Meine kleine Welt.

pleistoneun

Mitglied
Ich möchte dir was schreiben, dichten,
dir was mitteilen, von mir berichten,
von meinem Zustand und von meiner Welt,
damit jedes Wort sein Etikett behält.


Ob ich sitze, liege, Blödsinn mache,
bei dieser oder jeder andren Sache,
fühle ich mich sorgsam zugedeckt von dir,
von deiner Liebe in und außer mir.


Sie trägt zu maßgeblichem Anteil bei,
ob ich mich glücklich fühle, endlich frei,
du bist wirksamer als Medizine,
und spendest mehr als ich verdiene.


Ergriffen jeden Augenblick des Lebens,
versuche ich seit ich dich kenn vergebens,
dir beizukommen, besser deiner Liebe,
und bilde aus hier knospend Liebestriebe.


Vielleicht erfüllt sich mir der größte Traum,
ein Blatt zu sein auf dir als Baum,
ein Laut zu sein bei dir als Wort,
und bei dir zu sein, bei dir, nur dort.


Überall, das heißt ringsherum um mich
ist meine kleine Welt getränkt durch dich,
erhält sogar das trostloseste Ereignis
die positive Form Szyllas und Charybdis´.


Zwischen Hochgenuss und Endlosglück zu wählen,
lässt mich der Götterwelt befehlen,
sie sollen die ihre Welt mit meiner messen,
und können getrost Gewesenes vergessen.


Die Götterwelt wird denn erkennen müssen,
dass ihr Eros mit seinen Liebespfeilenschüssen
ihre eigene Welt zum Vorplatz degradierte,
und ab da dann meine kleine Welt regierte.


Alles Bekannte und bisher mit Liebe Gemachte
und was man damit vollführte und vollbrachte
war nichts mehr als ein Schatten, zwar hell,
aber nicht mehr strahlend oder originell.


Meine Welt, unsere Welt, weil ja zu zweit,
selbstverständlich gemeinsames Geleit,
lässt die Götterwelt in sich versinken
und uns im Liebesrausch ertrinken.
 



 
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