Maskentanz

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bounty0174

Mitglied
Behaltet eure Masken auf,
denn sie sind Euer Schutz!
Nehmt sie nicht ab,
denn sie retten Euch, vor der harten Realität!
Hättet Ihr etwa annehmen können,
sie einfach zu vergessen? Liegenzulassen?
Oder wolltet Ihr etwa so sein,
wie alle anderen?
Nehmt sie nicht ab,
denn sie sind etwas Besonderes.
Ich weiß, viele sagten Euch, sie wären ein „übel“,
doch ich sage Euch, sie sind ein Geschenk.
Eine Gabe, die nur wenigen zu Teil geworden ist.
Viele können sie tragen,
aber nur wenige haben die Macht,
sie für immer aufrecht zu Behalten.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Masken sind eine faszinierende Sache. Sie dienen dazu, zu sich maskieren, zu verdecken, jemand anderen zu spielen, sich zu verbergen, Rätsel aufzugeben und vieles mehr.
Ich erinnere mich an das Bild: "Reißt ihnen die falschen Masken ab" (ich denke,) von Grundig. Da waren die Masken dazu da, zu demaskieren. Grundig malte die Masken, um das Wesen derjenigen darzustellen, die er kritisierte.
Weitere Masken gibt es in der Literatur. Manchmal weiß der Maskierte gar nicht, dass er eine Maske trägt ("Die Maske" von St. Lem) oder Maskenbildner sind beschäftigt, Masken umzugestalten.

Im vorliegenden Gedicht ist es noch ein wenig anders. Der MAskierte kennt die Maske und trägt sie, scheint sie zu tragen. Er fordert die anderen auf, die Masken aufzubehalten. Es ist ein Gesellschaftsspiel. Er erinnert an den "aufrechten Gang" und führt ihn ins Absurde.
Doch so wird das Gedicht bildhaft, die Maske erhält eine neue Qualität. Sie wird zum Spiegel.
Und das Großschreiben von "Behalten" am Ende des Gedichtes ist ein Trick, dieses Wort einerseits zu betonen, andererseits seine Falschheit aufzuzeigen.
 

Melchior

Mitglied
Ich sag`s doch, steht zu euren masken. Da sie sowieso da sind, macht es doch keinen ihre existens zu leugnen. Selbst wenn wir soooo sehr wir selber sein wollen, machen wir uns etwas vor. Wir selbst, das ist immer eine andere person, als wir vor augen haben.
Somit bringt jede demaskierung nur und einzig eine andere maske ans licht. Und das ist gut so, denn wenn wir uns selbst zu erkennen in der lage waeren, wuerden wir schoen bloed aus der waesche schauen.
Drumm stimm ich ein und sage, tragt eure masken, da ihr eh nicht anders koennt, da nicht anders gewollt.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Lieber Melchior

Meine Maske gehört zu mir, ich bin ich in jeder Verkleidung. Eine Zeitlang, als ich neu Moderator wurde, dachte ich daran, das durch einen zweiten Namen zu maskieren, ließ es dann aber doch.

Die schönste Maske ist das Lächeln. Sie führt zu chemischen Änderungen, die das Lächeln über das Dasein als Maske hinausführen.

Viele Grüße von Bernd
 



 
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