Männerglaube

2,80 Stern(e) 4 Bewertungen
Der Schöpferdienst galt erst dem Manne.
Für Frauen wars nur eine Panne.
Aus Laune ließ Gott das Abbild erschaffen.
Gelehrte hielten ihn bald für nen Affen.

Das Weib entstand aus höherer Einsicht,
sonst gäb es auch den besten Mann nicht.
Denn Frauen ließ Gott die verantwortungsvolle
Die wesentliche, die Mutterrolle

Nein, sagt der Mann, es tät ihm echt leid,
Die Frau kämpft ständig mit Penisneid.
Geschwätzig sei sie, fühlt nur mit dem Bauch
Und sei unterlegen dem Manne auch.

Doch die zeigt ihm schnell und ohne Entzücken
Verächtlich ihren verlängerten Rücken.
Lässt dabei sinnlich die Hüften kreisen
Um ihm den rechten Weg zu weisen.

Er fand ihn, weils ihn so mächtig zog.
Und sie sich ihm schließlich entgegenbog.
So hatte er auch für sehr kurze Weile
Bescheiden ein paar Vermehrer-Anteile.

Von nun an glaubte der gute Mann
Mit dem, was er so alles kann,
Sei er, und meint das wirklich ehrlich
Als Schöpfer völlig unentbehrlich.
 

magedin

Mitglied
Lieber Karl Feldkamp,
je öfter ich das Gedicht lese, desto besser gefällt es mir.
Ich finde es insgesamt sehr gelungen, besonders gefällt mir die Intention.

Aber aus irgendeinem Grund brauchte ich eine Zeit, um den Rhtythmus des Gedichts zu finden- Obwohl er durchgängig ist und so eigentlich keinen Grund zum Holpern gibt.

Ich denke, die Kommasetzung und Punktsetzung am Ende jedes Verses könnte an manchen Stellen überarbeitet werden, um ein leichteres erstes Lesen zu verschaffen- ZB. hätte mich ein Komma am Ende des ersten Verses, beim Lesen des zweiten Verses bestimmt nicht holpern lassen..

Inhaltich hab ich nichts zu meckern :)

Die Strukturierung des Gedichts finde ich sehr gut.
-In der ersten Strophe wird die Ansicht des Mannes dargestellt: Er wurde als erstes von Gott erschaffen, ist deshalb auch wichtiger als die Frau. Wobei er in dieser Ansicht auch schon mit dem dritten Vers auf ironische Weise kritisiert wird.

(oh wie ich sehe ist der dritte Vers zweideutig. Wer wird als Affe angesehen, Gott oder der Mann? In meiner Interpretation ist es der Mann..)

-In der zweiten Strophe wird dann die Frau mit ihrer Rolle der Mutter, der wesentlichen, gelobt: Ohne die Frau gäbe es auch den Mann nicht.

-In der dritten Strophe wird wieder die Ansicht des Mannes verdeutlicht. Der Mann scheint zur Frau sagen zu wollen: Wenn ich du wär, wär ich lieber ich. Er sieht nicht das Tolle der Frau, sondern unterstellt ihr, nur neidisch auf ihn sein zu können.

-Die letzten drei Strophen verdeutlichen nun, warum die Annahme des Mannes sich so festgefahren hat (gleichzeitig wird Kritik ausgeübt): Die Frau erlaubt dem Mann, in sie einzudringen (eigentlich aus der Intention heraus, ihm zu zeigen, wo es lang geht). Stattdessen fühlt er sich nun als Schöpfer, als unentbehrlich für den Fortbestand der Menschen und vergisst die wesentliche Rolle, die die Frau dabei spielt.-> Ironie

Die Intention des Gedichtes ist es also, den Männerglauben darzulegen und zu kritisieren- Gleichzeitig die Frau zu loben und damit den Männerglauben auf den Boden der Tatsachen zu bringen.

Sagen sie mir, ob ich mit der Interpretation richtig liege.

Und um meine lange Antwort zu rechtfertigen: Ihr Gedicht hat mich wohl sehr berührt und mich dazu angeregt, mich mit ihm auseinander zu setzen. ;)

Lg.

Leider muss ich noch sagen, dass ich den Text direkt nachm ersten Lesen bewertet hab (als ich noch auf der Suche für das Holpern war). Bin neu hier und werd es mir für das nächste Mal merken, nicht vorschnell zu bewerten. Nun bekäme der Text 9 Punkte.
 
Der Schöpferdienst galt erst dem Manne.
Für Frauen wars nur eine Panne.
Aus Laune ließ Gott das Abbild erschaffen.
Gelehrte hielten ihn bald für nen Affen.

Das Weib entstand aus höherer Einsicht,
sonst gäb es auch den besten Mann nicht.
Denn Frauen ließ Gott die verantwortungsvolle,
Die wesentliche, die Mutterrolle.

Nein, sagt der Mann, es tät ihm echt leid,
Die Frau kämpft ständig mit Penisneid.
Geschwätzig sei sie, fühlt nur mit dem Bauch
Und sei unterlegen dem Manne auch.

Doch die zeigt ihm schnell und ohne Entzücken
Verächtlich ihren verlängerten Rücken.
Lässt dabei sinnlich die Hüften kreisen,
Um ihm den rechten Weg zu weisen.

Er fand ihn, weils ihn so mächtig zog.
Und sie sich ihm schließlich entgegenbog.
So hatte er auch für sehr kurze Weile
Bescheiden ein paar Vermehrer-Anteile.

Von nun an glaubte der gute Mann
Mit dem, was er so alles kann,
Sei er, und meint das wirklich ehrlich
Als Schöpfer völlig unentbehrlich.
 
Hallo magedin,
herzlichen Dank für die ausführliche Auseinandersetzung mit meinem Gedicht. Ja, bei der Zeichensetzung war ich ein wenig nachlässig. Ich habe ein paar weitere Zeicehn gesetzt.
Mit herzlichem Gruß
Karl
 
Jetzt hat die versehentlich niedrige Wertung möglicher Weise andere davon abgehalten, meinen Text zu lesen. Schade eigentlich... !
Gruß
Karl
 

MarenS

Mitglied
Der Schöpferdienst galt erst dem Manne.
xXxXxXxXx
Für Frauen wars nur eine Panne.
xXxxxXxXx
Aus Laune ließ Gott das Abbild erschaffen.
xXxxXxXxxXx
Gelehrte hielten ihn bald für nen Affen.
xXxXxxXxxXx

Der Schöpferdienst galt erst dem Manne.
Die Frauen denken dies war eine Panne.
(ein müder Versuch es von der Betonung her zu verbessern)

irgendwie bekomme ich keinen Lesefluss hinein.

und dann:
Ließ Gott erschaffen? Oder erschuf er?
...DAS Abbild aber die Gelehrten hielten IHN?
Hielten sie Gott für nen Affen oder den Mann oder das Abbild, das Gott gleich sein sollte und einen Mann darstellte?
Das scheint mir nicht klar herauszukommen.

Später holpert es für mich weiter, leider.

Mag sein ich bin heute lesebefreit. Inhaltlich gefällt mir das, was du geschrieben hast recht gut, es schmunzelt, aber mit der Ausführung kann ich mich nicht anfreunden.

Liebe Grüße von Maren
 
Der Schöpferdienst galt erst dem Manne.
Für Frauen war der nur eine Panne.
Aus Laune ließ Gott sein Abbild erschaffen.
Gelehrte hielten dies bald für nen Affen.

Das Weib entstand aus höherer Einsicht,
sonst gäb es auch den besseren Mann nicht.
Denn Frauen ließ Gott die verantwortungsvolle,
Die wesentliche, die Mutterrolle.

Nein, sagt der Mann, es tät ihm echt leid,
Die Frau kämpft ständig mit Penisneid.
Geschwätzig sei sie, fühlt nur mit dem Bauch
Und sei unterlegen dem Manne auch.

Doch die zeigt ihm schnell und ohne Entzücken
Verächtlich ihren verlängerten Rücken.
Lässt dabei sinnlich die Hüften kreisen,
Um ihm den rechten Weg zu weisen.

Er fand ihn, weils ihn so mächtig zog.
Und sie sich ihm schließlich entgegenbog.
So hatte er auch für sehr kurze Weile
Bescheiden ein paar Vermehrer-Anteile.

Von nun an glaubte der gute Mann
Mit dem, was er so alles kann,
Sei er, und meint das wirklich ehrlich
Als Schöpfer völlig unentbehrlich.
 
Liebe Maren,
danke für deine Hinweise.
Ich habe noch ein bisschen am Rhythmus und am Bezug gearbeitet.
Ich denke, jetzt passt es besser.
Gruß
Karl
 



 
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