Moderne Romantik

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Marot

Mitglied
Moderne Romantik

Der Mond hing weich am horizontnen Strang
Ein Auto parkte lächelnd in der Bucht
Der Geister frohes Lied glich Sinneswucht
Ihr Körper glühte doch dem Kopf war bang

Drängend pochen, rasen Haut und Glieder
Reifen kühlen ab , die Sinne kochen
Kein Erguss seid jahrelangen Wochen
Schweiß rinnt wild von seinen Armen nieder

Sein Auge glühte heiß um ihren Sinn
Ein roter Nebel zupfte sanft am Glas
Verstandeskraft verlor das letzte Maß
Ihr Körper flog zum puren Triebe hin

Hände fallen, stürzen ineinander
Saft der Liebe, hart umkämpft von Lippen
Tropft vom Kinn durch zarte Körpermitten
Wangen glühn wie roter Salamander

Die Hülle schälte ab von zarter Haut
Ein rosa Streifen flog vom Hüftenrand
Sie fühlte Wollust` s tief geführte Hand
Und drang entgegen wie des Amors Braut

Hüften prallen, pressen gegen gleiche
Wut und Leidenschaft verbinden Stöße
Rythmisch tanzen Nymphen ums Getöse
Lachend stöhnt sie auf und sinkt ins Weiche
 
I

IKT

Gast
Hallo Marot, "moderne Romantik"? Nun ja - dann liebe ich doch die "unmoderne Romantik" mehr. Ich will damit nicht sagen, das ich Dein Werk schlecht finde! Nein, aber der Inhalt hat, für mich persönlich, nichts romantisches an sich. Schon Worte wie "Sinneswucht" (welches ich als Wort an sich toll finde),"Schweiß rinnt wild" und "hart umkämpft" bedeuten für mich eher wilde Lust, hemmungslosen Sex. Romantik ist eher weich, und drückt sich durch viele verschiedene Dinge aus(Musik, Kerzenlicht, zarte Berührungen usw.). Nun gut - das ist ja nur eine von vielen möglichen Meinungen. Bin auf weitere gespannt und wünsche Dir, trotz meiner Kritik, Spaß am schreiben und einen schönen Abend!
IKT:)
 

Schakim

Mitglied
Hi, Marot!

Dein Gedicht beinhaltet Humor. Deshalb hätte ich es auch in jener Sparte sehen können. Die letzte Strophe z.B.

Hüften prallen, pressen gegen gleiche
Wut und Leidenschaft verbinden Stöße
Rythmisch tanzen Nymphen ums Getöse
Lachend stöhnt sie auf und sinkt ins Weiche
Dieser letzte Vers ist ein Lacher wert ... stösst in s Weiche!

LG
Schakim
 

Marot

Mitglied
Hi ihr beiden: ja das werk ist diskusionsbedürftig und hat auch schon anderer orts zu Protesten geführt.
Es gibt für <mich zwei möglichkeiten es zu interpretieren:

1. eine klare kritik am Verfall der heutigen Werte, am verfall der Libe an sicht, ironisch und humorvoll auf sex reduziert, mit überzogener Sprache.

2. Ein Plädoyer für die Körperliche Liebe, unabhänging von zeit Ort und Art.
Eoine Huldigung des sexes also als einzige noch tragende intsanz der Romantik in unserer Zeit.

Beide Interpretationen scheinen mir logisch, wenn auch absolut gegensätzlich. Ich möchte mich nicht füpr eine Entscheiden, weil das werk dann an Kraft verlieht. Ein wirklich guter Text sollte immer Mherere Interpretationen zulassen.
deshalb steht es hier und nicht in Humor, denn dann hätgte ich mich festgelegt.
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
M O D E R A T I O N

Hallo Marot,

nochmals die Bitte Deine Kommentare vor dem Posten zu lesen. Sie enthalten überdurchschnittliche viele Verschreiber.

cu
lap
 

Blueghost

Mitglied
Hallo Marot,

es ist immer wieder amüsant zu lesen,
mit welchen Interpretationen die einzelnen
Autoren ihre Werke rechtfertigen.

Insbesondere die ersten beiden Strophen finde
ich doch etwas eigenartig im Gesamtkontext.
Mir erscheint es ein wenig, als hättest Du
zunächst drauflos geschrieben um dann später
zu entscheiden, wohin die Reise eigentlich
gehen soll.
Wortgewaltig, ja! Reimen tut sich's auch
aber ansonsten....?

Trotz der nicht bös' gemeinten Kritik
noch einen schönen Tag wünscht,

Blueghost
 

Marot

Mitglied
@Blueghost:

Hm, deine Meinung ist die deine und es liegt mir fern diese zu verurteilen, allerdings zwei kleine Hinweise:

1. Ich habe nie meine Interpretation des Textes vorgelegt, sondern zwei mögliche schon früher aufgetretene zitiert.
Jeder darf gerne sein eigenes Bild bezüglich meines Werkes erstellen, was auch der Sinn der Sache ist.

2. Ich habe es nicht nötig meine Texte zu rechtfertigen. Wofür auch, wir sind hier ja nicht vor Gericht. Ich schreibe, ihr lest, Anklagepunkte gibt es nicht. Was ich mit einem Text sagen will ist nicht euer problem, sondern nur was ihr aus ihm zieht. Deshalb ist Rechtfertigung sinnlos.
So, nur so viel zu altbekannten Verantwortungsproblem.
 

visco

Mitglied
ooouuuhhhhhhh

Wir armen Unwürdigen, die aus unverzeihlicher Unverfrorenheit gewagt haben, Euer meisterliches Werk eines kritischen Blickes zu würdigen, winseln um Gnade! Bitte verschont uns mit tieferen Einblicken in Eure Überlegenheit, insbesondere in Hinblick auf Versgliederung, Versifikation, metrische Typologie, Rhythmus, semantische Effekte, Wortwahl und Lautsprache.

Wir lobpreisen Euch für Eure unendliche Großzügigkeit ("Jeder darf gerne sein eigenes Bild bezüglich meines Werkes erstellen") und die von Euch so uneigennützig verbreiteten Weisheiten ("Ich schreibe, ihr lest", "Anklagepunkte gibt es nicht", "Rechtfertigung ist sinnlos").

Erlaubt mir nur dies eine anzumerken: Gedichte, da teilt Ihr wohl die Meinung eines gemeinen Lupianers wie mir, müssen nicht metrisch organisiert sein; sie haben allerdings das sprachliche Material durch den Vers zu segmentieren. Die semantischen Effekte dieser Segmentierung standen zweifellos im Mittelpunkt Eures Interesses, bevor Euch der romantische Kuß der Muse wohl veranlaßte, Euch ganz dem hinausdrängendem Fluß der Inspiration hinzugeben.

Wahrlich, Großes verdient Anerkennung! Die Lupianer werden Euch nicht weniger ehren, wollt Ihr Eure hohe Kunst hier nicht länger an sie verschwenden oder sie mit Lesestoff Eures Niveaus überfordern.

Hochachtungsvoll,
Eure tief Ergebene
[ 6]visco
 



 
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