Männerfreundschaften

Toronto

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Es gibt Momente, da wird eine echte Männerfreundschaft auf eine harte Bewährungsprobe gestellt. Dann nämlich, wenn Männer aus irgendwelchen Gründen nicht umhin kommen, sich ein Zimmer für eine Nacht zu teilen, weil das Hotel bis auf den letzten Platz ausgebucht ist, oder man auf einer Party oder Reise nicht eher wegkommt. Wie Sie wissen, teilen sich heterosexuelle Männer äußerst ungern ein Zimmer, egal was für eins.

Wenn sich diese Männer nun zusammen ein Zimmer teilen müssen, gibt es eigentlich nur noch eins. Hoffen, daß man zuerst einschläft um sich so das Geschnarche des anderen nicht anhören zu müssen. Ansonsten kann man beweisen, wie gut man befreundet ist. Es gibt nämlich Momente, da schwankt man zwischen Hoffen und Bangen. Dann, wenn der Freund plötzlich anfängt zu Röcheln und der Moment des Einatmens sich verdächtig in Richtung 60 Sekunden und länger bewegt. Soll man nun hoffen, daß er möglichst schnell den Bogen findet und wieder in seinen "normalen" Atemrythmus findet? Damit verbunden wäre ein weiteres Gesäge, was gleichbedeutend damit wäre, weiterhin nicht einschlafen zu können. Oder soll man etwa bangen, daß er seinen Atemrythmus findet? Zumindest hätte man seine Ruhe und könnte sich vor dem ersehnten Einschlafen überlegen, was man der Polizei am nächsten Morgen erzählt, warum der Freund, heute noch lebendig, morgen ohne Fremdeinwirkung tot neben einem liegt. Vorzuwerfen hätte man sich ja nichts. Wer sagt einem, daß es nicht Menschen gibt, die nach lautem Geschnarche plötzlich unhörbar leise vor sich hinatmen? Und wer verpflichtet einen, einem Menschen dabei zu helfen, seinen Zimmernachbarn mit lautem Geschnarche zu quälen?
 
Ja ja, die Zwischenmenschlichkeiten unter Männern treiben manchmal seltsame Blüten.
Ich glaube, Du könntest Deinen Text interessanter gestalten. Die Situation des Einschlafens als solche ist naturgemäß nicht besonders spannend. Die Gedanken des Einschläfers machen sie zwar zu einer besonderen Situation, aber die Pointe sollte vielleicht nachdrücklicher zugespitzt werden.
Ich habe mir auch ein paar Gedanken zum Thema "Unter Männern" gemacht:
http://www.leselupe.de/lw/showthread.php?threadid=14388

Gruß Martin
 



 
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