Mein bitterer Erfolg

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Alva

Mitglied
Ich war dort, wo ich immer sein wollte. Harte Arbeit und viele, große Opfer hatten mich endlich an die Spitze gebracht. Ich betrachtete stolz meinen auf Hochglanz polierten Schreibtisch. Kein einziges Staubkorn lag auf der glatten, braunen Oberfläche. Beinahe ehrfürchtig strich ich über die Platte, doch zog meine Finger schnell wieder zurück. Die abgekauten Nägel brachten das makellose Bild zum Schwanken. Ich wollte lieber hier sitzen und meinen Erfolg in seiner Perfektion genießen können.
Mit im Schoß verschränkten Händen blickte ich mich in meinem Büro um. Hohe Regale standen an der gegenüberliegenden Wand. Sie waren aus demselben Holz wie mein Schreibtisch gemacht. Ihre Farbe bildete einen hübschen Kontrast zu dem hellen Teppichboden. Wer auch immer diesen Raum eingerichtet hatte, war darauf bedacht gewesen, die Farben harmonisch aufeinander abzustimmen.
Durch die großen Fenster rechts von mir fiel das helle Sonnenlicht. Es erwärmte die schwarzen Ledersessel und berührte meinen rechten Arm. Ein Frösteln lief über meinen Rücken, als die Erinnerungen mich wieder einholten.

Es war ein heißer Sommertag. Laute Stimmen drangen aus dem kleinen Holzhaus meiner Eltern. Ich packte meine Sachen zusammen und erhob mich aus dem weißen Plastikstuhl.
„Sie hat so lange für diese Chance gearbeitet, Jürgen. Reg dich nicht so auf.“
„Ich weiß, dass sie viel gearbeitet hat. Das musst du mir nicht immer und immer wieder sagen!“
„Warum kannst du nicht verstehen, dass es ihr wichtig ist?“
„Ich verstehe, dass es ihr wichtig ist. Aber diese verfluchte Arbeit ist ihr wichtiger als alles andere! Es ist schließlich dein Geburtstag!“
„Du weißt, dass ich es nicht so schlimm finde. Jürgen! Bleib bitte hier. Du machst es nur schlimmer.“
Ich war schon ein paar Schritte zu meinem Auto gegangen, als das Fliegengitter der Haustür mit einem Krachen gegen die Holzwand prallte.
„Wenn du jetzt gehst, dann brauchst du nicht wiederkommen, Anna!“, schrie mein Vater hinter mir her. Ich ging stur weiter und drehte mich nicht um. Das Blut pochte in meiner Schläfe. Er hatte mich nie verstanden. Er würde mich nie verstehen.
Mit vor Zorn zitternden Fingern kramte ich in meiner Handtasche nach dem Autoschlüssel.
„Hast du mich gehört?“, dröhnte seine Stimme abermals.
Endlich hielt ich den Schlüssel in meiner Hand und stocherte blind im Schloss. Es dauerte eine Weile, doch schließlich entsicherte sich der Mechanismus. Meine Tasche landete mit einem dumpfen Klatschen auf dem Beifahrersitz. Ich zog die Tür mit aller Kraft zu und raste von der Auffahrt. Wilde Schimpftiraden hüpften in meinen Gedanken auf und ab. Es waren die Worte, die ich meinem Vater schon immer an den Kopf werfen wollte, mich aber nie getraut hatte, sie auszusprechen.
Als ich am Abend nach Hause gekommen war, hatten mich auf dem Anrufbeantworter zwölf neue Nachrichten erwartet - Nachrichten meiner Mutter. Mein Vater lag im Kranken-haus. Ein Herzinfarkt.

Der kleine Blätterstapel vor mir holte mich wieder in die Gegenwart zurück. Er lag auf dem lackierten Holz und leuchtete im Sonnenlicht. Ich nahm einen Kugelschreiber in die Hand und setzte meine Unterschrift auf den obersten Zettel. Eine einsame Träne glitt meine Wange entlang. Seufzend griff ich nach meiner Tasche und verließ das Zimmer.
Die Kündigung ließ ich wie abgemacht auf dem Schreibtisch zurück.
 

Wipfel

Mitglied
Servus,

... nachfolgend weitesgehend dein Text, nur die Luft heraus gestrichen:

Stolz betrachtete ich meinen Schreibtisch. Kein einziges Staubkorn lag auf der glatten Oberfläche. Beinahe ehrfürchtig strich ich über die Platte.

Mit im Schoß verschränkten Händen blickte ich mich in meinem Büro um. Hohe Regale standen an der gegenüberliegenden Wand. [blue]Davor ein[/blue] helle[blue]r[/blue] Teppichboden. Wer auch immer diesen Raum eingerichtet hatte, war darauf bedacht gewesen, die Farben harmonisch aufeinander abzustimmen.
Durch die großen Fenster fiel helle[blue]s[/blue] Sonnenlicht. Ein Frösteln lief über meinen Rücken, als die Erinnerungen mich wieder einholten.

Es war ein heißer Sommertag. Laute Stimmen drangen aus dem kleinen Holzhaus meiner Eltern. Ich packte meine Sachen zusammen.
„Sie hat so lange für diese Chance gearbeitet, Jürgen. Reg dich nicht so auf.“
„Ich weiß, das musst du mir nicht sagen!“
„Warum kannst du nicht verstehen, dass es ihr wichtig ist?“
„Es ist schließlich dein Geburtstag!“
„Du weißt, dass ich es nicht so schlimm finde. Jürgen! Bleib bitte hier. Du machst es nur schlimmer.“

Ich war schon ein paar Schritte zu meinem Auto gegangen, als das Fliegengitter der Haustür mit einem Krachen gegen die Holzwand prallte.
„Wenn du jetzt gehst, dann brauchst du nicht wiederkommen, Anna!“, schrie mein Vater hinter mir her. Ich ging stur weiter und drehte mich nicht um. Das Blut pochte in meiner Schläfe. Er hatte mich nie verstanden [blue]und[/blue] würde mich nie verstehen.
Mit vor Zorn zitternden Fingern kramte ich in meiner Handtasche nach dem Autoschlüssel.
„Hast du mich gehört?“, dröhnte seine Stimme abermals.

Meine Tasche landete mit einem dumpfen Klatschen auf dem Beifahrersitz. Ich zog die Tür mit aller Kraft zu und raste [blue]davon[/blue]. Wilde Schimpftiraden [blue]sprangen[/blue] in meinen Gedanken auf und ab. Es waren Worte, die ich meinem Vater schon immer an den Kopf werfen wollte.
Als ich am Abend nach Hause [blue]kam[/blue], [blue]erwarteten[/blue] mich auf dem Anrufbeantworter zwölf neue Nachrichten erwartet - Nachrichten meiner Mutter. Mein Vater lag im Krankenhaus. Herzinfarkt.

Der kleine Blätterstapel vor mir holte mich wieder in die Gegenwart zurück. Er lag auf dem lackierten Holz und leuchtete im Sonnenlicht. Ich nahm einen Kugelschreiber in die Hand und setzte meine Unterschrift auf den obersten Zettel. Eine einsame Träne glitt meine Wange entlang. Seufzend griff ich nach meiner Tasche und verließ das Zimmer.
Die Kündigung ließ ich wie abgemacht auf dem Schreibtisch zurück.
Grüße von wipfel
 
hallo liebe @Alva und herzlich willkommen.

Ich finde die Idee gut. Das Mädchen merkt erst dann, wie gerne sie den Vater hat, als er einen Herzanfall hat. Ich bin mir jetzt aber nicht mal sicher, ob ich das auch richtig verstanden habe. Dein Text irritiert sehr.
Die Dialoge sind sehr unschlüssig, man weiß erst gar nicht, wer spricht und wer überhaupt Geburtstag hat.
Der Zeitsprung ist trotz Absatz schlecht erkennbar.


Du solltest den Text nochmals überarbeiten, strukturieren und dort Erklärungen einfügen, wo sie von Nöten sind, ich hab mich jedenfalls beim lesen deines Textes ziemlich aufgeschmissen gefühlt.

ein tip:
Ich betrachtete stolz meinen auf Hochglanz polierten Schreibtisch. Kein einziges Staubkorn lag auf der glatten, braunen Oberfläche. Beinahe ehrfürchtig strich ich über die Platte, doch zog meine Finger schnell wieder zurück. Die abgekauten Nägel brachten das makellose Bild zum Schwanken. Ich wollte lieber hier sitzen und meinen Erfolg in seiner Perfektion genießen können.
Mit im Schoß verschränkten Händen blickte ich mich in meinem Büro um. Hohe Regale standen an der gegenüberliegenden Wand. Sie waren aus demselben Holz wie mein Schreibtisch gemacht. Ihre Farbe bildete einen hübschen Kontrast zu dem hellen Teppichboden. Wer auch immer diesen Raum eingerichtet hatte, war darauf bedacht gewesen, die Farben harmonisch aufeinander abzustimmen
in einer Kurzgeschichte haben solche "Landschaftsbeschreibungen", auch wenn du sie gut gemacht hast, absolut nichts verloren. Da ärgert sich dein Leser.

liebe grüße
gernot
 

Lesemaus

Mitglied
Hallo Alva, für mich ist die Geschichte, neben all den kleinen Fehlerchen, Wortwiederholungen etc. aus einem anderen Grund unbefriedigend: es wird mir nicht klar, warum die Prota kündigt. Der Leser weiß auch nicht, wie lange diese "Gegenwart" nach der Auseinandersetzung mit dem Vater stattfindet. Auch nicht, ob danach noch etwas passiert ist in dem Verhältnis Vater-Tochter.

Ich fühle mich irgendwie im luftleeren Raum hängend. Du verwendest viele Worte für die Beschreibung von Äußerlichkeiten und vergisst dich, dem Wichtigsten zu widmen: den Motiven für das Handeln der Personen. (Wobei ich damit nicht meine, dass dem Leser alles vorgekaut werden muss. Aber ein wenig mehr Substanzielles sollte der Autor schon erfahren. Denn letztlich geht es hier um etwas ganz Entscheidendes: um den Konflikt zwischen Vater und Tochter über die Art ihrer Lebensführung.)

LG Lesemaus
 



 
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