Lieber Wilhelm,
Gottseidank endete die Energie der römischen Göttin ebenso nicht ausschließlich im Unterleib, im Gegensatz zu mir, wie es wohl für den ersten Moment erscheinen mag
Ich behaupte, dass ich mehr als beinahe gesund
, die abstrakte Lyrik schätze und vor allem suche.
Metaphern, ja mehr noch, Bilder, tun sich auf beim Lesen, oder nicht. Ganz bestimmt habe ich den Anspruch an das sog. Bild, dass es mich zum tieferen Erleben führt.
Eben führt!
Das „Bild“ ist eindringlicher, als die rein feststellende Sprache. Es entstammt nun mal der Gefühlswelt und ist nicht wirklich ganz mit dem Verstand „auflösbar“.
In deinem Gedicht, hat mir wohl die Schnur zum Nabel gefehlt.
Die Schnur wäre in diesem Fall, bspw. die wirklich bildhafte Sprache und die Verwendung sichtbarer Metaphern gewesen.
Ich will nicht einmal auf gewagte Zeilenumbrüche hinweisen, weil das die Sache noch viel schwerer macht...
In diesem Fall jedoch, war ich zu sehr abgelenkt, von einem (für mich!!) schlichten Ausdruck. Von der offensichtlich feststellenden Sprache.
"...goldne Strahlen umhüllen dich“
Diese Worte (ich betone wirklich Worte!) geben dem Chakra nicht das (für mich!), was es wirklich und wahrhaftig kann und ist.
„Kraftvoll umstreichen
meine Finger
deinen Nabel...
...Demut und Kraft,
so dass ein jeder,
der dich sieht, begreift...“ bringen mich nicht einmal auf die Idee, hier vom Sonnengeflecht auszugehen.
Hier bin ich, als „Suchender“, nicht hingeführt auf den Weg des Reizes, weiterzudenken...
Heute, nach deiner Definition deines Gedankens, möchte ich der Idee meine Hochachtung aussprechen!!
Leider, nach wie vor der Umsetzung (in meinem Sinne!!) nicht.
Es ist das erste Mal, lieber Wilhelm, seit ich hier in der Leselupe bin (und das ist wahrhaftig noch nicht lange!), dass ich so ehrlich und aufrichtig über meine Gefühle und Eindrücke über ein Gedicht berichtet habe.
Ich selbst wünsche mir diese (wahrhaften) Erlebnisse mit meinen Werken, von denen, die sie lesen mögen.
Ich merke jedoch, dass ich in diesem Falle zu sehr von mir auf andere geschlossen hab’.
Ich möchte mich (vorweg), für mein Verhalten (vor allem im ersten Kommentar) entschuldigen. Ich habe das Gefühl, dich gekränkt zu haben.
Dies, geschätzter Autor, liegt mir mehr als fern! Meine Anmerkungen, Eindrücke, beziehen sich immer und ausschließlich auf das geschriebene Wort.
Irgendwie ahne ich, den Menschen dahinter, zu wenig bedacht zu haben. Entgegen meines tiefsten Willen.
Mit recht freundlichen Grüßen,
Venus