Mein Freund Flubbi

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LUPESIWA

Mitglied
Mein Freund Flubbi

Traurig steht Lisa auf dem kleinen Balkon und starrt seit einer Ewigkeit auf die beiden großen Nadelbäume. Es ist ein schöner Sommertag. In den Sträuchern zwitschern und piepsen kleine Vögel, trippeln pickend über den Rasen und flattern aufgeregt hoch. Eine riesige schwarze Katze streift umher.
Lisa merkt nichts davon. Sie vermisst ihr altes Zimmer, ihren Lieblingsplatz auf der Terrasse und ihre Freunde: den kleinen Igel Fips, den grauen Kater Strolch und vor allem Flubbi,
Flubbi ist ein zahmes Eichhörnchen mit wunderschönem rotbraunem Fell, einem langen wuschligen Schwanz und kräftigen Nagezähnen. Wenn es Lust hatte, fraß es Nüsse aus ihrer Hand und sie konnte die kleinen Pinselhaare an den Ohren genau sehen.
Plötzlich entdeckt sie einen Schatten zwischen den Bäumen und schreit laut auf.
„Mama, komm schnell her“, gellt es durch die offene Balkontür, „da ist Flubbi, ich habe Flubbi gesehen!“
Lisas Mutti erschreckt sich so sehr, dass ihr der Teller aus der Hand fällt. Mit lautem `Kräätsch` zerschellt er auf den Fliesen und einige kleine rote Tomaten rollen durch die Küche. Sie lässt alles liegen und eilt auf den Balkon.
„Was ist passiert meine Süße? Wem hast du gesehen?“
„Ich habe Flubbi gesehen, mein Eichhörnchen, es ist hier“, wiederholt Lisa. Gemeinsam halten sie eine ganze Weile Ausschau.
„Eigentlich“, sagt Lisas Mama ganz vorsichtig und streicht ihr dabei eine wilde blonde Locke aus dem Gesicht, „eigentlich geht das nicht. Flubbi wohnt viel zu weit von….“.
„Nein, nein, nein!“, unterbricht Lisa ihre Mama und schubst die Hand weg. „Es war Flubbi, ich hab ihn gesehen!“, trumpft sie auf und ihre blauen Augen blitzten zornig. „Du nimmst mir alles weg, erst Papa, dann Flubbi, na eben alles!“, bricht es aus ihr heraus. Sie rennt in ihr Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu.

Lisas Mama ist sehr traurig. Ihr ist klar, dass Lisa es nicht so meint. Vor einem Jahr hatte sie den Papa verloren, ein Autounfall. Dann vor ein paar Wochen mussten sie umziehen ans andere Ende der Stadt. Nicht eine Träne hat das 6 Jahre alte Mädchen bisher geweint. Das schmerzt Lisas Mama sehr und sie weiß genau, da hilft nur viel Liebe, Geduld und Zeit.
Lisa wälzt sich in ihrem Bett. Sie wollte gar nicht so böse zu ihrer Mama sein. Aber manchmal kam der dicke Kloß in ihrem Bauch hoch und machte sie ganz garstig. Leise schleicht sie durch die dunkle Wohnung und hört aus dem Schlafzimmer lautes Weinen.
„Mama“, ruft sie erschrocken, „weinst du wegen mir?“
„Aber nein mein Engelchen, mir fehlt Papa so sehr“, antwortet die Mutter sanft.
„Dir auch?“, flüstert Lisa mit großen Augen und schlüpft dabei in das warme Bett. Eng aneinander gekuschelt weinen sie sich in den Schlaf.

Am nächsten Morgen, einem herrlichen Sommersonntagmorgen, kann es Lisa kaum erwarten. In Windeseile schlingt sie das Frühstücksbrötchen runter und läuft auf den Balkon. Nach ein paar Minuten stürmt sie zurück in die Wohnung. „Es ist wieder da“, ruft sie mit unterdrückter Stimme. „Mama komm! Flubbi ist wieder da. Aber leise, damit es sich nicht erschreckt.“ Tatsächlich, auf dem untersten Ast sitzt ein Eichhörnchen und knabbert friedlich an einer Tannzapfe. Lisas Mama sieht sofort, dass es nicht Flubbi ist. Aber das soll ihr Mädchen selbst herausfinden.
Den Nachmittag wollten sie in einem schönen Park verbringen. Da gab es viele Eichhörnchen und Spielplätze für Kinder. Aber Lisa bewegte sich nicht weg von dem Balkon. Stundenlang versuchte sie das Eichhörnchen mit Nüssen zu locken. Einmal kam es bis auf ein paar Meter heran.
Da schlich die schwarze Katze durchs Gras und schwupp flitzte das Eichhörnchen auf den Baum. Es kletterte geschickt von Baum zu Baum, hängte sich dann mit seinen Greifzehen an einen Ast und äugte kopfüber neugierig zu Lisa.
Plötzlich kam Wind auf und eine dicke schwarze Wolke machte sich am Himmel über allen Häusern breit.
Der Wind wurde immer stärker, bog die großen Äste der alten Bäume hin und her und fegte über die Balkons. Längst stand Lisa hinter der geschlossenen Tür und schaute ängstlich hinaus. Angst hatte sie ja nur um ihren Flubbi.
Ein ohrenbetäubender Knall riss sie aus ihren Gedanken. Die Mama zog Lisa vom Fenster weg und gemeinsam schauten sie dem Unwetter zu. Helle Blitze schossen aus dem Himmel. Sekunden später krachte es und der Sturm peitschte fette Regentropfen wie einen dichten Schleier vor sich her.

Das Sommergewitter war vorbei. Die Dämmerung brach herein und Lisa lag nach diesem aufregenden Tag schon längst im Bett.
Keine Vögel zwitscherten mehr und nur die schwarze Katze pirschte auf leisen Pfoten durch ihr Revier. Da stieß sie an einen großen Ast. Den hatte wohl der Sturm vom Baum gerissen. Eingeklemmt lag das rotbraune Eichhörnchen darunter. Die Katze stupste es an und blickte argwöhnisch in große ängstliche Augen. In der Natur sind Katzen Feinde der Eichhörnchen, aber dieses tat ihr ein wenig leid. Gerade wollte sie sich davon machen, da hüpft eine fette schwarze Krähe heran und pickt mit ihrem kräftigen Schnabel auf das Eichhörnchen ein. Mit einem Satz springt die Katze zurück und verjagt mit lautem Fauchen den gefräßigen Vogel. Dann legt sie sich dicht neben das verletzte Tierchen, wärmt und beschützt es die ganze Nacht.

Kaum hat Lisa am nächsten Morgen die Augen auf, da läuft sie schon zum Balkon. Sie drückt ihre Nase an der Scheibe platt. Ihre Mutter schließt die Tür auf und gemeinsam treten sie an die Brüstung. Das Gewitter hatte allerhand Sachen durch die Gegend gewirbelt.
„Auweia, auweia“, schreit Lisa entsetzt, „Mama, da liegt Flubbi, da unter dem großen Ast. Das schwarze Bist muss weg, wir müssen ihm helfen!“ Vor Aufregung überschlägt sich ihre Stimme und am liebsten hätte sie irgendetwas nach der Katze geworfen.
„Machen wir Kleines“, versucht die Mutter sie zu beruhigen. „Schau doch mal, die Katze tut ihm nichts. Vielleicht hat sie Flubbi in der Nacht sogar beschützt.“
„Vielleicht“, erwidert Lisa kleinlaut, „aber jetzt braucht es uns. Die Katze kann nicht mit ihm zum Doktor!"
„Da hast du recht“, schmunzelt die Mutter. Sie nimmt ein Handtuch und eilt mit Lisa zu dem verunglückten Eichhörnchen.
„Lebt es noch?“ fragt ihr Nachbar vom Balkon nebenan. „Ich habe es auch gerade entdeckt.“
„Ja es lebt noch. Es ist unter dem großen Ast eingeklemmt und das linke Hinterbein hat wohl etwas abbekommen. Es müsste zum Tierarzt“, erklärt Lisas Mutter freundlich. Dann schiebt sie den Ast zur Seite, hebt das leichte Tierchen vorsichtig auf und wickelt es in das weiche Handtuch.
„Tierarzt, so, so“, brummelt der ältere Mann herüber. „Da gibt es einen auf der Hauptstrasse, zweite Bushaltestelle in Richtung Stadt.“
Lisas Mutter bedankt sich und sie machen sich auf den Weg. Vorher ruft sie die KITA an und meldet Lisa für den heutigen Tag ab.

Die Tierärztin ist nett und sie untersucht das verletzte Eichhörnchen ganz gründlich. Lisa darf mit ins Behandlungszimmer. Sie weicht keinen Meter von Flubbis Seite.
„Na, kleines Fräulein, es ist halb so schlimm. Dein Eichhörnchen ist ein kräftiges Kerlchen. Das linke Hinterbein ist wahrscheinlich angebrochen, das müssen wir ruhig stellen.“
Nach einer kurzen Pause sagt sie mit gerunzelter Stirn, „ Aber ein Eichhörnchen ist kein Haustier.“
In wenigen Sätzen erzählt Lisas Mama die ganze Geschichte.
„Na, wenn das so ist, könnt ihr Flubbi zu Hause pflegen. Ich verordne ihm frisches Wasser, ein paar Nüsse und viel Ruhe“, lacht sie schelmisch. „ In zwei Wochen flitzt es wieder von Ast zu Ast.“
Lisa ist überglücklich. Die Tierärztin borgt ihnen noch einen großen Käfig. Darin hat Flubbi genügend Platz. Gemeinsam mit ihrer Mama pflegt sie das Eichhörnchen gesund. An einem Sonntagmorgen hüpft es munter auf dem Balkon herum. Plötzlich flitzt es die Brüstung entlang, springt schwup di wupps ins Gras und gleich darauf zwischen den Bäumen hin und her. Von da ab kommt es regelmäßig zu Besuch, setzt sich auf die Balkonbrüstung und knabbert Nüsse aus Lisas Hand.
Eines Nachts hüpft Lisa unter Mamas Bettdecke und flüstert ihr ins Ohr. „Ich verrate dir jetzt mein Geheimnis. Flubbi ist gar nicht Flubbi, aber es ist doch mein Flubbi!“
„Ach!“, flüstert die Mama erstaunt zurück und nimmt Lisa schmunzelnd und sehr froh fest in den Arm.
 

kad sgard

Mitglied
hallo,
schöne geschichte.


habe 2 schreibfehler entdeckt ...

schwuppdiwupp - nicht schwup di wupps und bei biest fehlt das e.

bei soviel text kann es mal passieren.



lg kad
 

LUPESIWA

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Mein Freund Flubbi

Traurig steht Lisa auf dem kleinen Balkon und starrt seit einer Ewigkeit auf die beiden großen Nadelbäume. Es ist ein schöner Sommertag. In den Sträuchern zwitschern und piepsen kleine Vögel, trippeln pickend über den Rasen und flattern aufgeregt hoch. Eine riesige schwarze Katze streift umher.
Lisa merkt nichts davon. Sie vermisst ihr altes Zimmer, ihren Lieblingsplatz auf der Terrasse und ihre Freunde: den kleinen Igel Fips, den grauen Kater Strolch und vor allem Flubbi,
Flubbi ist ein zahmes Eichhörnchen mit wunderschönem rotbraunem Fell, einem langen wuschligen Schwanz und kräftigen Nagezähnen. Wenn es Lust hatte, fraß es Nüsse aus ihrer Hand und sie konnte die kleinen Pinselhaare an den Ohren genau sehen.
Plötzlich entdeckt sie einen Schatten zwischen den Bäumen und schreit laut auf.
„Mama, komm schnell her“, gellt es durch die offene Balkontür, „da ist Flubbi, ich habe Flubbi gesehen!“
Lisas Mutti erschreckt sich so sehr, dass ihr der Teller aus der Hand fällt. Mit lautem `Kräätsch` zerschellt er auf den Fliesen und einige kleine rote Tomaten rollen durch die Küche. Sie lässt alles liegen und eilt auf den Balkon.
„Was ist passiert meine Süße? Wem hast du gesehen?“
„Ich habe Flubbi gesehen, mein Eichhörnchen, es ist hier“, wiederholt Lisa. Gemeinsam halten sie eine ganze Weile Ausschau.
„Eigentlich“, sagt Lisas Mama ganz vorsichtig und streicht ihr dabei eine wilde blonde Locke aus dem Gesicht, „eigentlich geht das nicht. Flubbi wohnt viel zu weit von….“.
„Nein, nein, nein!“, unterbricht Lisa ihre Mama und schubst die Hand weg. „Es war Flubbi, ich hab ihn gesehen!“, trumpft sie auf und ihre blauen Augen blitzten zornig. „Du nimmst mir alles weg, erst Papa, dann Flubbi, na eben alles!“, bricht es aus ihr heraus. Sie rennt in ihr Zimmer und knallt die Tür hinter sich zu.

Lisas Mama ist sehr traurig. Ihr ist klar, dass Lisa es nicht so meint. Vor einem Jahr hatte sie den Papa verloren, ein Autounfall. Dann vor ein paar Wochen mussten sie umziehen ans andere Ende der Stadt. Nicht eine Träne hat das 6 Jahre alte Mädchen bisher geweint. Das schmerzt Lisas Mama sehr und sie weiß genau, da hilft nur viel Liebe, Geduld und Zeit.
Lisa wälzt sich in ihrem Bett. Sie wollte gar nicht so böse zu ihrer Mama sein. Aber manchmal kam der dicke Kloß in ihrem Bauch hoch und machte sie ganz garstig. Leise schleicht sie durch die dunkle Wohnung und hört aus dem Schlafzimmer lautes Weinen.
„Mama“, ruft sie erschrocken, „weinst du wegen mir?“
„Aber nein mein Engelchen, mir fehlt Papa so sehr“, antwortet die Mutter sanft.
„Dir auch?“, flüstert Lisa mit großen Augen und schlüpft dabei in das warme Bett. Eng aneinander gekuschelt weinen sie sich in den Schlaf.

Am nächsten Morgen, einem herrlichen Sommersonntagmorgen, kann es Lisa kaum erwarten. In Windeseile schlingt sie das Frühstücksbrötchen runter und läuft auf den Balkon. Nach ein paar Minuten stürmt sie zurück in die Wohnung. „Es ist wieder da“, ruft sie mit unterdrückter Stimme. „Mama komm! Flubbi ist wieder da. Aber leise, damit es sich nicht erschreckt.“ Tatsächlich, auf dem untersten Ast sitzt ein Eichhörnchen und knabbert friedlich an einer Tannzapfe. Lisas Mama sieht sofort, dass es nicht Flubbi ist. Aber das soll ihr Mädchen selbst herausfinden.
Den Nachmittag wollten sie in einem schönen Park verbringen. Da gab es viele Eichhörnchen und Spielplätze für Kinder. Aber Lisa bewegte sich nicht weg von dem Balkon. Stundenlang versuchte sie das Eichhörnchen mit Nüssen zu locken. Einmal kam es bis auf ein paar Meter heran.
Da schlich die schwarze Katze durchs Gras und schwupp flitzte das Eichhörnchen auf den Baum. Es kletterte geschickt von Baum zu Baum, hängte sich dann mit seinen Greifzehen an einen Ast und äugte kopfüber neugierig zu Lisa.
Plötzlich kam Wind auf und eine dicke schwarze Wolke machte sich am Himmel über allen Häusern breit.
Der Wind wurde immer stärker, bog die großen Äste der alten Bäume hin und her und fegte über die Balkons. Längst stand Lisa hinter der geschlossenen Tür und schaute ängstlich hinaus. Angst hatte sie ja nur um ihren Flubbi.
Ein ohrenbetäubender Knall riss sie aus ihren Gedanken. Die Mama zog Lisa vom Fenster weg und gemeinsam schauten sie dem Unwetter zu. Helle Blitze schossen aus dem Himmel. Sekunden später krachte es und der Sturm peitschte fette Regentropfen wie einen dichten Schleier vor sich her.

Das Sommergewitter war vorbei. Die Dämmerung brach herein und Lisa lag nach diesem aufregenden Tag schon längst im Bett.
Keine Vögel zwitscherten mehr und nur die schwarze Katze pirschte auf leisen Pfoten durch ihr Revier. Da stieß sie an einen großen Ast. Den hatte wohl der Sturm vom Baum gerissen. Eingeklemmt lag das rotbraune Eichhörnchen darunter. Die Katze stupste es an und blickte argwöhnisch in große ängstliche Augen. In der Natur sind Katzen Feinde der Eichhörnchen, aber dieses tat ihr ein wenig leid. Gerade wollte sie sich davon machen, da hüpft eine fette schwarze Krähe heran und pickt mit ihrem kräftigen Schnabel auf das Eichhörnchen ein. Mit einem Satz springt die Katze zurück und verjagt mit lautem Fauchen den gefräßigen Vogel. Dann legt sie sich dicht neben das verletzte Tierchen, wärmt und beschützt es die ganze Nacht.

Kaum hat Lisa am nächsten Morgen die Augen auf, da läuft sie schon zum Balkon. Sie drückt ihre Nase an der Scheibe platt. Ihre Mutter schließt die Tür auf und gemeinsam treten sie an die Brüstung. Das Gewitter hatte allerhand Sachen durch die Gegend gewirbelt.
„Auweia, auweia“, schreit Lisa entsetzt, „Mama, da liegt Flubbi, da unter dem großen Ast. Das schwarze Biest muss weg, wir müssen ihm helfen!“ Vor Aufregung überschlägt sich ihre Stimme und am liebsten hätte sie irgendetwas nach der Katze geworfen.
„Machen wir Kleines“, versucht die Mutter sie zu beruhigen. „Schau doch mal, die Katze tut ihm nichts. Vielleicht hat sie Flubbi in der Nacht sogar beschützt.“
„Vielleicht“, erwidert Lisa kleinlaut, „aber jetzt braucht es uns. Die Katze kann nicht mit ihm zum Doktor!"
„Da hast du recht“, schmunzelt die Mutter. Sie nimmt ein Handtuch und eilt mit Lisa zu dem verunglückten Eichhörnchen.
„Lebt es noch?“ fragt ihr Nachbar vom Balkon nebenan. „Ich habe es auch gerade entdeckt.“
„Ja es lebt noch. Es ist unter dem großen Ast eingeklemmt und das linke Hinterbein hat wohl etwas abbekommen. Es müsste zum Tierarzt“, erklärt Lisas Mutter freundlich. Dann schiebt sie den Ast zur Seite, hebt das leichte Tierchen vorsichtig auf und wickelt es in das weiche Handtuch.
„Tierarzt, so, so“, brummelt der ältere Mann herüber. „Da gibt es einen auf der Hauptstrasse, zweite Bushaltestelle in Richtung Stadt.“
Lisas Mutter bedankt sich und sie machen sich auf den Weg. Vorher ruft sie die KITA an und meldet Lisa für den heutigen Tag ab.

Die Tierärztin ist nett und sie untersucht das verletzte Eichhörnchen ganz gründlich. Lisa darf mit ins Behandlungszimmer. Sie weicht keinen Meter von Flubbis Seite.
„Na, kleines Fräulein, es ist halb so schlimm. Dein Eichhörnchen ist ein kräftiges Kerlchen. Das linke Hinterbein ist wahrscheinlich angebrochen, das müssen wir ruhig stellen.“
Nach einer kurzen Pause sagt sie mit gerunzelter Stirn, „ Aber ein Eichhörnchen ist kein Haustier.“
In wenigen Sätzen erzählt Lisas Mama die ganze Geschichte.
„Na, wenn das so ist, könnt ihr Flubbi zu Hause pflegen. Ich verordne ihm frisches Wasser, ein paar Nüsse und viel Ruhe“, lacht sie schelmisch. „ In zwei Wochen flitzt es wieder von Ast zu Ast.“
Lisa ist überglücklich. Die Tierärztin borgt ihnen noch einen großen Käfig. Darin hat Flubbi genügend Platz. Gemeinsam mit ihrer Mama pflegt sie das Eichhörnchen gesund. An einem Sonntagmorgen hüpft es munter auf dem Balkon herum. Plötzlich flitzt es die Brüstung entlang, springt schwuppdiwupp ins Gras und gleich darauf zwischen den Bäumen hin und her. Von da ab kommt es regelmäßig zu Besuch, setzt sich auf die Balkonbrüstung und knabbert Nüsse aus Lisas Hand.
Eines Nachts hüpft Lisa unter Mamas Bettdecke und flüstert ihr ins Ohr. „Ich verrate dir jetzt mein Geheimnis. Flubbi ist gar nicht Flubbi, aber es ist doch mein Flubbi!“
„Ach!“, flüstert die Mama erstaunt zurück und nimmt Lisa schmunzelnd und sehr froh fest in den Arm.
 



 
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