Melancholische Nachtgedanken II

2,70 Stern(e) 7 Bewertungen

DayDreamer

Mitglied
Melancholische Nachtgedanken II

Mein Atem gibt mir keine Luft,
der Himmel wirkt betrunken,
so bin ich wohl im Mondscheinduft,
in Selbstmitleid versunken.

Die Sterne wachen über mir,
als Finsterwaldgestalten,
sie schweigen starr, erzähln' von dir
und Liebesmachtsgewalten.

Selbst der düstere Nebeldunst,
scheint dich perfekt zu kennen,
erschafft dein Bild mit einer Kunst -
ich mag es nicht verdrängen.

Sag, wer bleibt nun mein Begleiter,
wenn ich durch die Nächte treib?
Ist es nur ein Engelreiter,
der mich anfleht, dass ich bleib?

Sag, ist es goldener Regen,
der sich sanft zu Bögen webt;
mit dem Kuss von einem Leben,
das mich zielsicher erträgt?

Doch ich brauche keine Farben,
hab genug von all der Macht,
hab genug von all dem Darben
hab genug von meiner Nacht ...
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo DayDreamer,

mir fehlt etwas der Biss. Wenn sich das lyrische Ich hier über sich selbst lustig macht, könnte man das vielleicht noch mehr herausarbeiten.

Und schau mal hier ist noch ein Dreher drin, oder ist anfehlt korrekt?
"Ist es nur ein Engelreiter,
der mich [blue]anfehlt[/blue], dass ich bleib?"

cu
lap
 

DayDreamer

Mitglied
hi =)

hmm ok werd versuchen das beim 3. teil etwas besser herauszuarbeitn =)

btw: ja klar, hast recht es soll natürlich "anfleht" heißen *g* =)

lg und danke für deinen kommentar :)
 

Stern

Mitglied
Hallo DayDreamer,

du hast ausdrucksvolle Bilder hineingemalt in dein Gedicht und schöne Wortschöpfungen gemacht. Es spricht mich an, obwohl ich die Grundstimmung nicht ganz erfasse. Ist es so, dass sich das lyrische Ich über sich selbst lustig macht? Die vierte Zeile der ersten Strophe spricht am ehesten dafür, aber bevor lap es schrieb, hätte ich es nicht in Worte fassen können. Bin gespannt, was du da noch herausarbeitest!

Für den Rhythmus könntest du noch ein bisschen was tun:

Selbst der düst're Nebeldunst...

Sag (mir), ist es gold'ner Regen...
(oder ein anderes Füllwort)

Wie findest du "rundum zu kennen", anstatt "perfekt"? Mir war perfekt als Wort in dem Zusammenhang unperfekt, weil zu kantig für den Rest des Gedichts.

Und das mit dem gold'nen Regen, "der sich sanft zu Bögen webt", finde ich wunderschön, aber -ich geb's nur ungern zu- ich versteh's leider nicht in dem Zusammenhang. :( Vielleicht kannst du mir ja eine kleine Nachhilfe geben?

Liebe Grüsse

Stern *
 

DayDreamer

Mitglied
Hi Natalie :)

du hast ausdrucksvolle Bilder hineingemalt in dein Gedicht und schöne Wortschöpfungen gemacht. Es spricht mich an, obwohl ich die Grundstimmung nicht ganz erfasse. Ist es so, dass sich das lyrische Ich über sich selbst lustig macht?
ja, du hast es genau richtig erfasst =) nachdem der 1. Teil (Melancholische Nachtgedanken I) nicht nur mir irgendwie zu "depressiv" und "düster" war, wollte ich diesmal, zumindest teilweise, das ironische an der ganzen "melancholie" rausarbeiten. ganz ist mir das mit der selbstironie glaub ich nicht gelungen (vor allem in den letzten 2 versen verliert sich das wieder ziemlich), aber so als versuch war's das hoffentlich wert :)

Für den Rhythmus könntest du noch ein bisschen was tun:
Selbst der düst're Nebeldunst...

Sag (mir), ist es gold'ner Regen...
(oder ein anderes Füllwort)
super idee, ja =) *überleg* das einzige was ist, dass ich solche "kürzungen" weglassen wollte, weil eben diese letztens ein paar kritisiert haben *g* aber werd mir das mit dem lesefluß noch mal anschaun, danke :)

Wie findest du "rundum zu kennen", anstatt "perfekt"? Mir war perfekt als Wort in dem Zusammenhang unperfekt, weil zu kantig für den Rest des Gedichts.
hmm stimmt, perfekt passt nicht wirklich rein... . aber mit "rundum"... ich weiß nicht so recht... *g* hat viel. jemand noch vorschlag? :)

Und das mit dem gold'nen Regen, "der sich sanft zu Bögen webt", finde ich wunderschön, aber -ich geb's nur ungern zu- ich versteh's leider nicht in dem Zusammenhang. :( Vielleicht kannst du mir ja eine kleine Nachhilfe geben?
hmm ich glaub das hab ich dann etwas zu undeutlich rübergebracht *g* aber der grundgedanke war folgender:
es steht die frage im raum: was bleibt mir denn jetzt ohne dich außer die einsamkeit? den "goldenen regen" sehe ich als metapher für ein "hoffen auf sanftes vergessen". der regen, der all die schlechten erinnerungen, das sehnen und die gedanken von der seele wäscht und "regenbogen" erschafft. orte der neuen träume, der neuen wünsche, orte, an denen es keine melancholie und keine trauer mehr gibt, sondern man sich, zumindest gedankenlich, wieder im "wunderland" befindet... . :)
 



 
Oben Unten