Lustvoll

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Vera-Lena

Mitglied
Lustvoll

Es flockt
auf orangefarbene Wollmützen
der Müllmänner
Kinderbeine rutschen
skateboardmäßig
Rote Gesichtchen
prickeln im
schneidigen Wind
Froschkönig
schläft
unter dem Eise
Laternenlicht
erkennt sich wieder
in Spiegelglätte
Bäume
heiraten diesen Winter
unschuldsvoll in Weiß
Prachtland
du glitzerndes
kaltgeküsstes
Wiesen- und Straßengelände
Winterliebling
frostumarmtes
kirchturmverschneites
verzaubertes
meiniges
Januarreich
 

Ralf Langer

Mitglied
eine schoene hymne an vaeterchen frost.
der anfang kommt ein wenig beschaulich und traege daher,
aber im zweiten teil hast du mich richtig im griff.

fast haette ich gesagt, schade das ich jetzt nicht in deutschland bin. Fast... aber immerhin..

sonnige gruesse aus madeira
ralf
 

MarenS

Mitglied
Liebe Vera-Lena, ein schönes Januarschneegedicht hast du da geschrieben, es erinnert mich ein bisschen an die Bücher von Ali Mitgutsch, man kann so schön darin herumspazieren.
Einzig folgende Passage finde ich nicht schön:
Kinderbeine rutschen
skateboardmäßig

Die Beine rutschen nicht, eher die Füße (korinthenkackerei, ich weiß ;-) ) und das mäßig ist für mich unmäßig schlimm.
Du findest, versiert wie du bist, bestimmt eine etwas bessere Version.
Saumäßig wäre erlaubt aber unpassend,

grinst Maren
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Ralf,

heute schneit es ohne Unterlass. Der Bus fährt inzwischen ohne Fahrplan sozusagen rein zufällig. Es sieht natürlich alles traumhaft aus, aber es hat auch seine Tücken, wenn man Besorgungen machen muss. Also in Madeira bist Du gut aufgehoben. Es freut mich, dass der Text Dich dann doch noch eingefangen hat.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Maren,

gestern abend dachte ich, dass "skateboardmäßig" das Allerunpoetischste ist, was ich jemals geschrieben habe. Aber dann wieder dachte ich, in diesen Text passt es vielleicht hinein. Du siehst, auch ich hatte an dieser Stelle meine Zweifel. Dei Kinder selbst würden es aber so bezeichnen....hmmmm.

Naja, ich ändere es jetzt.

Danke für Deine Antwort und diesen Hinweis! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lustvoll

Es flockt
auf orangefarbene Wollmützen
der Müllmänner
Kinderfüße rutschen
auch ohne Skateboard
Rote Gesichtchen
prickeln im
schneidigen Wind
Froschkönig
schläft
unter dem Eise
Laternenlicht
erkennt sich wieder
in Spiegelglätte
Bäume
heiraten diesen Winter
unschuldsvoll in Weiß
Prachtland
du glitzerndes
kaltgeküsstes
Wiesen- und Straßengelände
Winterliebling
frostumarmtes
kirchturmverschneites
verzaubertes
meiniges
Januarreich
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Oliver,

schade, dass ich es Dir nicht vorlesen kann. Wenn ich es laut lese, dann fängt es ruhig an und je weiter man kommt, um so mehr beschleunigt sich das Lesetempo und man gerät ohne weiteres geradezu in eine Begeisterung.

Es freut mich aber, dass es Dir ansonsten gefällt. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Herbert,

da haben wir unterschiedliche Auffasungen zu dem Wort "meins" und meiniges".

Ach, ja, Du weißt ja, jeder Mensch sieht dieselbe Farbe anders und mit Wörtern ist das manchmal auch so.

Der Unterschied zwischen "meins" und "meiniges" ist für mein Empfinden geringfügig, aber es gibt ihn.

"Januarreich
meins"

das würde ich so lesen, als ob dieses Reich mir allein gehört.

"Es ist das meinige", das lese ich so, als ob es zwar sehr viel mit mir zu tun hat, aber auch mit anderen erwas zu tun hat, also auch "irgendwie" das "ihrige" sei.

Sorry, ist nun mal so.

Danke für Deine Antwort und Deinen Hinweis!!!! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Hallo Vera Lena,
ich finde dein Gedicht wieder wunderschön, doch muss ich sagen, dass mich ''meiniges'' auch sehr stört.
Vielleicht '' einzigartiges'' oder so ähnlich.
Viele Grüße
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

danke für Deine Antwort! Nun werde ich wohl doch noch einmal nachdenken. ;)

Liebe Grüße bei Schnee und Sonne! :)
Vera-Lena

PS.: OK ich hab's geändert.
 

Vera-Lena

Mitglied
Lustvoll

Es flockt
auf orangefarbene Wollmützen
der Müllmänner
Kinderfüße rutschen
auch ohne Skateboard
Rote Gesichtchen
prickeln im
schneidigen Wind
Froschkönig
schläft
unter dem Eise
Laternenlicht
erkennt sich wieder
in Spiegelglätte
Bäume
heiraten diesen Winter
unschuldsvoll in Weiß
Prachtland
du glitzerndes
kaltgeküsstes
Wiesen- und Straßengelände
Winterliebling
frostumarmtes
kirchturmverschneites
verzaubertes
mir geschenktes
Januarreich
 
Liebe Vera Lena,
das Geänderte hört sich viel, viel besser an. Ich wurde nämlich an das ''Einpersonenstück Gemahl meiniges'' erinnert.
Die Frau von E.T.A. Hoffmann, eine Polin, spricht über ihren Mann. Ich nehme an, dass es Gemahl meiniges heißt, weil sie als Polin die deutsche Sprache nicht perfekt beherrscht.

Es grüßt dich nochmals und wünscht dir auch ein schönes Wochenende in der weißen Pracht
Marie-Luise
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Marie-Luise,

danke für diesen kleinen Ausflug zu meinem geliebten E.T.A.
Hoffmann! Ja, das ist falsches Deutsch, was Frau Hoffmann da formuliert haben könnte. Dieser Gemahl ist der meinige, wäre richtig. Denn das Wort "meinige" steht auch noch im allerneuesten Duden und ist aus unserer Sprache nicht verschwunden, aber es ist nur noch selten gebräuchlich. Ich liebe solche "unbenutzten" Wörter. Unzählige Romane aus dem 19. Jahrhundert habe ich gelesen und weil ich damals noch jung war, hat sich so manches in meine Gehirnfalten eingenistet. Manchmal kommt es dann zum Vorschein.

Dir auch noch einen schönen Tag! :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
Liebe Vera-Lena,
ach, könnte ich den Winter doch auch noch so sehen. Mir geht er (leider) zunehmend aufs Gemüt. Dein Gedicht gefällt mir dennoch.
Gruß
Karl
 

Vera-Lena

Mitglied
Wie schade, das tut mir wirklich Leid. In früheren Jahren ging mir das auch so, bis ich gemerkt habe, dass mir die bunten Farben fehlen. Da kaufte ich mir ein Kaleidoskop, durch das ich täglich mehrmals hindurchschaute und dann ging es mir wieder besser. Inzwischen habe ich lauter rotblühende Winterblüher in meiner Wohnung, und die Orte,an denen ich mich am meisten aufhalte, sind mit sehr farbigen Bildern ausgestaltet. Das muntert auf.

Farbe hat eine sehr starke Wirkung auf das Gemüt. Leuchtendes Rot ermuntert und klares Blau schenkt Harmonie.

Nudeln und Schokolade machen glücklich und viele Gewürze haben auch eine aufmunternde Wirkung. Da kannst Du ja mal bei google nachforschen. Bei "google Bild" findest Du vielleicht auch einige Gemälde, welche Deine Stimmung erhellen. Vielleicht gibst Du google Bilder und dann Franz Marc ein, da hast Du Farben in Hülle und Fülle und kannst Dir ja auch manches Vollbild ausdrucken.

Es freut mich aber, dass Dir dieser Text trotzdem gefällt. :)

Liebe Grüße
Vera-Lena
 



 
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