Märchensatire

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Die Froschkönigin

Ach, diese blöde goldene Kugel !
Hätte ich sie doch nur im Brunnen gelassen !

Nun bin ich des Prinzen Frau
des Froschkönigs Gemahlin.
Oft beschleichen mich ungute Gefühle
besonders nachts
wenn er unter meine Decke schlüpft
und sein fauliger Atem meinen Nacken streift
wenn er allerlei Ungebührliches von mir verlangt...

Oder am Frühstückstisch
wenn er mit ausufernden Fingern
nach dem Frühstücksei greift
es glucksend verschlingt
oder mit algenhaftem Lächeln die Froschzeitung liest.

Dabei stiert er zwischendurch
mit vorgewölbten Augen in meinen Ausschnitt .
Prickelnd ist das alles nicht, ganz und gar nicht !
Märchenprinzen sind auch nur Frösche, meine Damen
merken Sie sich das !

Wie bitte ?
Sie fragen nach dem treuen Heinrich ?
Der ist längst mein Bodyguard
und steht mir Tag und Nacht zur Verfügung
wenn Sie wissen was ich meine...
Außerdem fahndet er nach jenem Magier
der meinen Gatten einst in dieses Amphibium verwandelte
mein Frosch soll nämlich zurück in den Brunnen
zurück zu seiner eigentlichen Natur

oder.....
ah, da kommt mir eine Idee:
wie wärs denn
wenn wir ihn nach seiner Metamorphose
an die Jungstörche verfütterten
die aufgeregt auf dem Schlossdach klappern ?
Das wäre doch geil !
 
I

IKT

Gast
Hi undineliteratur,
mein Frosch soll nämlich zurück in den Brunnen
zurück zu seiner eigentlichen Natur
?
Aber (lt. Original- Froschkönig) ist seine eigentliche Natur doch die eines Menschen... Und das Frau das in diesem Falle wünschen würde, ist klar.
Für mich ist Dein Werk der Versuch, das Märchen aus der (durchaus möglichen) Sicht der Prinzessin zu erzählen. Allerdings empfand ich es beim Lesen nicht wirklich humorvoll,witzig oder satirisch. Das könnte es aber durchaus werden! Die Grundidee ist gut.
Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht total verschreckt und wünsche dir ein schönes WE!
LG IKT
 



 
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