der damit zu tun haben, dass Michael Jackson wieder schwarz ist?
Die Personen gehen mit den Veränderungen der Umwelt irreal offensiv und kreativ um, niemand verzweifelt, trotz Widrigkeiten und Katastrophen.
Für mich ist “Lieber Harald“ wie ein, in einen Brief gekleideter, sehr ausführlich und detailgenau beschriebener komplexer Traum, ohne echten Bezug zur Realität. Die ersten Sekunden nach dem Aufwachen, wenn man sich noch an alles genau erinnern kann.
Das ist es, was mir so gut gefällt.

Gruß, Thomas
 
O

orlando

Gast
Tach, du Vielfältige :D ,
mir gefällt der Text ebenfalls sehr gut.
Allein schon aus der Namensgebung (Harald & Thorgard) lässt sich auf exentrische Elternpaare und mithin auf eine ebensolche Autorin schließen.
Und es stimmt, das Teilchen wirkt einerseits aliensisch und andererseits stinknormal, so dass sich deine treue Leserin zuweilen an ihr Lockenköpfchen fassen musste ...

Lachende Grüße
orlando
 

Ji Rina

Mitglied
@Thomas
Ich frage mich, was die Welt wohl derart aus dem Ruder hat laufen lassen und komme zu keinem richtigen Ergebnis. Der Klimawandel ist dabei nicht die erste Option, was soll der damit zu tun haben, dass Michael Jackson wieder schwarz ist?
Die Personen gehen mit den Veränderungen der Umwelt irreal offensiv und kreativ um, niemand verzweifelt, trotz Widrigkeiten und Katastrophen.
Stimmt Thomas: Was hat MJ mit dem Klimawandel zu tun? Aber das fragte ich mich während des Schreibens nicht. Es ist halt, wie Du sagst, alles aus dem Ruder gelaufen: Die Umwelt aber auch vieles andere zugleich. Ich weiß nicht ob dieses „sich nicht auseinandersetzen“ akzeptabel ist oder nicht. Satire, Humor und Fantasy kann ich auch nicht so gut auseinanderhalten: Wo fängt die Fantasy bei etwas humorvollem an? Und wieso ist es dann nur noch Fantasy aber nicht mehr Humor? Ist dieser Text nicht ein bißchen eine Mischung aus Fantasy (Galoppierende Kamele über die Autobahn), Satire (Rauchverbot) und Humor (Siehst du da überhaupt was)?


Ratlos...(Aber willig falls Du mich aufklärst)


@Orlando
“””deine treue Leserin ??”””
:eek: (embarrassment)


Vielen Dank!
 

ThomasQu

Mitglied
Hallo Jirina,

ein reiner Humor und Satiretext? Da würde ich die angebotenen 8,50 wieder zurücknehmen. (-:
Sehr humorig finde ich ihn nicht. Bei mir überwiegt deutlich der Fantasy Aspekt. Alles ist so surreal, wie die Bilder von Dali.
Wie oben schon beschrieben, für mich friert die Geschichte die ersten zwei Sekunden nach dem Aufwachen ein, damit das soeben Geträumte nicht sofort wieder in Vergessenheit gerät und so etwas hatte ich bisher noch nicht gelesen. Daher die Bewertung.
Vermutlich ist das eine etwas schräge Interpretation.

Thomas
 
K

Karn Hardt

Gast
Grandioses Kopfkino, die Apokalypse als Brief gereicht. Das ist dir sehr gut gelungen!!!
Das Eine oder Andere könnte man ... gerade im Jargon ... aber nö!!! Das passt schon :)

Hab ich begeistert gelesen - und Minuten später hab ich es noch immer nicht bereut. Toller Text - und weiter so!

LG
 

FrankK

Mitglied
Hallo Ji Rina
Ich schleiche und streune jetzt zum wiederholtesten Male um Deinen Text herum. Habe ihn schon mehrfach gelesen und finde einfach keine Erbsen, die ich Dir unter die Nase reiben könnte.
Wie kamst Du nur auf diesen Titel?

"Lieber ´arald ..."
Jedesmal, wenn ich den Titel las, hörte ich ein französisch säuselndes Stimmchen in meinem Hinterkopf und wusste es nicht zuzuordnen. Heute, endlich, war es mir wieder eingefallen.

Jedesmal, wenn ich den Text las, war es genau in diesem Klang, den der Brief herüberbrachte, jedesmal krachte es mit der Unterschrift:

"Thorgard"

Ich sehe förmlich einen Winkinger mit zotteliger Mähne und zotteligen, roten Rauschebart, Schild und Streitaxt.
In Spitzenunterwäsche.
Nein, frag nicht!


Dieser Text ist buchstäblich mein persönliches Highlight, mit allen verrückten Empfindungen und Vorstellungen (inklusive MJ, MMW und JW, gemeinsam mit einer ZaK). ;)

Und weil ich bis heute gebraucht habe, um mich zu erinnern, woher dieses zarte Stimmchen kam, habe ich mich auch erst heute hierzu geoutet.

Du hast hier recht diffizile Situationen geschickt manikürt, petikürt und überzeichnet in Szene gesetzt.
Erbsenzählerei - ach, vergiss es. Ich krieg die kleine Französin einfach nicht aus dem Kopf! :)


`erzlische Grüssee aus die Westfallen
Frank
 

Ji Rina

Mitglied
Liebe-r Fraônc!

Da die Geschichte ein "bisschen" durchgeknallt ist, suchte ich damals zwei namen, die verwirren und in keinster Weise zur Geschichte passen sollten:
Lieber-Arald (aus der Werbung, genau die, die Du hier gepostet hast) und als Gegensatz: Thorgard (obwohl ich zuerst Malte (Rü. Hoffmann) nehmen wollte).

FrankK:
MJ : Michael Jackson
MMW : Marius Müller Westernhagen
JW : Johnny Walker
ZaK : Zigarre aus Kuba
[/quote]
:D
Ich freu mich, dass Du hier reingeschaut hast und dass Harald Dein(also mein für Dich/also von meinen Texten Dein) Hailait ist!!!
 

Ji Rina

Mitglied
Lieber Harald:

Bitte entschuldige die Verspätung! Ich hab’ Deine Karte schon vor vier Wochen bekommen, aber Du weißt ja, wie das ist … Ich hatte viel zu tun, war immerzu unterwegs (bin erst vor drei Tagen aus Malaga zurückgekommen). Termine über Termine und Aufträge in mehreren Städten, naja wie immer, jede Menge Stress …
Hier ist ja mal wieder ordentlich was los, aber was soll ich Dir schon groß erzählen? Nein, Verbesserungen hat’s bisher keine gegeben, ganz im Gegenteil, wir haben jetzt zwei Orkane pro Woche! Letzten Sonntag: »Hermenegildo« und nur kurz davor: Orkan »Otto«. Ich kann Dir sagen … Dabei hatten wir alles festgebunden und zugenagelt, uns in die Bunker zurückgezogen und nur per Funk verständigt. Hat aber alles nix genützt, als wir nach drei Tagen rauskamen, sah die Umgebung wie ein Schlachtfeld aus: Dächer, Bäume, Straßen, Autos … Alles wurde mitgerissen und durch die Luft gewirbelt, lag herum wie ’n Haufen Streichhölzer. Auch bei Bernie war’s ähnlich, diesmal war’s Hagel, Körner so groß wie Melonen. Dörfer wie Cavaca und Piñona sind verschwunden, nichts anderes als Verwüstung, und nur noch ’n Haufen Bretter, naja … Piñona ist nicht ganz so schlimm, ’n paar Häuser stehen da noch.

Die Küsten hier sind fast alle verschwunden. Nix mehr mit schön baden gehen! Im Meer kannst du jetzt alles finden: Haie, Wale und die komischsten Viecher. Manchmal hab’n wir fünfzig Grad im Schatten (manche hier kochen nur noch unter der Sonne); von Barcelona bis nach Cadiz Dürre, wo du auch hinschaust: nichts als kilometerweite kahle Felder. Es gibt auch keine Touristen mehr, nur noch ausgeflippte Künstler, Einzelgänger und Chaoten, die die Gegend plündern.
In Malaga hatt’ ich ’n Zimmer im Cashmir, war total cool, saß abends ganz allein im Restaurant, trank Schampus und ließ mich von vorn und hinten bedienen. Die war’n froh, wenigstens einen Gast zu haben. Am nächsten Tag bin ich an’ Strand gegangen, oder sagen wir mal das, was davon noch übrig ist. Ich saß da unterm großen Sonnenschirm, mit ’nem Strohhut aufm Kopf und ’ner dicken Sonnenbrille, hab mich mit so’ner irren Creme eingerieben, (Sonnenschutzfaktor 1080 aus den USA) aber trotzdem ’n Sonnenbrand bekommen. Hab’ da gesessen und Zeitung gelesen, dreh’ mich um und sehe plötzlich diese Eisbrocken aus dem Nordpol, die direkt an mir vorbeischwimmen, hab also ’n paar Fotos gemacht, für Else und so, weil die mir das doch nie glauben will.

Dann wurde es kalt und es begann zu schneien, ich dachte ich seh’ nicht richtig! Dicke weiße Flocken, genau wie zu Weihnachten, also ging ich zurück ins Hotel und setzte mich an die menschenleere Bar, um ’n Grog zu trinken. Eigentlich hatte ich mal wieder so richtig Lust, ein’ draufzumachen; Spaß zu haben, mit ’n paar Mädels feiern und so, Du weißt schon, so wie damals, zu unseren Zeiten. Stattdessen hab ich den ganzen Abend da an der Theke gehockt, eingemummt im dicken Mantel neben so’nem Ofen, mit Schal und Handschuhen. Am nächsten Morgen musste ich erst mal warten, bis die den verdammten Laden freigeschaufelt hatten.

Karsten hat mich vor einigen Tagen aus Berlin angerufen, alter Geier. Es geht ihm gut, und er steckt wieder voller Pläne. Er hat sich vor seinem Haus dreißig Palmen einpflanzen lassen und will da jetzt so ’n Landhotel eröffnen. Kamele und Giraffen waren letzten Winter wie aus dem Nichts aufgetaucht. Sie standen eines Morgens einfach bei ihm auf der Terrasse, knabberten an seinen Hängematten und schielten ihn an, so als ob nichts wäre. Sie scheinen aus Afrika gekommen zu sein, ganze Herden sind letzten Oktober durch Frankreich und Österreich galoppiert. Als man sie in Deutschland sah, liefen sie in Scharen über die Frankfurter Autobahn. Zuerst warn sie noch ’n bisschen scheu, ließen nichts mit sich anfangen, doch Karsten meint, er bekommt sie noch in’ Griff. Inzwischen reitet er auch schon ’n bisschen drauf rum, wenn auch nur bis zum Supermarkt. Er erhofft sich so einiges davon: Doppelzimmer mit »African View« und so … Ich glaub’, für Touristen aus Japan. Oli und Tom woll’n da nicht mitmachen, die sind sauer und sagen, das sei doch alles Mist. Karsten ist aber ganz zuversichtlich.

Die Leute hier sind verwirrt und wissen nicht mehr, wohin. Zu Tausenden sind sie in den letzten Wochen wieder geflüchtet: nach Kanada und Brasilien. Jenny hat ’n Fleck in Quetepudras gefunden. Ich hab mir das mal auf einer Landkarte angeschaut: Liegt irgendwo im Amazonaswald. Sie schrieb, ihr ginge es ganz gut; hat ’ne Bar eröffnet, verkauft dort Bier und Currywurst. Die Eingeborenen sind ganz vom Hocker. Allerdings haben auch Makler das Ganze da spitzbekommen und inzwischen hektarweise das Land aufgekauft.

Letzte Woche haben sie den Herrn Klose einkassiert, ich sag Dir, der ist sauer. Der is’ in seinem Garten mit einer Zigarette erwischt worden, stand einfach da und rauchte, versteckt hinter seiner Gartenmauer. Diesmal haben sie ihm richtig aufgelauert, sind dann in Antivirus-Uniformen mit Gasmasken und Gummiknüppeln auf ihn los. Sechs Mann sollen’s gewesen sein. Dreizehntausend Euro Strafe soll der jetzt zahlen. Sein Anwalt tobt und springt herum, hat ‘ne riesen Klage erhoben. Er will vom Staatsanwalt wissen, warum es immer noch überall Tabakwarengeschäfte gibt und überall Zigaretten verkauft werden. Aber Du weißt ja, wie das ist –, es wird ignoriert und von der Presse totgeschwiegen. Die Nachbarn vom Klose sind empört und haben seine Hauswand mit bösen Sprüchen besprüht: Umweltvergifter, asoziales Schwein und so …

Auch ich steh’ inzwischen auf der Liste. Hätte nie gedacht, dass ich das noch schaffe. Habe drei Tage lang in Lyon in der Schlange gestanden, meine Passfotos abgegeben und endlich die ganzen Formulare ausgefüllt. Ich kann Dir sagen … nix wie weg hier! Das ist das Beste, was man noch tun kann. Alle stehn ’se auf der Liste, alle wolln’se weg, aber so einfach geht das nicht. Die haben sich da oben doch schon alle eingenistet und richtig breitgemacht; hab’n sich alles aufgeteilt und verbarrikadiert; ich les die Berichte jeden Tag in der Zeitung. Die haben Stacheldraht und überall dort, wo man andocken könnte, meterlange hohe Mauern gezogen. Alles, was da in die Nähe kommt, wird gleich abgefeuert, angeblich wegen Terrorgefahr und so. In Wirklichkeit sind die dabei, sich alle da oben totzuschlagen, wegen dem Wasser und so. Es wird gemunkelt, dass die da niemanden mehr rauflassen.

Vor ein paar Tagen hab ich ’n paar Salatblätter gegessen, die ‘n Freund von Christopher von irgendwoher durchgeschmuggelt hatte. Das war ’n echt geiles Erlebnis! Frische Salatblätter, genau wie früher! Obst und Gemüse wird ja nur noch ganz selten von Norwegen und Dänemark rübergebracht, Fleisch schmeißen sie einem hinterher, aber wer will das schon essen? Und diese Barbarrots Pillen … Ich kann Dir sagen, die bin ich auch langsam leid. An manchen Tagen seh’ ich aus wie ’n Himmel voller Luftballons, bin nur noch rot, blau und grün.

An meinem Geburtstag hab’ ich mir mit Willy ’n Apfel geteilt. Für kein Geld wollte er mir verraten, wo er den herhatte. Du ahnst ja nicht, wie misstrauisch und komisch die Leute hier alle geworden sind. Wie iss’n das eigentlich bei Dir?

Nein, von einer Sherry Graine hab’ ich noch nichts gehört, und auch ihre CD »Dream Green« kenne ich nicht. Die einzige musikalische Neuigkeit, über die ich kürzlich gelesen habe, ist die über Michael Jackson. Er soll wieder aufgetaucht sein, ist jetzt auch wieder schwarz, und schlurft als Bettler durch die Straßen von Bahrain.

Es freut mich, dass es Dir gut geht. Viel kriegst Du da unten ja nicht mit. Siehst Du da überhaupt was? Naja, wenigstens kannst Du jetzt den ganzen Tag lang angeln. Ich werde Dich auf alle Fälle weiterhin auf dem Laufenden halten. Vielleicht können wir uns ja auch irgendwann mal wieder mailen. Die Quarantäne soll ja im nächsten Jahr schon abgelaufen sein. Chips sind momentan alle infiziert und außerdem viel zu teuer.
Ich werd’ mich aber bald wieder melden.
Alles Gute, Thorgard
 
M

Metino

Gast
Man kann “Lieber Harald“ gewiss auch satirisch sehen, aber für mich ist er ein surrealer (alb)traumähnlicher Fantasy Text und zieht mich als Leser in seinen Bann.
Ich frage mich, was die Welt wohl derart aus dem Ruder hat laufen lassen und komme zu keinem richtigen Ergebnis. Der Klimawandel ist dabei nicht die erste Option, was soll der damit zu tun haben, dass Michael Jackson wieder schwarz ist?
Die Personen gehen mit den Veränderungen der Umwelt irreal offensiv und kreativ um, niemand verzweifelt, trotz Widrigkeiten und Katastrophen.
Für mich ist “Lieber Harald“ wie ein, in einen Brief gekleideter, sehr ausführlich und detailgenau beschriebener komplexer Traum, ohne echten Bezug zur Realität. Die ersten Sekunden nach dem Aufwachen, wenn man sich noch an alles genau erinnern kann.
Das ist es, was mir so gut gefällt.
[blue]Für mich fühlte sich die Story sofort an, wie nach einem 360° Klimawandel. Deshalb auch mein Hinweis auf Pangea der keineswegs satirisch gemeint war @ Thom Qu. Grüße [/blue]
 

ThomasQu

Mitglied
Servus Metino,

das Schöne ist ja, dass der “Harald“ so viele Interpretationsmöglichkeiten erlaubt.
Jeder sieht den Text ein bisschen anders, aber allen gefällt er.

Grüße, Th.
 
M

Metino

Gast
Stimmt, es ist eine positiv stimmende Abwechslung mit Gedanken an andere Eventualitäten, die den Leser bewegend erscheinen, in sogar faszinieren etc..
 



 
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