Mein Kind

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„Mein Kind", ich schluchze laut auf. „Mein Kind, du bist für mich mein Ein und Alles." Ich lege meine Hand auf seinen Kopf. Lange wuschelige Haare. Ein Traum. „Es ist so schwer für mich!" Meine Hand fährt durch sein Haar. Die andere Hand ertastet seinen Nacken. „Das eigene Kind..." Meine Wange ist nass von den Tränen. Ich nehme die Hand vom Kopf und fahre mit ihr an seinem Gesicht entlang, streichle seine Wangen und lege auch die Hand in seinen Nacken. Dann drehe ich ihn zärtlich zu mir und schaue ihn in seine abwesenden Augen. „Das einzige was man nicht unterdrücken kann, ist die Liebe zu dem eigenen Kind, mein Schatz. " Ich berühre seine warme weiche Haut. "Aber nun bist du Gottes Geschenk." Ich kann nicht hinsehen, als ich meine Hände um seinen Hals lege. „Lebe wohl!“ Mit einem schnellen Ruck drehe ich ihm seinen Hals um. Ein Knacken. Er erschlafft ohne etwas zu sagen. Tod.
Vorsichtig lege ich seinen toten Körper auf eine Pritsche und schließe lächelnd seine Augen. Seine Lippen lächeln zurück. „Danke Mama!"
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Sonntagsschreiber, ist das eine moderne Version von Abrahams Geschichte, der seinen Sohn Issak opfern will? ("Aber nun bist Du Gottes Geschenk") Wobei der Ausgang in der Bibel zugunsten Isaaks ausgeht. Hier wird das Kind geopfert - ich verstehe es als Opfer und es scheint ein Sohn zu sein
- aber das Ganze bleibt unklar und eine Kurzgeschichte ist das nicht.

Bisschen dürftig.

LG Doc
 
S

steky

Gast
Ich denke, hier ist eine Krankheit im Spiel. Das Problem ist, dass der Leser nicht weiß, warum, und somit ratlos zurückbleibt.
Harte Geschichte, auf jeden Fall.

LG
Steky
 

Marlen

Mitglied
Hallo Sonntagsschreiber!

Der Anfang deiner Geschichte war durchaus ganz interessant und ich dachte, da kommt noch viel mehr. Aber plötzlich war der Text zuende.

Und dieses Ende war überaus verwirrend. Grundsätzlich ist meiner Meinung nach nichts Schlechtes daran Leserinnen verwirrt zurück zu lassen und damit zum selbstständigen Denken anzuregen. Aber so viel ich auch darüber nachdenke, es will mir nicht so recht gefallen. Dass die Mutter das Kind tötet und das Kind sich dafür bedankt, solltest du erklären. Ich könnte spekulieren und mich der Interpretation anschließen, dass das Kind krank war. Damit schneidest du ein ethisch sehr heißes Thema an; das wäre tatsächlich Stoff für eine längere Geschichte.

lG
 
G

Gelöschtes Mitglied 17359

Gast
Hallo Sonntagsschreiber!

Ein wirklich vielversprechender Anfang, der viele mögliche Konflikte anreißt, aber dann leider nicht weiter verfolgt. Warum tötet diese doch liebevolle Mutter ihren Sohn? Warum ist das Kind dankbar dafür? Warum "Gottes Geschenk"?
Ich wünsche mir die ganze Geschichte.

Gruß, Hyazinthe
 



 
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