Maulwurf Fauli mag Weihnachten nicht

Godjes

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Was ist denn nur da oben schon wieder los“ Langsam und supermüde kriecht Maulwurf Fauli aus seinem Bau. Glockengebimmel und Kinderkrach hat ihn aufgeweckt. „Och nein, es ist schon wieder Weihnachten“ Als Maulwurf hat man echt kein leichtes Leben.

„Ich suche mir am besten einen neuen Schlafplatz, dann habe ich wenigstens meine Ruhe. Hier ist es mir eh zu kalt.“ Also macht sich Fauli an die Arbeit und gräbt sich durch die harte Erde. Stunden später stößt er auf eine Wand. Irgendwas ist hier nicht richtig. In seiner Müdigkeit ist er doch glatt irgendwo falsch abgebogen. Deshalb gräbt er sich an die Oberfläche. Es ist eine Kirchenmauer, an der er sich die Beule geholt hat. Schon im letzen Sommer war er hier, aber da wäre ihm beinahe jemand auf den Kopf getreten. Jetzt ist es hier völlig still.

Nur ein Stall schießt neben ihm in die Höhe. „Aber was hat denn ein Stall neben einer Kirche zu suchen?“ fragt sich Fauli und macht sich auf Erkundungstour. Doch ohne seine große Brille, die er mal wieder auf dem Kopf statt auf der Nase trägt sieht er ganz verschwommen.

Im Dunkeln ist das normalerweise gar kein Problem, aber ein helles Licht blendet ihn. Fauli erkennt nicht, dass es nur Puppen sind, die im Stall stehen. „Donnerwetter, was ist das? Etwa ein Baby? – Mitten in der Nacht, das geht doch nicht, das holt sich doch den Tod“ schreit er aufgebracht heraus. Doch im gleichen Moment erinnert er sich an eine Geschichte, die er vor einer ganzen Weile gehört hatte.

Seine Ur-Oma Pelza hat sie ihm erzählt, als er noch klein war. Zu Weihnachten war das, da kam ein Junge auf die Welt, der hieß Jesus und hatte auch in einer Krippe gelegen. „Aber irgendwas war doch da noch?“. Und obwohl er eigentlich so vergesslich ist, erinnert sich Fauli plötzlich an all die Geschichten über Jesus, die ihm seine Oma erzählt hatte. Auch daran, dass Jesus ja auf die Welt gekommen ist um ihn zu retten. Freudestrahlend macht er sich auf den Heimweg. Er will jetzt doch mit seiner Familie Weihnachten feiern. So lange schon hat er sie nicht gesehen. „Ich muss ihnen doch erzählen, dass ich Jesus gesehen habe.“

Auf dem Weg nach Hause trifft er einen Regenwurm. Normalerweise hätte er ihn sofort gefressen, aber heute nicht, denn es ist ja Weihnachten. Deshalb lädt er ihn ein mit ihm zu feiern, und sich auf den Weg nach Hause zu machen. So hat Fauli an diesem Tag nicht nur Jesus kennengelernt, sondern auch noch einen neuen Freund gefunden.
 



 
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