Ein rechtschaffener Bürger
Schon gestern war er hier - der Mann mit dem rosa Schlapphut. Ich frage mich, ob ihm das peinlich ist. Alle Leute kichern und tratschen über ihn, ich würde das nicht aushalten.
Und eigentlich sieht er ja auch ganz nett aus: braune Cordhose, weißes T-Shirt, heller Haarflaum auf den Unterarmen. Gut, er könnte eine Diät machen, aber wer hat heutzutage keine Figurprobleme? Meine Schwester Daniela zum Beispiel- die wiegt über 120 kg. Natürlich, manchmal kichern die Leute, wenn sie einen Raum betritt, aber sie hält das aus. Ob der Clown - so nenne ich ihn - es auch aushält?
Jetzt kommt er zu mir, er setzt sich neben mich. Wahrscheinlich hat er gespürt, dass ich ein netter Mensch bin. Der Clown lächelt verlegen, tippt sich errötend an den Hut. Ich verkneife mir ein Grinsen. Nein, was sieht der komisch aus! Er guckt schnell in eine andere Richtung. Im Stillen frohlocke ich, jetzt kann ich ihn richtig betrachten. Igitt, er hat Falten am Hals. Mein Onkel Robert hat auch Falten am Hals, beim Essen sehe ich ihn nie an, weil ich sonst brechen muss. Zum Glück esse ich jetzt nicht, ich trinke nur mein Bier.
Ich tippe ihn sacht an. "Hallo, ich habe Sie gestern schon hier gesehen." Mein Vater sagt immer, man soll direkt sein. Ich bin ein gut erzogener Mensch, halte mich stets an das, was meine Eltern sagen.
"Ja", sagt der Clown nur. Hat man da noch Töne, wie unhöflich dieser Mann doch ist!
"Und was wollen Sie hier?" ,ich habe mein Ziel genau vor Augen, das soll dieser Kerl erst schlucken!
Er sieht mich mit müden Augen an, blutunterlaufen sind die, wie widerlich. Ich verziehe den Mund. Soll er doch sehen, dass ich ihn eklig finde, ich habe Falschheit schon immer verabscheut. Ehrlich währt am Längsten, sage ich immer.
Der Clown antwortet mir einfach nicht, ist denn das die Möglichkeit?
Nochmals tippe ich ihn an und brülle in sein Ohr: "He, sind Sie taub?" So muss man diesen Menschen doch kommen, wenn sie unhöflich sind. Ach, die Welt ist schlecht geworden.
Er schüttelt verlegen den Kopf, steht auf, tippt sich an den Hut, zu heftig, wie mir scheint, schon flattert er zu Boden.
Entsetzt springe ich auf. Mein Gott, der Kerl hat eine Glatze. Ich ekle mich furchtbar. Bestimmt hat der eine Chemotherapie gemacht, deshalb hat der kein einziges Haar mehr auf dem Kopf. Und den habe ich angefasst. Bestimmt bin ich jetzt auch verseucht. Ich möchte mich übergeben.
Der Clown murmelt Entschuldigungen, geht rückwärts, stolpert fast über einen Stuhl, der hinter ihm steht.
Ich lächle freundlich und sage: "Drehen Sie sich doch um, dann sehen Sie den Weg besser."
Er murmelt ein "danke", dreht sich um hastet davon. Er hätte sich doch wenigstens verabschieden können.
Kopfschüttelnd mache ich mich auf den Weg zur Toilette, um mir gründlich die Hände zu waschen. Man kann ja nie wissen...
Schon gestern war er hier - der Mann mit dem rosa Schlapphut. Ich frage mich, ob ihm das peinlich ist. Alle Leute kichern und tratschen über ihn, ich würde das nicht aushalten.
Und eigentlich sieht er ja auch ganz nett aus: braune Cordhose, weißes T-Shirt, heller Haarflaum auf den Unterarmen. Gut, er könnte eine Diät machen, aber wer hat heutzutage keine Figurprobleme? Meine Schwester Daniela zum Beispiel- die wiegt über 120 kg. Natürlich, manchmal kichern die Leute, wenn sie einen Raum betritt, aber sie hält das aus. Ob der Clown - so nenne ich ihn - es auch aushält?
Jetzt kommt er zu mir, er setzt sich neben mich. Wahrscheinlich hat er gespürt, dass ich ein netter Mensch bin. Der Clown lächelt verlegen, tippt sich errötend an den Hut. Ich verkneife mir ein Grinsen. Nein, was sieht der komisch aus! Er guckt schnell in eine andere Richtung. Im Stillen frohlocke ich, jetzt kann ich ihn richtig betrachten. Igitt, er hat Falten am Hals. Mein Onkel Robert hat auch Falten am Hals, beim Essen sehe ich ihn nie an, weil ich sonst brechen muss. Zum Glück esse ich jetzt nicht, ich trinke nur mein Bier.
Ich tippe ihn sacht an. "Hallo, ich habe Sie gestern schon hier gesehen." Mein Vater sagt immer, man soll direkt sein. Ich bin ein gut erzogener Mensch, halte mich stets an das, was meine Eltern sagen.
"Ja", sagt der Clown nur. Hat man da noch Töne, wie unhöflich dieser Mann doch ist!
"Und was wollen Sie hier?" ,ich habe mein Ziel genau vor Augen, das soll dieser Kerl erst schlucken!
Er sieht mich mit müden Augen an, blutunterlaufen sind die, wie widerlich. Ich verziehe den Mund. Soll er doch sehen, dass ich ihn eklig finde, ich habe Falschheit schon immer verabscheut. Ehrlich währt am Längsten, sage ich immer.
Der Clown antwortet mir einfach nicht, ist denn das die Möglichkeit?
Nochmals tippe ich ihn an und brülle in sein Ohr: "He, sind Sie taub?" So muss man diesen Menschen doch kommen, wenn sie unhöflich sind. Ach, die Welt ist schlecht geworden.
Er schüttelt verlegen den Kopf, steht auf, tippt sich an den Hut, zu heftig, wie mir scheint, schon flattert er zu Boden.
Entsetzt springe ich auf. Mein Gott, der Kerl hat eine Glatze. Ich ekle mich furchtbar. Bestimmt hat der eine Chemotherapie gemacht, deshalb hat der kein einziges Haar mehr auf dem Kopf. Und den habe ich angefasst. Bestimmt bin ich jetzt auch verseucht. Ich möchte mich übergeben.
Der Clown murmelt Entschuldigungen, geht rückwärts, stolpert fast über einen Stuhl, der hinter ihm steht.
Ich lächle freundlich und sage: "Drehen Sie sich doch um, dann sehen Sie den Weg besser."
Er murmelt ein "danke", dreht sich um hastet davon. Er hätte sich doch wenigstens verabschieden können.
Kopfschüttelnd mache ich mich auf den Weg zur Toilette, um mir gründlich die Hände zu waschen. Man kann ja nie wissen...