Mora

orientsonne

Mitglied
„Woher wisst Ihr das?“
Moras Augen glitten abschätzend über die schwarze Gestalt vor ihr. Schwarzer Mantel, schwarze Haare, schwarze Augen, schwarzes Kleid... Sogar eine schwarze Schwertscheide. Und selbst der Schwertgriff war schwarz, verziert allerdings mit ein paar bunten Steinen.
„Ich hab sie gesehen. Sie nehmen Kurs auf Euer Dorf. Bald werden sie hier sein!“
Nicht nur eine fremdartige Erscheinung, sondern auch eine Stimme, in der etwas dunkles, schwer Fassbares lag. Etwas, das Anlass zu der Vermutung gab, dass sie nicht aus diesen Landen stammte. Und es veranlasste Mora zu höchster Vorsicht. Vielleicht hatte die Fremde recht, das Dorf war in Gefahr. Vielleicht war dies aber auch eine Falle.
Und dass die Männer des Dorfes alle nicht da waren und die Befehlsgewalt bei ihr lag, machte die Sache nicht einfacher.
„Es mag sein, dass Ihr recht habt. Aber die Zeiten sind gefährlich und ich traue niemandem, den ich nicht kenne!“ verkündete Mora schließlich stolz.
„Deswegen werden wir Euch für einige Zeit in Gewahrsam nehmen. Gebt mir Euer Schwert!“
„Ich verstehe Euch, und Vorsicht ist sicher angebracht!“ ertönte wieder die Stimme der Fremden. „Aber ich fürchte, Ihr macht einen Fehler!“
„Ich denke nicht!“ antwortete Mora und streckte gebieterisch die Hand aus. Einen Moment herrschte Stille, das Schweigen war beinahe greifbar. was würde die Fremde tun? Würde sie gehorchen? Sie sahen sich starr in die Augen. Nein, Mora würde sich kein Zeichen der Schwäche erlauben. Die Fremde erwiderte ihren Blick mit völlig ausdruckslosem Gesicht.
Dann endlich seufzte sie kaum hörbar und schnallte ihre Schwertscheide ab.
Mora nahm sie entgegen und zog das Schwert heraus. Eine gute Klinge war es, obwohl sie noch nie eine Waffe wie diese gesehen hatte. Nun, jetzt würde es Moras Schwert werden.
„Kommt!“ befahl sie der Fremden. Und wies in die Richtung der sicheren Hütte. Die Fremde gehorchte und machte keine Bewegungen zur Flucht, sondern ging brav in die angegebene Richtung, zur sicheren Hütte. Über Moras Gesicht lag die Spur eines höhnischen Lächelns. Über das Schicksal der Fremden würden die Männer entscheiden, wenn sie wieder da waren. Vielleicht würde sie Moras Dienerin werden? Dieses höhnische, ausdruckslose Gesicht würde nicht mehr so ausdruckslos sein, wenn sie erst mit ihr fertig war. Nein, das würde es nicht.
Da war auch schon die sichere Hütte. Sie sperrte auf und stieß die Fremde mit der Linken hinein.
„Ihr werdet hier bleiben, bis alles vorüber ist. Dann werden wir über Euer weiteres Schicksal entscheiden!“ verkündete sie kalt.
„Ihr macht einen Fehler! Ihr wisst nicht, wie Ihr mit dieser Gefahr umzugehen habt!“ entgegnete die Fremde wieder, noch genauso ausdruckslos wie zuvor. Nein, die würde sie schon weich bekommen.
„Wir sind schon öfter angegriffen worden. Auch wenn wir nur Frauen sind, wissen wir uns und die unseren dennoch zu verteidigen. Unsere Schwertarme sind so stark wie die unserer Männer und wir wissen mit einer Waffe umzugehen! Oder haltet Ihr uns für Feiglinge?“ antwortete Mora, jetzt wirklich verärgert.
Was bildete die Fremde sich ein? Nur, weil die Männer nicht da waren, hieß dass nicht, dass dieses Dorf gänzlich unverteidigt war.
„Ich zweifle nicht an Eurem Mut oder eurem Geschick mit einer Waffe. Aber habt Ihr Erfahrung in der Taktik des Kampfes? Kennt Ihr die Schwachstellen Eurer Verteidigung, Eurer Gegner, von Euch selbst? Könnt Ihr geschickt taktieren? Denn mir deucht, dass Eure Männer Euch den Umgang mit Waffen nahegebracht haben, aber dennoch alle strategischen Angelegenheiten selbst geregelt haben.“
„Das mag sein. Aber unser Dorf ist klein und wir werden hier nicht auf dem Schlachtfeld kämpfen, und zur Verteidigung eines Dorfes braucht man kein taktisches Geschick.“
„Glaubt ihr? Sie werden von Süden kommen. Verlasst dieses Dorf! Flieht in die Berge und versteckt Euch dort! Es sind viele, vielleicht zu viele!“
„Wir werden unser Dorf nicht verlassen. Hier ist unsere Heimat und wir werden nicht zulassen, dass unsere Feinde hier alles zerstören. Und jetzt schweigt.“

Und sie drehte sich auf dem Absatz herum und ging hinaus.
„Wenn ihr nicht fliehen wollt, dann überrascht sie! Verbarrikadiert Euch in Euren Häusern, wagt keine offene Schlacht! Es wäre Euer Tod!“ rief die Fremde hinter ihr her.
Garba sah sie fragend an. „Was sollen wir tun, Mora?“ Garba, die dumme Garba, die die Fremde die gesamte Zeit mit kaum verholener Furcht angesehen hatte, selbst, als die Kontrolle bereits in Moras Hand lag.
„Sende Tomi und Filo und die anderen Jungen aus. Sie sollen sehen, ob sie Spuren der Feinde ausmachen können“, entgegnete sie aber ruhig und ließ sich nicht anmerken, wie sehr sie Garba doch verachtete.
„In welche Richtung sollen sie sich halten?“
„In alle Richtungen. besonders aber in Richtung Norden.“
„Aber die Frau sagte doch...“
„Ich traue dieser Frau nicht. Ihre Kleidung, ihr fremder Akzent... Sie steckt mit unseren Feinden unter einer Decke, das spüre ich. Sie will, dass wir dieses Dorf verlassen und in die Berge fliehen! Pah! Niemals werden wir es aufgeben! Und vermutlich sind die Feinde näher, als wir ahnen und wenn wir jetzt alles zusammenpacken, greifen sie uns plötzlich und überraschend aus dem Hinterhalt an! Nein, wir werden hierbleiben und warten und kämpfen! Holt eure Schwerter! Bringt eure Bogen und Pfeile!“
Hektik brach aus. Frauen und Kinder stürzten in ihre Häuser und wieder heraus, brachten Pfeile, Schwerter, Bögen. Mora blickte ruhig über das Treiben. Es müssten alles in allem wohl etwa dreißig kampfbereite Frauen sein, wenn man von den Kindern und Garba einmal absah. Das war doch eine stattliche kleine Armee! Damit ließ sich durchaus etwas anfangen! Was hatte die Fremde behauptet, sie war kein Stratege? Die würde sich noch umsehen!
Ein kleines Kind stand auf dem Platz, umgeben von lauter Hektik und brüllte aus Leibeskräften. Da fiel ihr etwas ein.

„Marla!“ rief sie. Ihre Stimme war laut genug, sich bei all der Hektik Gehör zu verschaffen. „Marla!“ rief sie noch einmal. Und da kam sie auch schon.
Trotz der Eile und der Hektik und der drohenden Gefahr betrachtete Mora einen Moment lang einfach nur ihre Tochter. Marla, das schönste Mädchen des Dorfes. Ihr blondes, dichtes Haar, die hellen Augen... wenn sie erst eine Frau war, würde sie allen Männern den Kopf verdrehen.
„Mutter?“ Zwei helle Augen blickten fragend zu ihr hoch.
„Marla, rufe alle kleinen Kinder des Dorfes zusammen und bring sie in mein Haus. Alle, hörst du? Du bist mir für sie verantwortlich.“
„Ja, Mutter!“ Und Marla raffte ihr Kleid und lief los, über den Platz. Eine gute Tochter war sie. Sie würde tun, was man ihr aufgetragen hatte.
„Edle Frau, hier sind die Schwerter!“ Garba flüsterte fast, ihr Gesicht war überaus bleich und sie wirkte krank.
„Das soll alles sein? Das sind doch viel zu wenige!“ Wenn sich alle so dumm anstellten wie Garba... So würden sie auf keinen Fall das Dorf verteidigen!
„Die Männer haben alle guten mitgenommen!“ schaltete sich Rarda ein.
„Dann müssen diese wohl reichen! Wo sind die Pfeile, wo die Bogen?“ Mora fluchte innerlich. Alle waren sie unfähig. Aber egal. Zwar war viel zu tun und zu überlegen, aber dank ihr würde sich alles einrenken. Diese armen Dorfpflanzen wussten gar nicht, welches Glück sie hatten, dass sie da war!
„Sie kommen! Von Süden! Es sind sehr viele!“
Eine helle Jungenstimme durchbrach ihre Gedanken. Tomi kam angelaufen, das Gesicht sehr bleich. Nun, verständlich. Schließlich hatte der Junge die Feinde zum ersten Mal erblickt.
„Also hatte die Fremde doch recht. Wir hätten fliehen sollen!“ rief Garba entsetzt aus.
„Nein! Sie kennt uns nicht! Mögen es noch so viele Feinde sein, wir werden sie besiegen!“ rief Mora aus. Diese ewigen Zauderer! Hatten sie gelernt, mit Waffen umzugehen oder nicht? Jetzt waren die Männer schon mal nicht da und sie hatten die Gelegenheit zu großen taten und was taten die anderen? Sie hatten Angst! Aber als sie sich umblickte, sah sie eigentlich nur Garba zittern. Alle anderen, die schöne Raba und Malisa und Zubara und wie sie alle hießen standen ruhig da, hielten ihre Schwerter in der Hand und harrten der Dinge, die da kommen mochten.
Sehr gut.
„Seid ihr bereit?“ rief Mora.
„Ja!“ riefen alle.
„Gut. Dann können sie kommen!“

Und sie kamen. Dunkel war ihr Haar, wild ihre Mienen. Und es waren viele, zu viele.
Sie strömten ins Dorf und waren überall.
Mora kämpfte, das Schwert der Fremden in der Hand. Es war ein gutes Schwert, scharf und gut ausbalanciert, und sie war eine gute Kämpferin. Das wusste sie. Doch es nütze nicht viel.
Ein Gegner unmittelbar vor ihr. Groß war er, er überragte sie um Haupteslänge. Das Gesicht, oder wie man es auch immer nennen wollte, war zu einer höhnischen Grimasse verzogen, die Oberlippe leicht hochgezogen, dass man einen Blick auf seine grauenhaften Zähne werfen konnte. Das schwarze Haupthaar war strähnig und ungepflegt, die Augen klein und rot. Sein Blick war starr auf sie gerichtet. und ein Gestank ging von ihm aus, der ihr fast den Atem raubte.
Er hatte sein Schwert erhoben, bereit, zuzustechen. Doch waren seine Bewegungen zu langsam. Ein gut geführter Hieb und er sank in die Knie, das Gesicht eine komische Fratze der Verwunderung. Sein Blick ließ sie endlich los und fixierte einen Punkt hinter ihr. Sie fuhr herum, gerade noch rechtzeitig. Ein neuer Gegner, genauso groß, genauso hässlich. Sie hob ihr Schwert. Er hatte bereits ausgeholt zum Hieb und dieser krachte auf sie herunter. Zum Glück traf er nicht ihre Kopf, das hatte ihre ruckartige Drehung gerade noch verhindern können. Doch er krachte auf ihren Arm hernieder.
Ein nie gekannter Schmerz durchfuhr sie, einen Moment lang war ihr schwarz vor Augen.
Ein Augenblick, der zu ihrem Tod führen würden... Doch nichts geschah. Vorsichtig öffnete sie die Augen wieder. Er lag ihr zu Füßen, zwei gefiederte Pfeile steckten in seinem Rücken. Von der Schützin war nichts zu sehen, aber wer immer sie es war, sie hatte ihr auf jeden Fall das Leben gerettet.
Wenn nur ihr Arm nicht so schmerzen würde! Zum Glück waren für den Moment keine Feinde in Sicht. Sie war allein, wie gefangen in einer Luftblase, in einem Vakuum, in das keine Geräusche zu dringen vermochten. ausgeblendet war der Lärm des Kampfes, die Schreie der Feinde, der Frauen, der Kinder.
Sie stolperte los, über die Leiche hinweg geradeaus, irgendwohin. Ihr Arm hing herunter. Wie er schmerzte! Sie traute sich nicht, hinzublicken.
Plötzlich konnte sie wieder hören. Sie war nicht mehr allein, um sie herum wieder Geschrei, ein neuer Gegner. Erneut hob sie ihr Schwert.

Wie lange kämpfte sie schon? Sie hätte es nicht zu sagen vermocht. Hieb für Hieb, weiterkämpfen, immer weiter. Wo war der nächste Gegner? Sie sah sich um. Nichts zu sehen außer Leichen, Feinde sowie bekannte Gesichter. Dort lag Garba, das Gesicht zum Boden gewendet. Um sie herum eine Blutlache. Fast neben ihr ein Feind, auf der Seite lag er, ein Schwert steckte noch in seinem Bauch. Daneben lag noch etwas weiteres. Etwas kleines, in blutige Lumpen Gewickeltes. Was mochte das sein? Sie trat näher heran, ahnend, dass es nichts schönes war, das dort lag, sondern etwas Furchtbares, Schreckliches... Die Erkenntnis kam ganz plötzlich und traf sie wie ein Schlag. Sie hatte es nicht sofort erkannt, weil etwas Wesentliches fehlte. Der Kopf. Von ihm war nichts mehr zu sehen, nur noch der blutige Halsansatz ihres jüngsten Neffen, geboren vor einigen Monden. Ihr Magen krampfe sich zusammen, sie wandte sich ab. Aber es nütze nichts. Das Bild blieb ihr vor Augen. Kijo, der kleine Kijo, ihrer Schwester Sohn, der auf der Straße lag und keinen Kopf mehr hatte. Wieso war er hier? Es konnte nicht sein! Nein, es war unmöglich, dass Kijo hier war. schließlich war er doch in ihrem Haus mit den anderen Kindern, unter der Aufsicht von Marla, ihrer Tochter... Oder nicht?
„Marla!“ Ein heiseres Flüstern, das von niemandem gehört wurde.
„Marla!“ Sie lief los, trotz schmerzendem Arm, vorbei an unzähligen Leichen, dort lag Fala, dort Malisa, aber es war egal, nur Marla zählte. Dort war ihr Haus. Doch die Tore waren offen, und im Eingang lag sie, ihre Tochter, die Augen starrten blicklos in den Himmel.
„Marla!“ brach es aus ihr hervor, Marla!
Gelächter war zu hören. Einer der Feinde kam aus dem Haus, stieg achtlos auf Marla, kam auf sie zu. Sein Gesicht war eine einzige höhnische Grimasse.
„Marla!“ lachte er und es klang so böse und gemein. „Marla! Willst du zu Marla?“ Und er trat auf sie zu, ganz nah war er und lachte und lachte und hob sein schwarzes, langes Schwert...
Hass brandete in ihr auf, abgrundtiefer Hass, wie sie ihn nie zuvor gespürt hatte. Auch sie hob ihr Schwert und stürzte sich auf ihn. Sein Gesicht zeigte erst Erstaunen, dann Schmerz, als sie auf ihn einhackte, bis nur noch ein blutiger Klumpen zu ihren Füßen übrig war.
„Marla!“ flüsterte sie noch einmal.
Sie fühlte sich völlig leer, hohl... Marla...
Ihr Blick irrte herum. Kein Lebenszeichen mehr auszumachen, weder feindliches noch sonst etwas. Alles war verloren.
Ihr Blick fiel auf das sichere Haus.
Die Tür war offen.
Alles um sie herum verblasste, Marlas Gesicht und Kijo... Nur die schwarze Türöffnung existierte noch und zog sie magisch an.
Sie ging darauf zu, wie in Trance. Sie wusste nur, sie musste dorthin. Denn dort war das Ende. Langsam stolperte sie darauf zu, langsam, einen Schritt vor den anderen setzend und möglichst nicht auf die Leichen steigen... Sie trat ein. Dunkel war es. Erst sah sie nichts, doch dann... Eine große Gestalt kniete in einer Ecke. Ein unglaublicher Gestank ging von ihr aus. Ein Feind. Er kniete, so wie es aussah. Tatsächlich, er kniete über etwas. Doch über was? Über der Fremden? Sie konnte es nicht genau erkennen. Die Silhouetten bewegten sich, sie schienen miteinander zu tanzen. Mora kniff die Augen zusammen, blickte angestrengt herüber.
Plötzlich sank einer der Schatten zu Boden, der andere kam auf sie zu...
Es war die Fremde.
Sie trat in den Bereich der Tür, zu Mora hin und starrte sie ruhig an. In ihrer Hand hielt sie ein schwarzes Messer, eines aus den feindlichen Schmieden, von dem noch Blut tropfte.
Mora wich unwillkürlich zurück, hob ihr Schwert.
„Wollt Ihr mich umbringen? Beinahe wäre es Euch gelungen, ganz ohne etwas zu tun. Ich musste ihn mit seinem eigenen Messer umbringen, sonst hätte er mir wer weiß was angetan.“
Die Stimme der Fremden war völlig ruhig.
„Ihr hattet recht. Verzeiht!“ Die Worte wollten nur mühsam über Moras Lippen. Das Sprechen fiel ihr schwer und auch das Denken.
„Ihr seid verletzt!“ sagte die Fremde und ihre Stimme klang erstaunlich sanft. „Kommt!“
Sacht ergriff sie Moras gesunden Arm und führte sie gänzlich aus der Hütte. Keine Feinde mehr zu sehen.
Ihre Beine knickten ein. Die Fremde fing sie auf, ließ sie sanft zu Boden gleiten.
„Was...“ flüsterte sie. Sie wollte es nicht akzeptieren, nicht begreifen.
Der Blick der Fremden ruhte auf ihrem Arm. Er war nicht einfach nur blutverschmiert. Dicke rote Ströme quollen aus ihm hervor. Sie hatte nicht einfach nur eine Wunde erhalten, der Feind hatte ihr den Arm beinahe abgeschlagen.
Plötzlich war ihr ganz entsetzlich schlecht. So viel Blut...
Die Fremde nahm ihre Hand. Sie bog behutsam ihre Finger um, die noch immer jenes schwarze, fremde Schwert umklammert hielten.
„Nein!“ rief Mora aus, heftiger, als sie es für möglich gehalten hätte.
„Ihr braucht es nicht mehr!“ sagte die Fremde und blickte ihr ruhig ins Gesicht.
Mora konzentrierte sich völlig auf das Schwert. Loslassen hieß aufgeben! Mit aller Kraft umklammerten ihre Finger den schwarzen Knauf.
„Ihr braucht es nicht mehr!“ sagte die Fremde noch einmal, aber diesmal sehr sanft.
Sie ließ los. Ließ sich fallen.
„Es ist vorbei!“ Moras Stimme klang, als käme sie von weit her. „Es ist vorbei. und ich habe versagt. Ich habe alles falsch gemacht.“ Sie sah Kijo vor sich und Marla... Und hörte die Stimme der Fremden, wie sie schrie: „Flieht in die Berge!“
„Es tut mir leid!“ flüsterte sie. Elend fühlte sie sich, so elend. „Es tut mir so leid!“
Doch das Gesicht der Fremden war fern und es entfernte sich immer mehr von ihr, ließ sie allein. Dunkelheit umfing sie. Und dann war nichts mehr.
 

MunaGermann

Mitglied
Hallo,
die Geschichte ist noch etwas holprig.

Ein paar Kleinigkeiten: Der Begriff "sichere Hütte" wird anfangs drei Mal wiederholt. Das würde nur dann Sinn machen, wenn es eine magische Hütte wäre oder so. Das ist sie aber offensichtlich nicht. So ist es einfach nur eine sinnlose Wiederholung.

"Denn mir deucht, dass Eure Männer Euch den Umgang mit Waffen nahegebracht haben, aber dennoch alle strategischen Angelegenheiten selbst geregelt haben"
Wie kommt die Fremde zu dieser Behauptung???

Garba hätte früher schon erwähnt werden sollen. Sie taucht so plötzlich aus dem Nichts auf! Das hat mich etwas erschreckt. :)

Es wird immer wieder gesagt, dass die Angreifer zu viele sind. Aber wie viele, das erfahren wir nie. 35? 300?

Mein Hauptproblem besteht aber darin, dass ich mich frage, was die Botschaft des Textes ist und wie sie besser rüber gebracht werden könnte. Ich glaube, der Text will uns sagen, dass es manchmal besser ist, nicht zu kämpfen und sich in Sicherheit zu bringen. Sturheit und Arroganz können zum Tod führen.

Allerdings könnte das noch deutlicher werden. Die Abwgägungen für und wider könnten klarer sein. Interessieren würden mich auch vorige Erfahrungen. Haben die Frauen schonmal Angreifer zurück geschlagen?

Ein guter Aspekt ist, dass sich manche Information erst zu spät herausstellt, als die Entscheidung schon getroffen ist. Beispielsweise dass es nicht genug Schwerter sind und diese auch nichts taugen. In diesem Moment ist es zu spät zur Flucht, das hätte aber früher geprüft werden können.

Ich frage mich, ob die Fremde nicht weg könnte. Wozu ist sie da? Als Provokation? Es könnten doch sowieso ständig Jungs zur Wache auf Hügeln sitzen und einer meldet, dass ganz viele Fremde im Anmarsch sind. Die Geschichte würde genauso verlaufen wie geplant.

Muna
 



 
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