Meine Mutter

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ThomasRanndy

Mitglied
Meine Mutter,

war eine sehr kluge Frau.
Der Welt,
in Norm und Form sehr zugewandt.

Meine Mutter,

war eine sehr schöne Frau.
Der Zeit,
ganz divenhaft voraus.

Meine Mutter,

war ein guter Mensch.
Galant bereit,
wo immer auch zu helfen.

Meine Mutter,

liebte die Natur.
Nur Natürlichkeit war fremd für sie.

Dem eigenen Untergang die Stirn zu bieten,
hat sie nie geschafft.

Der eigenen Sippe Halt zu sein,
war stets zuviel für sie.

Meine Muter,

war ein wirklich tolle Frau.
Sie war gebildet – war bereist.
Sie war eine gute Kollegin,
bestimmt auch ein toller Chef.

Doch eins war sie nie.
Eine Mutter.

Ich darf das sagen,
laut Gesetz bin ich ihr Sohn.

Mehr nicht!
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nicht wie meine Mutter aber dennoch: Wer verstehen will, versteht. Ein sehr intensiver, geradliniger Text. Bravo.

J.
 

Julia P

Mitglied
Hallo!

Eine interessante Wendung. Es beginnt wie ein Muttertagsgedicht, und dann kommt ein kleiner Abgrund. Die vorige Zeilen bekommen dann eine ganz andere Bedeutung: Zart bitter, ein bisschen traurig. Gut gelungen! Ciao,

Julia
 

ThomasRanndy

Mitglied
Liebe(r) Jote S, liebe Julia P

Die Thematik ist für jeden von uns mit anderen, eigenen und individuellen Emotionen verbunden. Meine Mutter war und ist so. Seiten Jahren keinen Kontakt und trotzdem komme ich nicht von ihr los. So ist das.

Vielen Dank für die positive Kritik

ThomasRanndy
 
N

no-name

Gast
Lieber Thomas,

ein toller Text - keine Frage. Mensch bin ich froh, dass meine Mutter eine echte und vor allem tolle, liebenswerte Mutter war, so lange sie lebte. Trotzdem deine anscheinend keine "echte Mutter" für dich war, ist es ganz natürlich, dass du nicht von ihr loskommst. Sie bleibt eben trotz allem deine Mutter. Ich wünsche dir viel Kraft für die Zukunft.

Freundliche Grüße von no-name.
 
S

Stoffel

Gast
Hallo,

mich stören da zwei Zeilen.

"bestimmt auch ein toller Chef"
und
"laut Gesetz bin ich ihr Sohn"

Wieso bei sonstigem Wissen, hier ein "bestimmt"?

Ist nicht wenn jemand adoptiert wird, dann auch "laut Gesetz" Sohn/Tochter?
Vielleicht eher "Sie hat mich geboren"?

Tja, es gibt solche und solche Mütter. Manche gebähren "nur".
Traurige Geschichte.

lG
Sanne
 

ThomasRanndy

Mitglied
was soll ich dazu schreiben?

1. ich bin nicht durch sie geboren worden
2. keine wirkliche ahnung ob sie ein guter chef war, daher das "bestimmt"

LG ThomasRanndy
 
S

Stoffel

Gast
Hi,

nun ja, ich fragte ja nach, ob leiblich oder nicht.
Ok.
Bei "meine Mutter" da fehlt ein "t" weiter unten.

lG
Sanne
 
B

Beba

Gast
Hallo,

ein ernster Text, aus dem man Traurigkeit, Resignation oder sogar Wut herauslesen kann. Nun, ich habe da etwas Probleme mit persönlichen Abrechnungen auf diese Art, aber gelungen ist der Text allemal. Vielleicht würde ich aber das Ende ab Ich darf das sagen streichen. Es trägt nichts mehr zum Thema bei. Solltest du damit allerdings die Adoption herausstellen wollen, so solltest du das klarer sagen, denn das wird IMHO nicht wirklich deutlich.

Ciao,
Bernd
 



 
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