Malediction

MALEDICTION
Hommage an Baudelaire

Du, sagtest meine Welt sei ein böser Mähr
Ein Abort für arme, verlogene Seelen
Für alle jene, die sich ergötzen am quälen
Und maßlos sich suhlen im Lastermeer

Du, sagtest mein Gott sei nur ein wirres Tier,
das Mörder lohnt und Opfer plagt
Das Gute und Reine an der Wahrheit nagt
Ein Scheusal- reich an Neid und Gier

Du, sagtest meine Liebe sei stählernd kalt
Die frostige Flamme, die Polare nährt
Und alles Glück seliger Wesen verzehrt,
die in ihr suchen nach Trost und Halt

Recht hast Du, treue kleine Seele
Ja, Gift und Verderben sind meine Gaben
An meine Gefährten, Herren wie Damen,
die mich begleiten bis zur Todes- Lethe

Ich ließ sie schmecken – vom Alraunenblut,
das rasend im Kreise rinnt und brennt
Nur die kristalline Klare ihre Augen kennt
Die gütige Maske der Werwolfsbrut

Nun, fremde Früchte sind selten erhaben
Oft sind sie hart, von verborgenem Schmerzen
Und bringen Fäulnis über jedermanns Herzen
Der es wagt sie auszugraben
 



 
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