Man stelle sich vor...

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Rhea

Mitglied
Man stelle sich vor:
Eine alte, barocke Villa.
Die Fassade wurde erst
vor wenigen Wochen renoviert.
In dieser Villa befinden sich
viele Räume, große und kleinere.

Man stelle sich vor:
Einen etwa 40m² großen Raum.
An den ca. drei Meter hohen Zimmerwänden
Befinden sich keine Tapeten, keine Bilder.
Nur Regale.
In diesen Regalen steht
das Wissen dieser Welt.
Von Aristokratie bis Zoologie.
Über jeden Teil unserer Erde - ein Buch.
An einer Seite dieser Bücherwand steht eine Leiter.
Zum Aufsteigen.
Und inmitten dieses 40m² großen Raumes
steht ein alter, jedoch gut erhaltener,
Schwerer Eichentisch.
Auf diesem Tisch liegen Zeugnisse
wirtschaftlicher Aktivität:
Verträge, Akten, Ordner.
Vor dem Tisch steht ein Fauteuil,
dessen Bezüge schon oft gewechselt wurden.
Derzeit trägt er weinrotes Leder,
das ist modern und zeugt von Stil.
In diesem Sessel also sitzt ein Mann,
grauhaarig schon, jedoch hat er kaum
sein Dasein gelebt.
So ein Mann ist ein komplexes Wesen,
doch unter anderem, und weitaus weniger wichtigem,
befindet sich in ihm eine Lunge.
Diese Lunge hat schon lange
tief die Luft des Kapitals eingeatmet.
So tief, dass der Atem des Mannes
nach Geld riecht.
Gierig saugt die schweratmende Lunge
den Rauch einer Zigarre
in sich ein.
 

Rhea

Mitglied
DANKE!!!

Hallo ihr beiden,

erstmal vielen Dank für eure Kommentare. Grade bei diesem Gedicht ist mir die Resonanz wichtig, weil ich es, was ich sonst nur ungern mache, bereits einmal überarbeitet habe.

Also, dass "also" find ich ganz schön, so wie es da steht, aber du hast recht, dass "doch" ist irgendwie ulkig. Ich lass mir noch was einfallen, einfach weglassen würde immernoch ulkig klingen.

liebe Grüße
Rhea
 



 
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