Mein Visionär fischt nach Farben der Liebe

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ENachtigall

Mitglied
Mein Visionär fischt nach Farben der Liebe

Schieferschwarz tragen Hände
Grundierung auf
die Unverhülltheit
meiner Windschattenseite

Fingerflink wachsen Spuren
von Ockerrot
über den Hügeln des Derrière
bis runter nach Ten Toe´s End

Zebras stürmen die Wasserstelle
Geführt von zehn Kuppen
Zinkweiß im Delirium

Mandalalabyrinth träumt meine Zunge
und hört als Erste
den Schrei seines Biests

Daumensiegel öffnen die Blüte
– Muschelgold -
geprägt zwischen noch Po
und Schenkel schon

Das Biest
ist ausgebrochen
Sprengt Tür und Tor
auf in die Freiheit
von unverschämt Rauschrot

Mein Maler nennt mich Löwenmäulchen​


© Elke Nachtigall
16 März 06
 

Zarathustra

Mitglied
ich bin ganz baff...

Liebe Elke,

dieses Gedicht hat es in sich...

ich weiß gar nicht, welche Zeilen meine Lieblingsverse werden sollen.

Für Heute:

Fingerflink wachsen Spuren
von Ockerrot
über den Hügeln des Derrière
bis runter nach Ten Toe´s End

Guter Wein will goutiert werden.. und dieses Gedicht verdient die Zweisamkeit zum geniessen. ;O)

Liebe Grüsse
Hans
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Hans,

ja, es ist wohl bunt gefüllt mit Frühlingsgefühlen. Danke für´s Lesen, Verstehen und Baff Sein.

Eine gute Zeit wünscht Dir

Elke
 

Perry

Mitglied
Hallo Elke,
der leichte Afrikatouch in den Bilder macht sich gut, trotzdem bleiben mir viele Ausdrücke (Derriere, Ten Toe's End, Mandalalabyrinth, welches Biest etc. )ohne Nachschlagen unerschlossen, was letzlich dazu führt dieses originell geschriebene Gedicht zur Seite zu legen (Schade).
LG
Manfred
 

Duisburger

Mitglied
Hallo,

wunderbar leicht geschrieben, mit leisen bildern und ohne hang zum "kitsch".
Die erotik ist hier sanft umschrieben, so das dem leser raum für seine fantasie gegeben wird.

So ziemlich das beste, was ich hier in letzter zeit in sachen erotischer lyrik gelesen habe.

lg
duisburger
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Perry,

Du hast das Gedicht gelesen und einige Stellen nicht verstanden, aber trotzdem kommentiert. Dafür vorab ein großes Danke.

Erotik empfinde ich als eine abenteuerliche Reise in die Körperlandschaften der Nähe - am liebsten mit tiefer Zuneigung, viel Fantasie und Fingerspitzengefühl.
"Derrière" ist französisch und heißt "hinten"; im Deutschen findet dieser Begriff vereinzelt Verwendung als vornehmere Bezeichnung des Hintern. Ten Toes heißt im Englischen: 10 Zehen.
Ansonsten gibt es aus dem Gedicht nichts "herauszugooglen". (Es sei denn, jemand interessierte sich für die teils faszinierenden Hintergründe mancher Farben)
Insofern ist das Gedicht vielleicht mehr ein Reiseführer...



Hallo Duisburger,

einen schöneren Kommentar als Deinen kann sich kein Mensch für ein Gedicht wünschen. Danke!

Meine herzlichen Grüße

Elke
 
F

Frosch

Gast
Es tut mir leid!
Viele gute Bilder,aber konstruiert,
"Ich will".
Kaum Seele,erst die schafft die Sprache,
das ist nicht negativ gemeint,
es fehlt am Fließen,Rythmik,
zu viel ich will,(anders sein)
nur wen wir selbst sind,ohne konstruktionen,
finden sich Worte.
Sehr freundliche Grüße
Frosch
 
F

Frosch

Gast
Nachdem ich es nun noch einige male gelesen habe,
vermutlich war ich wohl etwas voreilig,
und wirken ließ, gefällt es mir doch ziemlich gut.
L.G.Frosch
 

ENachtigall

Mitglied
Hallo Frosch,

schön, dass Du beide Eindrücke darüber mitgeteilt hast. Ich kann auch den ersten gut nachvollziehen. Auch er ist wahr und nicht von der Hand zu weisen. Ich habe über den relativ langen Entstehungszeitraum des Gedichtes (von der ersten Idee bis zur letzten Korrektur) auch meine Distanz dazu verloren. Danke für Deine Geduld!

Liebe Grüße

Elke
 

Inu

Mitglied
Hallo ENachtigall

Oft mag ich Deine Gedichte. Aber dieses nicht.
So hat bestimmt noch niemand über ein Löwenmäulchen gedichtet. Als Sexsymbol diesmal, klar.

Also, ich empfinde das Ganze ( und ich meine damit die Gedanken, Assoziationen und Metaphern, die Du da bringst ) EXTREM überzogen. Ein übertriebener Wirrwarr von Worten und Begriffen. Zuviel von allem. Tötet für mich jede lyrische Stimmung, auch meine Nachdenk-Bereitschaft.

Viele Grüße
Inu
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe Inu,

danke für Deine ehrliche Meinung dazu. Auch zu dieser Art Offenheit gehört Mut, den ich schätze.

Liebe Grüße
Elke
 

Inu

Mitglied
Na ja, Frosch hat Recht, beim 2. Lesen begreift man mehr. Aber für mich ist der erste Eindruck maßgebend und wenn der mich nicht begeistert, lege ich ein Gedicht zur Seite ... so ist es bei mir nun einmal.

Liebe Grüße

Inu
 
F

Frosch

Gast
Hallo,Inu..
oft vergehen zwischen Anfang und Ende
von einem Gedicht, Monate, Jahre.
Ich zb.will oft etwas erreichen,
aber die Sprache ist noch nicht soweit.Dann lege ich es auch weg.
Zum Glück erkenne ich das, jetzt immer öfter.
Liebe Grüße
der Frosch...
 

ENachtigall

Mitglied
Danke Meral,

Dein Vorschlag "..jagdt nach Farben..." gefällt mir auch sehr gut. Ich werde ihn im Gedächtnis behalten. Ändern möchte ich den Titel aber jetzt nicht (mehr).

Liebe Grüße

Elke
 
M

Melusine

Gast
Hallo Elke,
ich kann dir folgen in die Sinnlichkeit, wenn auch nicht ganz in den Sinnestaumel... schön!
LG Mel
 

ENachtigall

Mitglied
Danke Mel,

für´s Lesen und Drauf einlassen. Ich bin nicht sehr geübt im Verfassen erotischer Gedichte. Interessant sind die unterschiedlichen Reaktionen. Fazit: Ich fürchte, die im Titel zugrunde gelegte Gefühlskomponente ist vielen Lesern "unterwegs" abhanden gekommen. Aber: die schwarzen Schafe unter den eigenen Schutzbefohlenen (ich meine meine kontrovers beurteilten Gedichte) sind mir die liebsten.

Liebe Grüße
Elke
 
guten morgen, elke,

ja ich dachte zunächst im ersten teil, was ist das hier für ein gedicht, was sucht das in liebe und erotik? beim weiterlesen, upps da knisterte es ganz schön und endlich auch bei mir. natürlich kamen mir zweifel ob ich mich bei meiner antwort in liebeserklärung nun ins fettnäpfchen gesetzt habe.
denn dieses, dein gedicht beinhaltet sowohl anregung fürs gehirn mit einschließender gefahr der hirnwindungen als auch einen reiseführer...fur diejenigen die sich ins abenteuer führen lassen wollen. egal ob ins abenteuer der erotik oder als reise in die eigene phantasie.

ich gebe zu dein gedicht ist etwas besonderes
*das ist im wirklich positivem sinne gemeint*.
heike
Ps.:

"Mein Maler nennt mich Löwenmäulchen"

diese aussage würde merals vorschlag ünterstützen.
 

ENachtigall

Mitglied
liebe Heike, á propos Fettnäpfchen...

ich bin (auch) "bekennende Hirnakrobatin" :)
Darum habe kein Problem mit Kritik, die, wie ich finde, in diesem Forum im Allgemeinen recht verdaulich formuliert wird, und oft sogar konstruktiv ist.
Für die Auseinandersetzung mit meinem Gedicht und den ausführlichen Kommentar danke ich Dir sehr. Die Ernennung zum "Besonderen" erfüllt mich ein wenig mit freudigem Stolz.
Das Wort "fischen" liegt mir deswegen so am Herzen, weil es im Bezug auf das Wasser symbolisch auf die Gefühlswelt weist.

Herzlich grüßt
Elke
 
liebe elke,

dieses forum hat in der tat einiges zu bieten, aber geschont wird hier wahrlich selten jemand. es kann aber sein das derzeit eher besonnene leute zu besuch sind. auf grund deiner werke wirst du natürlich freundlich, wohlwollend kommentiert, so wie in diesem werk auch.
schönes wochenende
gruß heike
 



 
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