Marskinder

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Pips

Mitglied
Hallo alle zusammen,
ich bin neu hier in diesem Forum und möchte euch mal eine Geschichte von mir vorstellen. Es handelt sich hierbei um meine allererste Geschichte für Kinder. Ich würde mich deshalb freuen, eure Meinung hierzu zu hören und Anregungen zu bekommen.

LG Jacqui

Also hier meine Geschichte:

Marskinder

Viele tausende Kilometer von unserer Erde entfernt, in
der Milchstraße Nummer 7, gibt es einen Planeten namens
Mars. Die Erde und der Boden auf dem Mars sind von
rotbraunem Sand überzogen und kleine grüne Männchen
leben dort. Sie haben große Kulleraugen und einen
kleinen Rüssel als Nase, ungefähr so wie die Elefanten
auf unserer Erde.

Eines dieser Marsmännlein auf diesem Planten ist ein
kleiner Junge namens Matty. Nun Matty ist wie viele
andere Kinder vom Mars oder der Erde auch sehr
neugierig und aufgeweckt. Am liebsten hüpft er auf
seinem quietschgelben Gummiball auf dem Mars herum.
Aber noch lieber tut er dies mit seinem besten Freund
Stupsi. Stupsi ist so etwas ähnliches wie ein Hund auf
der Erde. Er hat allerdings sechs Beine und statt Ohren
stecken zwei Kugeln an seinem Kopf. Stupsi ist Matty\'s
treuester Gefährte. Immer wenn Matty auf seinen gelben
Gummiball steigt, wedelt Stupsi schon ganz aufgeregt
mit seinen Ohrkugeln. Denn er weiß, daß jetzt Zeit zum
rumtollen ist. Dabei stubbst er mit seiner Schnauze
immer wieder den gelben Gummiball von Matty an. So
angestoßen hüpft Matty fröhlich auf seinem Ball umher.

Matty\'s Eltern arbeiten beide in der Malerfirma Mars
GmbH. Sie laufen jeden Tag mit einem großen Eimer bis
zum Rand gefüllt mit rotbrauner Farbe auf dem Mars
umher und malen Felsen und Steine damit an. Denn
schließlich hält so ein Farbanstrich nicht ewig und die
Marsmännlein lieben die rotbraune Farbe ihres Planeten.
Deswegen geben sich Matty\'s Eltern auch sehr viel Mühe
mit dem Anstrich.

Ein paar Sachen nerven Matty aber auf dem Mars. Zum
Beispiel gehört es auf dem Mars zum guten Ton nach dem
Essen laut zu pubsen. Wenn ein kleiner Marsjunge mal
nicht nach dem Essen pubst, so wird er gleich mit drei
Tagen Fahrradfahren bestraft. Für uns Erdlinge klingt
das nicht gerade nach einer Strafe, aber die Marskinder
hassen das Fahrrad fahren. Auch Matty würde lieber auf
seinem gelben Gummiball in die Marskinderschule hüpfen.
Aber wenn man nicht am Tisch pubsen kann, muß man auch
mal ein paar Tage Fahrrad fahren.

Was Matty aber gar nicht gefällt, ist, daß er nie
aufräumen darf. Unordnung ist die wichtigste Regel auf
dem Mars. Matty\'s Mama ist da sehr streng. Oft schimpft
sie, wenn Matty sein Spielzeug in das Regal zurück
räumt. Aber meistens meint sie es gar nicht so böse.
Sie gibt Matty mit ihrem Rüssel einen kleinen, sanften
Stubs auf seinen Kopf und sagt es sei für sie viel
schöner ab und zu mal über Matty\'s Spielzeug zu
stolpern. Dann legt Matty seiner Mama zu Liebe auch mal
hier und da ein kleines Spielzeugauto auf den Boden.
Und wenn Matty\'s Mama mit einem kleinen Satz darüber
hüpft, lächeln sich beide an und grunzen laut vor
Freude.

Neulich hat Matty eine seltsame Entdeckung gemacht.
Während er mit Stupsi in einem alten erloschenen
Vulkankrater nach Marswürmchen für das Luftangeln
suchte, sah er vom Himmel ein seltsames Gefährt auf den
Boden plumsen. Es war ein großes Ding mit vielen
kleinen Gummibällen außen herum. Dieses Ding blieb aber
nicht auf dem Boden liegen, sondern hüpfte ebenso wie
Matty\'s gelber Gummiball über dem Boden umher. Als es
endlich still liegen blieb, krochen Matty und Stupsi
aus Ihrem Vulkankrater um sich dieses Ding genauer
anzuschauen. Ganz vorsichtig streckte Matty die Hand
danach aus. \"Hmmm, irgendwie fühlte sich dieses Ding
sehr weich an\", dachte Matty. Und es ließ sich herrlich
herumkugeln. Matty überlegte. Dann sprang er auf und
rannte in Richtung Marskinderschule, wo einige seiner
Freunde auf dem Spielplatz herumtollten. \"Ich hab ein
tolles, großes, neues Spielzeug gefunden. Das hüpft und
rollt noch viel besser als mein gelber Gummiball,\" rief
Matty atemlos den anderen Marskindern zu. Die schauten
ihn nur völlig ungläubig an. \"Doch glaubt es mir!\"
schrie Matty nun sehr viel lauter. Eines der
Marskinder, Timmy Kleinrüssel, steckte seinen viel zu
kleinen Rüssel als erster nach vorn. \"Ich rieche es ja
gar nicht!\" sagte er. Ihr müßt wissen, daß Marskinder
sehr gute Schnüffelnasen sind. Marswürmchen riechen sie
noch bevor sie die überhaupt sehen können. \"Dann kommt
doch alle mit. Ich zeig es euch.\", stieß Matty hervor.
Als hätten sie alle nur auf diese Aufforderung
gewartet, rannten alle Marskinder los, angeführt von
Matty. Und dann war nur noch eine große rote Staubwolke
auf dem Spielplatz zu sehen.

Als alle an der Stelle angekommen waren, wo dieses neue
Spielzeug lag, sahen sie, wie Stupsi auf diesem
Kullerding herumhüpfte. Dabei gab er lustige
Quietschgeräusche von sich. Auf einmal wollte jeder auf
dem Ding herumspringen. Und alle quietschten und
redeten durcheinander. Da rief Matty ganz laut in
dieses Gewimmel: \"Ruhe! Jeder kommt mal dran. Aber
zuerst sollten wir dieses Ding verstecken. Sonst nehmen
es uns die Erwachsenen weg und bauen es auseinander, um
zu sehen, was darin ist. Und mit Spaß am Hüpfen ist es
dann vorbei.\". Alle nickten bedächtig und dann machten
sie sich gemeinsam an die Arbeit. Sie rollten das große
Ding in den nahe gelegenen Krater.

Und dann durfte jedes der Marskinder auf den vielen
kleinen Gummibällen die das Ding umgaben herumturnen so
viel und so oft es wollte. Es war lustig anzusehen, wie
die kleinen Marskinder auf und ab hüpften.

Während dessen war auf der Erde große Verwirrung
entstanden. Die Menschen hatten vor ein paar Tagen eine
Rakete in den Himmel zum Mars geschickt. In die Rakete
hatten sie einen Roboter gepackt, der auf den Mars
geschickt werden sollte, um dort zu erforschen, ob es
Wasser oder andere Menschen gibt. Damit der Roboter
beim Fallen auf den Mars und den harten Aufprall nicht
kaputt geht, haben die Menschen viele kleine Gummibälle
um den Roboter geschnürt . Kurze Zeit nachdem aber der
Roboter auf dem Mars gelandet war, ist er spurlos
verschwunden. Das große Ding, welches Matty, der kleine
Marsjunge, gefunden hatte, war also dieser Roboter. Die
Menschen indessen konnten sich nicht erklären, wo denn
der Roboter geblieben sei. Denn sie wußten ja nicht,
daß die kleinen Marskinder den Roboter für ein großes
Spielzeug gehalten hatten und es in einem Krater versteckten.

Und so hat niemand auf der Erde je ein Marskind
gesehen. Aber wenn du deine Augen ganz fest schließt,
kannst du Matty und seine Freunde vom Mars sehen wie
sie lustig auf den Gummibällen des Roboters
herumhüpfen. Und wer weiß, vielleicht kommen die
Marskinder uns eines Tages mal besuchen.
 

tinta

Mitglied
Hallo Jacqui,

ich finde die Geschichte sehr schön und kann mir vorstellen, dass sie bei Kindern sehr gut ankommt. Bemerkenswert finde ich die kleinen phantastischen Exkursionen, so z.B. der Hund mit 6 Beinen. Und Pupsereien (schreibt man übrigens mit P in der Mitte, glaube ich zumindest) finden Kids auch immer cool, damit hast Du die Lacher auf Deiner Seite. Bis auf ein paar grammatikalische Fehler und auf das letzte Drittel sehr gut gelungen. Zum Schluss hin, bei der Stelle, was die Menschen auf der Erde so angestellt haben, wird die Story ein bisschen zu sachlich. Du hast die Kurve aber noch hingekriegt mit dem Schluss-Satz. Alles in allem: Du könntest noch ein bisschen an der Geschichte feilen, nur ein paar Kleinigkeiten, und dann solltest Du sie einfach mal ein paar Kindern vorlesen. Ich denke, Du wirst auf jeden Fall ein Erfolgserlebnis haben!

Lieben Gruß, Tinta Thurau
 

tinta

Mitglied
noch etwas zu Marskinder

PS: Was mir noch einfällt, den Titel würde ich eventuell ändern in "Die Kinder vom Mars".
 

Pips

Mitglied
Hallo Tinta,

vielen Dank für Deine Beurteilung.
Sorry, daß ich mich erst jetzt melde. Hatte in der letzten Zeit viel um die Ohren.

Ich werde mir mal noch etwas überlegen, wie ich den Teil auf der Erde etwas lockerer schreibe, denn sachlich wollte ich eigentlich nicht werden.

Mit dem Vorlesen vor kindern - diese Idee hatte ich auch schon. Allerdings sind die meisten Kinder in meinem Bekanntenkreis noch sehr klein und daher eher weniger als Zielpublikum geeignet. In der Bibliothek hab ich auch schon angefragt. Die machen dort einmal im Monat so eine Art Vorlesestunden. Aber auf meine Nachfrage, ob ich mal meine Geschichte vorlesen könne (natürlich nach vorheriger "kontrolle" durch die Bibliothekarin) hab ich leider ne Absage bekommen. Sie wollten nur bereits veröffentlichte Sachen vorlesen. Schade, wäre ideal gewesen, die Wirkung der Geschichte auf Kinder zu testen.
Hast du vielleicht noch Ideen oder Erfahrungen, wie man solche eigenen Geschichten an den Mann bzw. das Kind bringen kann? Ich dachte schon darüber nach mal in Kindergärten anzufragen.

Liebe Grüße,

Jacqui
 

tinta

Mitglied
Kindern vorlesen

Liebe Jacqui,

genauso wie Du es Dir gedacht hast, funktioniert es auch! Kindergärten sind immer dankbar für solche Aktionen. Vorausgesetzt, Du nimmst kein oder nur wenig Geld für solche Lesungen. Glaub mir, Dir wird das Herz aufgehen, wenn Du die Geschichte den Kindern vorliest und ihre Reaktion darauf siehst. Für mich gibt es fast keine größere Inspiration und Motivation, als Kindern meine Geschichten vorzulesen. Um sie bei der Stange zu halten (gerade wenn kleinere Kinder dabei sind, haben sie noch nicht die Fähigkeit, über längere Zeit zuzuhören), frage ich sie ganz gern, wie sie sich in dieser oder jener Situation verhalten würden. Die Antworten zeigen mir, dass ich ganz nah dran bin. Verstehst Du, was ich meine? Und wenn hinterher wildfremde Kinder auf mich zukommen und in einem Anflug von Sympathiebekundung mir um den Hals fliegen oder sich artig "für diese schöne Geschichte" mit Handschlag bedanken, dann bin ich einfach nur froh. Deshalb solltest Du es unbedingt mal versuchen! Es ist für Dich gut und, was noch viel schöner ist, für die Kinder erst recht.

Liebe Grüße, Tinta
 



 
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