Mutter-Tochter

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Urbinia

Gast
hallo Shari, die "Leere" wird halt von einem anderen "gefüllt", aber so lang mir meine 16-j. Tochter - wie heute, noch ine Rose schenkt, kann ich noch superglücklich sein.
Liebe Grüße von Urbinia
 

Shari

Mitglied
Hallo Urbinia!

Ich glaube, die Leere die ich nannte, ist mit nichts und niemandem anderen zu füllen. Jeder Mensch dem wir begegnen, nimmt Raum ein. Wieviel, hängt von uns ab. Aber er lässt sich nicht austauschen. Die Dimension des Raumes ist variabel und ist abhängig von der Bedeutung, die der Mensch für uns hat. Im Idealfall wird der Wechsel in Balance mit In- und Output vollzogen, aber wenn sich einer von dannen macht, wenn man selbst noch nicht soweit ist, der Raum also nicht besetzt ist, bleibt Verlust.
Ich freue mich immer wieder, wenn ich höre und lese, wie so ein Prozess "richtig" verlaufen kann.
In diesem Sinne - auf die gestrigen, heutigen und morgigen Rosen!

Liebe Grüße
Shari
 
U

Urbinia

Gast
natürlich hast du recht, liebe Shari, ich meinte auch nciht , dass die Leere bei mir ausgefüllt wird, sondern dass jemand MEINEN Platz einnimmt, was schwer ist.
Jeder mensch ist natürlich, wenn man ihn liebt, für einen durch nichts zu ersetzen, aber man "verliert" ja seine Kids nicht, man muss sie immer mehr teilen.
Liebe GrüßeUrbinia
 

Vera-Lena

Mitglied
Zwiespalt

Liebe Shari,

Du beschreibst einen Zwiespalt: Einerseits möchte sich die Protagonistin von der Mutter lösen, die das nicht zuläßt, andererseits hofft sie, doch noch das von der Mutter erhalten zu können, was sie nie erhalten hat.
Dieser Griff ins Leere bezeichnet das für mich, dass da immer nach etwas gesucht wurde, was nicht zu bekommen war.

Ich glaube, es ist viel schwieriger, eine in gewisser Weise misslungene Beziehung aufzulösen als eine intakte Beziehung.

Eine intakte Beziehung löst sich quasi von selbst, denn beide empfinden: Wir hatten unsere Zeit, wir haben unsere Zeit genutzt, wir haben einander alles, was uns möglich war, gegeben.

Dein Text übermittelt sehr schön konzentriert Deine Aussage.

Ein schönes Wochenende wünsche ich Dir.:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Shari

Mitglied
Liebe Vera - Lena!

Besser hätte ich es mir nicht wünschen können. Dein Kommentar trifft jeden einzelnen Punkt, der mir wichtig war.
Was diese Bindungen betrifft - oder das Loslassen - so sehe ich es wie folgt:
Man kann nur eine Hand loslassen, die man hält.
Man kann sich nur abgrenzen gegen ein Gegenüber.
Man kann nur Entwicklung sehen, wenn es einen Spiegel gibt.

Irgendwie muss all das aber auch möglich sein, wenn das oben geforderte fehlt - "und wenn es braucht ein Leben lang oder sogar eins länger".

In diesem Sinne eine gute Nacht
und ein wunderschönes Restwochenende :)

Liebe Grüße
Shari
 

Vera-Lena

Mitglied
Liebe Shari,

wenn "das oben geforderte fehlt" von einer Person, dann bekommt man es irgendwann geschenkt von einer anderen Person. Es gibt immer schwierige Lebensabschnitte mit Mangelerscheinungen, aber meistens enden sie irgendwann und die Fülle kommt von unerwarteter Seite.
So habe ich selbst es auf vielen Gebieten erleben dürfen.
Irgendwann waren die Schicksalsprüfungen dann wieder zuende, um einer neuen Prüfung Platz zu machen.;) Die war dann aber weniger anstrengend, weil ich schon so abgehärtet war.

Auch Dir noch einen schönen Sonntag.:)
Liebe Grüße von Vera-Lena
 
K

kleiner zwerg

Gast
Liebe Shari,

ich kann deinen Schmerz nachvollziehen. Du hast sehr deutlich dieses Gefühl beschrieben.
Es spiegelt was in jeder Liebe passieren kann, wenn sich die Wege trennen. Verlust, Verlassen, Loslassen.
Doch in einem ganz wichtigen Punkt unterscheidet sich dieser langsame Abschied. Es wird immer eine Beziehung bleiben. Sie verändert sich, doch Platz für die Liebe bleibt immer. Die Hand die jetzt noch ins Leere greift, wird wieder finden, wenn sie versteht, dass sie woanders hingreifen muß. Dort wartet viel auf euch beide, du wirst beide Hände brauchen um daraus zu schöpfen.
lg miri
 

Shari

Mitglied
Danke!

Liebe Vera- Lena und liebe Miri !

Danke für eure zuversichtlichen Prognosen, entstanden im Raum der persönlichen Erfahrungen und / oder von Hoffnung geprägt. Das ist in erster Linie wohltuend zu lesen.

Als zweites möchte ich mich bei allen für diese angeregte Diskussion bedanken, die mir zeigt, dass der Text Euch erreicht hat. Wenn über formale Dinge nicht mehr gesprochen werden muss ( wobei das natürlich unschätzbare Hilfe ist ;) ), dafür aber die Inhaltsfrage umso mehr anregt - dann finde ich, dass es für sich spricht.

In diesem Sinne-
Alles Liebe!
Shari
 



 
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