Mit anderen Augen

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B

Beba

Gast
Wunderschön gezeichnet, diese Situation. Man hört sie kreischen, diese Wandervögel, gegen die Ruhe des Fensterblicks. Der einzige Makel, mag aber auch an meinem Verständnis liegen, ist die letzte Zeile:

fremd mir und weh
Nach meinem Geschmack müsste sie nicht mehr sein. Dir ist sie sicher wichtig, aber ich kann damit noch nicht wirklich etwas anfangen. Vielleicht kommt es ja noch. ;)

Ciao,
Bernd
 

NewDawnK

Mitglied
Hallo Perry,

was genau hat es mit den "Linden des Nordens" auf sich?
Ich kann mir unter diesem zentralen Begriff Deines Gedichtes nur wenig vorstellen.

Schöne Grüße, NDK
 

Pola Lilith

Mitglied
Viell. noch ein bisserl dran arbeiten

Hallo, Perry

wunderschön dieser Vergleich:

[blue]Bald fliegt unsere Nähe auf
wie eine Schar Wandervögel[/blue]

auch Nachfolgendes paßt m.E. gut:

[blue]und ich muss dich ziehen lassen
zu den Linden des Nordens[/blue]

Wie schon von N. angemerkt, kann ich allerdings mit den Linden "des Nordens" auch nichts anfangen, vielleicht erklärst du es uns..

Wie Bernd schon bemerkt hat, ist die letzte Zeile auch m.E. nicht unbedingt nötig; das "fremd" dir ist sicher wichtig, könnte aber vielleicht anders oder auch im Vergleich ausgedrückt werden; ganz allein stehend empfände ich es als zu nackt oder mager

Das "weh" ist, finde ich, im grammat. Bezug wie auch v. Inhalt her fehl am Platz, denn mit dem "a.d. Horizont verlieren" drückst Du schon eine gewisse Melancholie aus.

Und was hier ganz offen ist und bin bestimmt interessant wäre auch v.d. Logik her, ist (denn Eure Nähe fliegt auf wie eine Schar Wandervögel und sie - oder er - zu den Linden des Nordens): Wo bleibst du? Zurück? Oder gehst du in eine andere Richtung? - Das wird mir nicht ganz klar.

Insgesamt eine ansprechende Lyrik, an der Du vielleicht noch ein bischen feilen könntest.., dann wäre sie für mich perfekt !

Gruß, Pola
 

Perry

Mitglied
Hallo Zusammen,
wenn ihr gestattet antworte ich euch gemeinsam.
Die Grundaussage des Text soll das Gefühl der Fremde beschreiben, dass sich in die Nähe einer Beziehung einschleicht, sobald der Tod unausweichlich seine Hand ausstreckt. Das Bild "der Linden des Nordens" stammt aus einer Grabinschrift von 1877, das sich mit der Doppelbedeutung des Wortes Wandervögel als Urbewegung der heutigen Padfinder auseinandersetzt:

Wer hat Euch Wandervögeln
Die Wissenschaft geschenkt,
Daß Ihr auf Land und Meeren
Nie falsch die Flügel lenkt?
Daß ihr die alte Palme
Im Süden wieder wählt,
Daß ihr die alten Linden
Im Norden nicht verfehlt?

Mir haben die "Linden im Norden" hier als Metapher für das Ziel der entschwindenden Seele gut gefallen.
Die Schlusszeile könnte man sicher auch weglassen, ich hatte beim Schreiben einfach das Bedürfnis dieses "Weh", dass das Fremde ausslöst, zu verdeutlichen. Mit etwas Abstand kann ich vielleicht darauf verzichten.
Danke für euer Interesse und LG
Manfred
 

mori

Mitglied
Hallo Perry,

bei "Meereslyrik" werde ich schwach.Obwohl es hier ja um Abschiednehmen und Verlust geht.
Hier kann ich nicht meckern- ja, nur die Linden sind mir auch nicht geheuer.Obwohl, korrespondierend mit der Grabinschrift natürlich stimmig.
Ansonsten in seiner Schlichtheit ein fein gezeichnetes und anrührendes Stimmungsbild. Rund !

Liebe Grüße
Annette
 
G

Gelöschtes Mitglied 7520

Gast
hi perry,

schönes gedicht. ist sonst schon alles gesagt.

grüße
nofrank
 

Perry

Mitglied
Hallo Anette,
freut mich, dass dir die Abschiedsstimmung in den Zeilen gefallen hat. An dem "Lindenbild" werde ich wohl noch etwas feilen, weil es ja auch ohne Erklärung wirken sollte.
Danke fürs Interesse und LG
Manfred

Hallo nofrank,
danke fürs "schön" und LG
Manfred
 



 
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