Gedichtformen: Schüttelreime

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Schüttelreime sind eine sehr alte Form, ebenfalls spielerisch, wie auch Limericks.

Meist bestehen sie aus zwei Versen, es gibt aber auch lange Gedichte mit Schüttelreimen.

Es handelt sich um einen Doppelreim.
xxxK1aK2b
xxxK2aK1b

Dabei sind K1 und K2 Konsonanten. (Fehlende -- leere -- Konsonanten werden auch dazu gerechnet.)

Beispiel:

1.
Auflösen kann man Heere schwer.
Wo kommt nur diese Schwere her?

h --> schw
schw --> h

2.
Da lag unter der Wunderesche
ein Fräulein ohne Unterwäsche.

W --> -
- --> W

d und t (Wunder, Unter) reimen sich nicht so ganz, aber in Sachsen nähern sie sich in der Aussprache stark. Und Es zählt bei Reimen die gesprochene Sprache.


3.
Ich gieße dir jetzt reinen Wein
ins Glas, du sollst nicht weinen, rein.

r --> w
w --> r
 

Ralph Ronneberger

Foren-Redakteur
Teammitglied
noch ein Beispiel

Ja, die besten Sachen wachsen
eben bei den wachen Sachsen.

oder

Das Rindvieh ließ beim niesen Wasser,
und schon ward seine Wiesen nasser.

Ralph
 



 
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