Mensch, geh auf Empfang

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Vera-Lena

Mitglied
Mensch, geh auf Empfang

Heut ist der Tag
verstärkter Funksignale,
so sprach die Ewigkeit
und machte sich ans Werk.

Du Mensch, des Todes Bitterwasser
trinkst du aus deinem Zeitenkelch,
das Endliche zu überwinden.

Erwach, an die Sekundenkette
noch gebunden,
schon jetzt dem Ewigen,
das unverlierbar dich
in seinen Armen wiegt,
als ein Unendliches
in allem wirkt,
dir Dunkelheit und Schmerz,
dem Zeitennebel nun entrissen,
in Süße umzuwandeln weiß.
 
V

vivien

Gast
Hallo Vera-Lena,


Dein Gedicht ist sehr tief
und sehr ermunternd auch,
wenngleich mir doch so viele Fragen
herausstürzen
und mich erstaunend blicken lassen.

Wenn wir alle wüßten,
daß in der Ewigkeit
Dunkelheit und Schmerz
in Süße umgewandelt wird,
hätten wir längst
das irdische Leben
gegen die unendliche Ewigkeit ausgetauscht.
Denkst du nicht auch?

Aber es tröstet auch wieder,
der Gedanke,
daß wir immer wieder erinnert werden.

Danke Vera-Lena,
Herzlich Vivien
 

Vera-Lena

Mitglied
Staunen

Lieber vivien,

danke für Deine Antwort! Es freut mich, daß Du die Aussage mit Staunen zur Kenntnis genommen hast. Ja, ich hätte nicht gewußt, wie ich eine ganze Philosophie in ein paar Zeilen unterbringen sollte, obgleich es Poeten gibt, die das können. Ich konnte eigentlich nur aussagen, sich daran zu erinnern, daß nichts ausgelöscht wird, daß alles immer weiter geht,das allein kann schon hilfreich sein, um sich auf die Suche nach Sinnfragen zu machen und vielleicht auch Antworten zu finden, die dann einleuchtend sind. Wenn man Zusammenhänge verstehen kann, lindert das oft die Verzweiflung, in die man sonst vielleicht stürzen würde.

Noch einmal herzlichen Dank fürs Lesen und für Deinen Kommentar!
Ganz liebe Grüße Vera-Lena
 

silverbird

Mitglied
Liebe Vera-Lena
du hast wunderbare Wortschöpfungen in deinem traurigen und nachdenklichen Gedicht. Sie zwingen zum Nachdenken über die Endlichkeit unseres Lebens. Bei dir hab ich das Gefühl, dass du dies nicht nur aus einer Laune heraus geschrieben hast, sondern ein tiefer Schmerz dahinter stecken muss.
Ich wünsch dir von Herzen viel Mut und alles Liebe
Ruth
 

Vera-Lena

Mitglied
schon verwunden

Liebe silverbird,

danke für Deine Antwort und Dein Lob. Zum Glück liegen die Schmerzen, ohne die ein solches Gedicht tatsächlich nicht geboren werden kann, zeitlich schon sehr weit zurück. Danke für Deine Bereitschaft zur Anteilnahme, aber es gibt in dieser Hinsicht nichts Aktuelles. Darüber wollte ich Dich unbedingt beruhigen.

Einen schönen Nachmittag wünsche ich Dir noch.:)))
Ganz liebe Grüsse Vera-Lena
 
K

Klopfstock

Gast
verspätet....

Liebe Vera-Lena,
habe mich etwas verspätet ans Lesen gemacht und muß
sagen, hier ist Dir mal wieder ein besonders feinfühliges
Gedicht über den Göttlichen Funken gelungen:)
Allein den Titel finde ich ein wenig "zu modern" -
aber man kann ihn auch als einen Kontrast sehen,
und Kontraste sind ja bekanntlich das Salz in der Suppe;)

Ich schließe mich dem Lob meiner Vorredner voll an!!!
Wünsche Dir einen schönen und glücklichen
Abend und sende ganz liebe Grüße:)
 

Vera-Lena

Mitglied
Funksignale

Liebe Irene,

danke für Deine liebe Antwort und das Lob!:))) Der Titel bezieht sich auf die Funksignale, welche die Ewigkeit an diesem Tage aussendet. Es gibt ja Tage, da ist man empfänglicher für etwas Besinnliches. Und wenn sich das so verhält, dann sollte der Mensch, wenn er dazu die Möglich keit hat, das aber auch voll ausnutzen und sich seine Gedanken über tiefere Lebensfragen machen. So hatte ich mir das gedacht, obgleich ich schon gesehen habe, daß der Titel im Vergleich zum Text sehr leger klingt, aber gemeint ist er von mir ganz ernsthaft.

Bei diesem Text war ich wirklich wieder sehr unsicher, und bin überaus dankbar, dass er überhaupt Leser gefunden hat und gar ein solches Echo!

Auch Dir noch einen schönen Sommerabend.:))))
Ganz liebe Grüße Vera-Lena
 



 
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