Mutter

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joyce

Mitglied
Mutter


mir sind meine Füße
die Hände auf deiner Brust
sanft treibt deine Trommel
den Takt durch meine Adern
hoch oben steh ich
und leise
bettet sich deine Weite in meine Augen

du hältst mich wie ein Neugeborenes
in Armen von dir gestreckt
dem Himmel entgegen
und legst mich in den Wind
der meinen Namen kennt
mich trägt

so ist er Teil von dir
wie ich es bin
geboren von dir
wie alles
das ist

© by Joyce 08 - 04​
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo joyce,

ich habe die erste Strophe nicht verstanden.
Hebt die Mutter das Kind hoch?

cu
lap
 

joyce

Mitglied
Hallo Lapismont,
grundsätzlich bin ich der Ansicht, das ein Gedicht misslungen ist, wenn über die Interpretationsfreiheit hinaus unklar bleibt, was ein Autor damit ausdrücken will.
Wäre es anders, würde es sich nicht Gedicht sondern Rätsel nennen :)
Ein Rätsel sollte dieses Werk zwar nicht werden, doch deine Frage kann ich so nicht eindeutig beantworten, ohne alle Zusammenhänge zu erklären, was ich aber eigentlich nicht will. Es ist ein Versuch etwas auszudrücken, was wohl vielen unbekannt ist. Deshalb nehme ich mir in diesem Fall die Freiheit heraus es nicht vollständig aufzuklären.

Die "Mutter" hebt das "Kind" hoch, doch tut sie das auf eine Art und Weise, die zwar körperlich ist, jedoch keinen körperlichen Akt darstellt.
Auf die Gefahr hin, meinen "Versuch" einem Rätsel näher zu bringen, möchte es ich es (zumindest vorerst)einfach so stehen lassen.

Deine Frage finde ich sehr interessant und bringt mich vielleicht aus der Gefahrenzone aus einem Gedicht ein Rätsel zu machen ;-)

Gruß
Joyce
 

Montgelas

Mitglied
liebe joyce,

hier ein interpretationsversuch -x. anlauf - !

das forum in dem dein text steht ist scheinbar irreführend . "natur" - da wäre auch ein platz für diese
verse gewesen.

ein hymnus auf die mutter "erde" , mutter "natur" sind diese zeilen,
deren aller kind wir sind.

und in dieser sehweise sind mir deine verse
sehr nah unter die haut gegangen.

ich lese sie als lobpreisung !

andere, vielleicht auch du, empfinden
den text möglicherweise anders .

danke !

montgelas


p.s. ein vogel im ei , der nach dem brüten schlüpft und
das nest mithilfe seiner mutter verläßt ist ein mögliche konkrete deutung deiner verse.
 

joyce

Mitglied
Lieber Montgelas,

deiner interpretation kann ich nur zustimmen und es freut mich zu lesen, dass es dir unter die Haut gegangen ist..
was das forum betrifft bin ich anderer meinung.
ja, vielleicht könnte man es als lobpreisung auch in die "natur" stellen. doch für mich ist es weit mehr als natur, sehr viel mehr. es würde mir sehr viel verloren gehen, eigentlich das wichtigste, würde es dort stehen.
nicht nur das leben als teil der mutter natur ist es für mich, es bedeutet heimkehren, angenommen werden, verschenkt werden und getragen sein.
das vertrauen, sich "in den wind zu legen" und zu wissen, dass er dich trägt.

hab dank für deine gedanken

liebe grüsse
Joyce
PS. das bild mit dem vogel und dem ei ist wunderschön, auch wenn es meiner aussage nicht ganz entsprechen will ;-)
 



 
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