Hallo Perry,
danke für Deinen ausführlichen Eintrag. Der Text ist u.a., aber durchaus nicht nur, ein Spiel mit den verschiedenen Bedeutungen des Worts/Wortteils "los". Unter diesem Aspekt sollte Du diesen Text lesen. Der Schlüssel steckt in der Überschrift, wurde also mitgeliefert.
Wenn Körper schlaflos sind, überträgt sich dieser Zustand auf den der Seelen. Das ist also durchaus logisch und auch stringent. Schwerelos aber ist per definitionem leicht, und zwar noch leichter als leicht, ein wahres Leichtgewicht demnach. Immer wieder beachten, dass hier der Doppel- oder Mehrfachsinn der Worte und Wörter gefragt ist. Die Bedeutung kann sich nach hinten und vorne wandeln. Ein „Schwerelos“ wiederum kann das Ergebnis einer Leichtfertigkeit sein.
In der Tat beschreiben nicht wenige Psychologen, auch Autisten, Seelenzustände mit Farben. Diese sind, wie wir aus der Physik wissen, spektral auffächerbar, entstehen also aus dem sichtbaren Licht durch Brechung – wie man sieht, sind m.E. alle Schlüssel zum Verständnis der Formulierung vorhanden.
Ich weiß, dass das hart ankommt, aber ich schlage vor, dem Autor einfach zu vertrauen, dass er sich beim Formulieren seiner Bilder und Gegenbilder viele Gedanken gemacht hat und durchaus weiß, was er wie sagen wollte. Man sollte so etwas eigentlich nicht sagen, weil einem das als Überheblichkeit ausgelegt werden kann und heißen könnte, man würde den Leser für nicht fähig halten, den Überlegungen des Autors zu folgen: Dem ist durchaus nicht so. Daher diskutieren wir diesen Text hier ja, damit wir von einander lernen; und wenn Texte nicht funktionieren, dann ist das sicherlich erst einmal das Problem des Autors und nicht das des Lesers.
Ich hoffe, dass meine Erläuterungen Deine Zweifel ausräumen können. Wenn nicht, dann muss ich das für meine zukünftigen Versuche dieser Art berücksichtgen.
Lieber Gruß W.
Hallo Rhea_Gift,
danke für Deine ausführlichen Überlegungen zum Text. In der Tat hast Du Vieles aufgegriffen, was ich mitteilen wollte. Letztlich habe ich bei Wort „Schwerelos“ beide Bedeutungen im Blick; das ist es, das Spiel der Ebenen untereinander, sozusagen die Mehrdimensionalität der Inhalte, das den Text ausmachen sollte.
Du hast das sehr schön herausgearbeitet, und ich hoffe sehr, dass das weiterhelfen wird.
Danke und lieber Gruß W.