Listige Flucht

4,10 Stern(e) 8 Bewertungen

MarenS

Mitglied
Listig schleichen sich Gedanken
auf verschlungnen Pfaden fort,
graden können sie nicht folgen,
denn sie bieten keinen Hort.

Suchen Deckung in den Schlingen,
ahnen Unheil, hartes Wort,
wähnen Zwänge, fürchten Hiebe,
zagen vor dem düstren Ort,
wo Moral, stets kalt und wachsam,
hart auf die Erfüllung pocht!

Den schlug sie in kaltes Eisen,
der sein Handeln nicht verfocht,
kennt doch Schwarzes nur und Weißes,
Anderssein wird unterjocht!

07. November 04
MarenS
 

Franzi

Mitglied
Hallo, Maren,

gut, dass der Text schon von 2004 ist, uns hier kann er ja nicht meinen ... ;-)

Wer war der 'Bösewicht'?

LG, Franzi
 

Balu

Mitglied
für mich der kern dieses gelungenen textes

klingt nach gelebt werden

gerne gelesen und gewertet

grüße vom bären
 

MarenS

Mitglied
Vielen Dank an arle, Franzi, anonym, Druidencurt und Balu für die positive Resonanz! Ntürlich freue ich mich sehr darüber, besonders aber weil mir dieses Gedicht aus dem Leben geschnitten ist.

Grüße von Maren
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Maren

Jeder Ossi fragt sich jetzt, was die Gedanken in der Kindertagesstätte verloren haben... ;)

Ich frage mich, worin die Moral wohl ihre Erfüllung findet und wieso Du in der letzten Strophe plötzlich die Zeit wechselst.

Überhaupt finde ich jede Menge sprachliche Absonderlichkeiten wie z.B. ein "verfocht" und ein "wähnen" die beide nicht wirklich am richtigen Platz stehen.

Warum die Bewertungen bis jetzt gut ausfallen ist mir ein Rätsel. Ich habe schon Besseres von Dir gelesen. Dieser Text jedenfalls ist sprachlich sehr schwach.

Gruss

J.
 

MarenS

Mitglied
Schade. Es ist wohl nicht deine Sprache Jürgen, ich weiß. Vielleicht gibt es auch mal wieder etwas von mir, das dir gefällt mal sehen.

Grüße von Maren
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nein nein, das hat nichts mit "meiner" Sprache zu tun. Moral wird eingehalten und nicht erfüllt. Etwas verfechten heisst, für etwas einzustehen, es zu verteidigen. Du trittst hier, ohne dass sich dadurch interessante Nebenbedeutungen ergeben, die Semantik mir Füssen. Das "erfüllt" zum Beispiel ist allein der Metrik geschuldet.

Solche Dinge sind keine Geschmackssache, sie sind objektiv feststellbare Mängel und davon enthält dieses Gedicht einfach zu viele. Daher auch meine Bewertung.

Gruss

J.
 

MarenS

Mitglied
Jürgen, das Wort "erfüllt" kommt nicht vor und ist somit nicht der Metrik geschuldet.
Das Wort "Erfüllung" ist ebensowenig der Metrik geschuldet. Ich empfinde es so, dass meine Moral auf die Erfüllung ihrer Ansprüche pocht.
Verfechte ich meine (neuen) Ansichten nicht, wehre ich mich nicht, dann werden sie (ich) vom Tisch gewischt.
Es tut mir furchtbar leid aber ich verstehe deine harsche Kritik nicht.

Grüße von Maren
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
...es ist aber nicht von Ansprüchen die Rede, sondern von der Moral selbst. Ähnlich ist es mit dem verfochtenen Handeln. Mit langatmigen Erklärungen und um drei Ecken gedacht ist alles was man schreibt richtig. Das ist mir zu billig. Sprache hat grammatikalische Bezüge. Wenn sich ein Wort klar und deutlich auf ein anderes bezieht und die Begriffe nicht zusammenpassen, dann ist es entweder Kunst, weil dadurch zusätzliche Bedeutungen enstehen, oder es ist Murks.
Die zusätzlichen Bedeutungen habe ich nicht gefunden.....

Noch einmal: Mit Semantik lässt sich wunderbar spielen aber man kann damit auch grausam pfuschen.

Schade, wenn Du das nicht verstehst.

LG

Jürgen
 

MarenS

Mitglied
Himmelarsch! Das hat nichts mit Verstehen zu tun, ich sprehe auch so. Mag sein, dass ich falsch spreche, ich sollte das wohl mal untersuchen lassen, bin wohl noch zu unreif.

Nichts für ungut aber für mich ist die Semantik in Ordnung.

Grüße von Maren

P.S.: ...und wo sind meine langatmigen Erklärungen?
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Weltanschauung? Nee, es geht darum, sich etweder präzise oder bewusst mehrdeutig auszudrücken. Beides ist Qualität. Es geht um den Unterschied zwischen Gestammel und Kunst, zwischen Auslassung und Verdichtung.

Es geht ums Prinzip. Es geht um Kunst.
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Grrrrr.... auch wenn manche das nicht wahrhaben wollen (meist die, die nichts können):

Es gibt objektive Kriterien für Kunst. Ein Kunstwerk als Ganzes ist sicher nie objektiv bewertbar aber bei einem Gemälde kann man durchaus erkennen, ob der Künstler technisch versiert ist. Je konventioneller die Kunst ist, desto objektiver ist sie bewertbar. Beim "röhrenden Hirsch" kann man bewerten, ob die Perspektive stimmt, das Tier gut proportioniert ist, die Farbgebung stimmt.... Bei Picasso wirds schon schwieriger aber den haben wir hier ja nicht vorliegen.

Geschmackssache? Nur zum Teil. "Geschmackssache" ist die billigste aller Ausreden und wer das sagt und wirklich glaubt, dem fehlt's an Sachverstand.
 

arle

Mitglied
Jote, da ich mich jetzt nicht auf einen giftsprühenden Chat mit dir einlassen werde und es mir überdies, wie du ganz richtig bemerkt hast, an Sachverstand mangelt, werde ich die Diskussion an dieser Stelle beenden.

Es gibt Leute, die überlassen ihre Kunst der Sicht (und dem Geschmack) des Publikums, und es gibt diejenigen, die immer wieder in Des-Kaisers-neue-Kleider-Manier glauben, den Finger in offene Wunden legen zu müssen. Publikumsbeschimpfungen im Sinne von "ich verstehe die guten Bewertungen nicht" kommen meistens nicht sehr gut an. Weil man damit die eigene Urteilsfähigkeit über die aller anderen stellt.

Marens Gedicht hat weder mit Röhrendem Hirsch noch mit Picasso zu tun. Es drückt - wie 99 % aller Beiträge in der Lupe - ihre eigenen Empfindungen aus, und dies in einer Sprache, die durchaus flüssig daher kommt. Deine Kritik drückt nichts anderes aus als: Es gefällt mir nicht. Daher und nur daher kam ich auf die billige Ausrede "Geschmackssache".

Frohes Schaffen weiterhin und beste Grüße

Silvia
 
H

Heidrun D.

Gast
Da kann ich Jote nur zustimmen, wenn auch ein wenig mit den Zähnen knirschend (grinst).

Tatsächlich gibt es grottenschlechte bzw. anbetungswürdige Bilder, Gedichte, Fotografien usw. Das ist keineswegs nur eine Frage des persönlichen Geschmacks.

Bezogen auf Maren`s Gedicht möchte ich ihm ebenfalls Recht geben. In der Aussage erscheint mir dieses ziemlich banal, im Klang etwas leiernd, im Stil überholt.

Schade.

Liebe Grüße
Heidrun D.

(Natürlich gibt es auch in der Kunst ein Mittelfeld (Mittelmaß?))
 

MarenS

Mitglied
Ja, schade, Heidrun. Wobei ich mich frage, wer mir einen bestimmten Stil vorschreiben könnte? Die Zeit?
Ich schreibe ab und an gerne so und liebe die Vielfalt, ausschließlich Moderne liegt mir nicht.

Was die empfundene Banalität angeht, fürchte ich, dass nicht jeder das aus dem Gedicht herausliest, was es beinhaltet. Das zu erwarten wäre auch etwas hochgegriffen.

Also bleibt mir nur zu sagen: Schade.

Grüße von Maren
 



 
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