Mein leerer Herzgrund lässt mich nicht

3,00 Stern(e) 3 Bewertungen

Lif

Mitglied
Mein leerer Herzgrund lässt mich nicht

Verdutzte Rufe erschüttern Glieder
Warnend, verbieten mir zu schlafen
Verbieten mir zu essen, der Vernunft wider
Böse Schnitte, meine Fehler strafend
reißen alte Narben zu blutend Wunden

Zwei Gefühle, ein Gedanke
erbrechen will ich
Doch mein leerer Magen läßt mich nicht

Liebe und Hass, von ganzem Herzen, welch geschunden
Ersehnend nun nur noch das eine letzte Gericht
Wiedergesunden, wie schon einmal, mag ich nicht
Auch Worte, zu schmerzhaft sie zu schreiben
Vermögen nicht mehr Schmerzen zu vertreiben
Durch so tiefe Gefühle waren wir gebunden

Zwei Gefühle, ein Gedanke
sterben will ich
Doch mein leerer Herzgrund lässt mich nicht

Der Kopf stößt Wände und bittet nicht mehr
Das Herz wringt Tränen und tröstet nicht mehr
Der Magen drückt Säfte und nährt mich nicht mehr
Das Blut läuft Rinnen und schmeckt nicht mehr
Die Glieder weinen und stützen nicht mehr
Die Sinne schwinden und leben nicht mehr

 
Schmerz und Rhetorik

Hallo Lif,

der Vernunft wieder
...nicht [blue]wider[/blue] ?

Ich finde, Du stellst Deinen Schmerz ueberzeugend dar, er projiziert rhetorisch und man muss ihn zur Kenntnis nehmen, aber als Gedicht erweckt diese etwas melodramatische Sprache nicht intuitiv mein Mitgefuehl als Leser. Das ist aber nur meine subjektive Reaktion.

Gruss,
Rolf-Peter
 

Lif

Mitglied
Hallo Rolf-Peter Wille

Oh, ich danke dir, dass du mich auf den kleinen Fehler aufmerksam gemacht hast.

Nun, diese melodramatische Sprache soll auch kein Mitgefühl erwecken, sondern lediglich hinweisen. Es ist ein Gedicht, dass, wie so viele Andere auch, eine Situation an Dritte wiederspiegeln, aber den Leser in der Rolle des Beobachters lassen soll.
(Für Mitgefühl kann ich ja zur Seelsorge gehen) ;)

Ich versuche die Gefühle in dieser Situation so genau wie möglich zu beschreiben, aber nicht, welche zu erwecken, wenn du verstehst.

Also dann, vielen Dank für deine Bemerkung
Grüße
Lif
 



 
Oben Unten