Monument Valley

Monument Valley


Mit eigenem Auto die achtundzwanzig Kilometer durchs Monument Valley an der Nordgrenze Arizonas zu fahren, ist nicht zu empfehlen. Die Piste besteht zum Teil aus knöcheltiefem Sand und ist so staubig, dass alle Fahrzeuge im Einheitslook rotbraun zurückkommen.
Ich machte die Tour mit dem Mountainbike, wegen des tiefen Sands und der Hitze mühsam, darüber hinaus riss mir auf halber Strecke beim Zurückspulen der Film. Deshalb schwang ich mich am nächsten Tag noch einmal in den Sattel. Noch einmal achtundzwanzig Kilometer durch den Sand. Meiner Kamera sollte doch keiner der spektakulären Felstürme entgehen.
Meine Frau erwartete mich am Ziel, an der Brüstung der Aussichtsplattform. Neben ihr ein Paar, das diskutierte, ob sie mit anderen Touristen auf einem Pick-up der Navajo-Indianer durchs Tal fahren sollten.
Sie deutete auf die Piste: „Da kommt doch einer tatsächlich mit dem Fahrrad!“
Er: „Der muss doch verrückt sein!“
Darauf meine Frau: „Das ist mein Mann, er macht die Strecke zum zweiten Mal!“

Das scheint ein Text aus dem vorigen Jahrhundert zu sein - wer benützt denn noch einen "Film" beim Drehen? Der letzte brauchbare Camcorder, der noch ein Digital-Band hatte, war die VX-1000 von Sony; die wird seit 1995 nicht mehr gebaut. Danach gab's nur noch MiniDVs und später den Chip. Falls ein Fotoapparat gemeint sein sollte: Der Zelluloidfilm ist mindestens ebenso lang mausetot. Man kann zwar noch ein paar Filme für die nicht auf digital umrüstbaren, teuren Leicas, Canons und Sonys erwerben, findet aber kein Fotolabor mehr, das einem bezahlbare, echte Papierbilder machte. Die schieben alle nur noch das Negativ durch den Scanner und plotten.

Dass uns empfohlen wird, wegen der Staubentwicklng nicht mit dem "eigenen" Auto die 13 Meilen des Monument Valleys hinter uns zu bringen, lässt schmunzeln - wer von uns fährt denn mit dem eigenen Wagen in die USA?

Und noch was: Es scheint kaum glaublich, dass ein durch den Sand schwankender Radler hört, was seine Gattin auf einer Aussichtsplattform smalltalkt.

Tipp: Den Wechsel der Erzählebene deutlicher machen!

Gruß

aligaga

Irgendwie ist das ein Witz für Fortgeschrittene.

Monument Valley


Mit eigenem Auto die achtundzwanzig Kilometer durchs Monument Valley an der Nordgrenze Arizonas zu fahren, ist nicht zu empfehlen. Die Piste besteht zum Teil aus knöcheltiefem Sand und ist so staubig, dass alle Fahrzeuge im Einheitslook rotbraun zurückkommen.
Ich machte die Tour im Jahr 2000 mit dem Mountainbike, wegen des tiefen Sands und der Hitze mühsam, darüber hinaus riss mir auf halber Strecke beim Zurückspulen der Film. Deshalb schwang ich mich am nächsten Tag noch einmal in den Sattel. Noch einmal achtundzwanzig Kilometer durch den Sand. Meiner Kamera sollte doch keiner der spektakulären Felstürme entgehen.
Meine Frau erwartete mich am Ziel, an der Brüstung der Aussichtsplattform. Neben ihr ein Paar, das diskutierte, ob sie mit anderen Touristen auf einem Pick-up der Navajo-Indianer durchs Tal fahren sollten.
Sie deutete auf die Piste: „Da kommt doch einer tatsächlich mit dem Fahrrad!“
Er: „Der muss doch verrückt sein!“
Darauf meine Frau: „Das ist mein Mann, er macht die Strecke zum zweiten Mal!“

Hallo aligaga,
unter "eigenem Auto" verstand ich auch Leihwagen, bei USA-Touristen üblich. Mit einer Erklärung wollte ich nicht langweilen.
Fotos (3D-Dias) habe ich mit 2 Minoltas XG im Jahr 2000 gemacht. Mit der Schilderung wollte ich nicht langweilen.
Ich habe vorausgesetzt, dass der Leser erkennt, dass erst meine Frau nach meiner Ankunft vom Dialog erzählte. Das hätte ich dem Leser erklären können, aber ich wollte mit dieser Erklärung nicht langweilen.
Wie heißt es? Kurzprosa!
Grüße - Horst Kayling

Hallo Kayl,

wenn du mit G'schichterln wie diesem die Leser nicht langweilen möchtest, dann sollten sie

a) plauasibel sein

b) eine wirklich witzige Pointe haben.

Beides ist hier leider nicht gegeben.

Gruß

aligaga

p. s.: damit keine Missverständnisse aufkommen: Ich benote grundsätzlich nicht. Davon halte ich nichts; ich bin für den direkten Dialog.