Lied eines Matrosen

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Hagen

Mitglied
Lied eines Matrosen

Zum Heizer am großen Kessel
hab‘ ich Deine Briefe gebracht.
Ich hab sie verbrannt, doch wir haben
keinen Knoten Fahrt mehr gemacht.

Ich dachte, wir würden jetzt rasen
Wie ‘ne wilde Bö von Dir fort.
Aber dennoch hab‘ ich den Eindruck
Du wärest noch mit an Bord.

Und der Erste, der sah mich am Feuer,
jetzt grinst die ganze Crew.
Verdammt, jetzt hab‘ ich zum Kummer
auch noch die kochende Wut dazu.
 

Wittgenstein

Mitglied
Guten Morgen, Hagen.

Irgendwie hat das Gedicht was.

Der Anfang verspricht Großes, doch dann wird es meines
Erachtens unklar. Warum grinst die ganze Crew?
Das erschließt sich nicht so ohne weiteres.

Außerdem ist's teilweise rhythmisch unsauber.

Durch Nachbearbeitung könnte es aber ein wunderbares
Gedicht werden.

Gruß
Wittgenstein
 

Walther

Mitglied
Werter Hagen!

Hier:
Zum Heizer vorn am großen Kessel
xXxxXxxXx
hab‘ ich Deine Briefe gebracht.
xXxxXxxX
Ich hab sie verbrannt, doch wir haben
xXxxXxxXx
nicht einen Strich Fahrt mehr gemacht.
xXxxXxxX

Ich dachte, wir würden jetzt rasen
xXxxXxxXx
in einer Bö wild von Dir fort.
xXxxXxxX
Jedoch hab ich wirklich den Eindruck
xXxxXxxXx
Du wärest noch mit uns an Bord.
xXxxXxxX

Der Erste, der sah mich am Feuer,
xXxxXxxXx
und jetzt grinst recht fies auch die Crew.
xXxxXxxX
Verdammt, Mann, jetzt hab‘ ich zum Kummer
xXxxXxxXx
die kochende Wut noch dazu.
xXxxXxxX
habe ich die Bearbeitung nachgeliefert und höre das Schifferklavier spielen und den Freddy Quinn oder Hans Albers dazu singen. :D

LG W.
 

Label

Mitglied
Hallo Hagen
das gefällt mir gut
zur Bearbeitung von Walther rate ich dir unbedingt - damit hat es Schwung und Piff, auch ohne Bootsmannspfeife ;)

lieb grüßt
Label
 
Hallo Hagen,
ich habe auch einen Vorschlag.

Zum Heizer am großen Kessel
hab‘ ich Deine Briefe gebracht.
Ich hab sie verbrannt, doch wir haben
keinen Knoten Fahrt mehr gemacht.

Ich dachte, wir würden jetzt rasen
wie wilde Bö`n von Dir fort.
Und dennoch hab‘ ich den Eindruck,
du wärest noch mit an Bord.

Der Erste, der sah mich am Feuer,
es grinst jetzt die ganze Crew.
Verdammt, nun hab‘ ich zum Kummer
noch kochende Wut dazu.

Híerbei bleibt viel mehr von deinem Gedicht stehen, als bei dem Vorschlag von Walther. Eigentlich sind es nur kleine Änderungen für einen besseren Rhythmus.
Es grüßt
Marie-Luise
 

Hagen

Mitglied
Hallo Ihr Lieben alle!

Danke für die Mühe, die Ihr Euch mit diesem Text gemacht habt.

Lieber Wittgenstein, unser Matrose wurde vom ersten Offizier gesehen, wie er die Briefe seiner Frau, Braut, Freundin oder was auch immer ins Feuer geworfen hat, daraus geschlossen, dass sie ihn verlassen hat und mächtig rumgequatscht; - unseren Matrosen praktisch dem Gespött der Besatzung ausgeliefert.
Ich denke, das geht aus dem Text hervor; - oder?

Lieber Walter, danke für die Überarbeitung.
Die Sache mit den xen ist mir noch nicht ganz klar. Seltsamerweise fällt mir dazu Carl Spitzwegs Bild ‘der arme Poet‘ ein.
Gibt’s hier einen Zusammenhang?
Aber die Sache mit Freddy und Co hat tatsächlich was. Vielleicht kennt der Eine oder Andere geneigte Leser ja einen Shanty Chor, der sich des Werks annehmen möchte.
Würde mich freuen!

Liebe Label, danke für den Tip.

Liebe Marie-Luise, Dein Vorschlag hat was! Nahe am Original und doch schön geglättet.

Zur Vorgeschichte: Derartiges ist eigentlich nicht mein Ding, ich hab’s aus einem Projekt ausgekoppelt, das ich ‘ad acta‘ gelegt habe:
Einige Typen, die sich von der Bundeswehr her kennen und heute ein absolut spießiges Leben führen, planen einen Bankraub. Um diese Sache minutiös zu planen, treffen sie sich hin und wieder und geben vor, ein Shanty Chor zu sein und für einen Auftritt zu üben. Dazu ist es nötig, auch einen eigenen Shanty zu singen: ‘Das Lied des Matrosen‘.
Als Autor musste ich mir also einen Shanty erarbeiten. War für mich gar nicht so einfach. Es durfte nicht zu perfekt sein, obwohl ich ansonsten Perfektion anstrebe.
Aber dann habe ich ‘Ladykillers‘ gesehen, war begeistert und habe den ‘Mörderischen Shanty Chor‘ - um den Kollegen Mackendrick nicht zu plagiieren - in die tiefste Schublade meines Schreibtisches versenkt. Leider war er unabhängig von mir mit dieser Idee etwas eher da.
Aber das Leben ist nicht anders. Schließlich bin ich in der Lage, eigene Geschichten zu erarbeiten.

In diesem Sinne
Herzliche Grüße
Yours Hagen
 

Trasla

Mitglied
Ich mag das Stück trotz der leichten Holprigkeit sehr, würde mich aber auch für die Überarbeitung gemäß Walther aussprechen. Den Sinn, wie erklärt, habe ich direkt aus dem Stück verstanden gehabt.
 



 
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