Nach dem Tanz (gelöscht)

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G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Hallo Offerdingen,

die Geschichte ist sehr gut geschrieben. Besonders hervorheben möchte ich, dass es Dir gelungen ist Spannung zu erzeugen. Zum Schluss fehlt mir aber die Auflösung. Genau so wie die Frau stehen bleibt, so bleibt auch der Leser im Unklaren stehen. War das ein Traum oder ein Geistersupermarkt, warum haben sich die Gestalten denn jetzt so eigenartig verhalten?

Der Text steht in der Kurzprosa. Natürlich kann eine Kurzprosa auch etwas länger sein. Der Text ähnelt aber eher einer Kurzgeschichte. In der Kurzprosa (auch wenn es hier oft nicht so praktiziert wird) gibt es eher Interpretationsmöglichkeiten, Wortspiele oder gar dichterische Schönfärbung. Ist es möglich, dass sich der Leser das Ende bzw. die Auflösung selber erreimen muss? Wenn ja, dann passt das nicht zur Spannung.

Meiner Meinung nach sollte die Geschichte zu ende geschrieben werden und als Kurzgeschichte oder Erzählung benannt werden.

Auch den Titel finde ich nicht sehr gelungen. Der Titel gehört ja lediglich zu Einleitung. Der Text ist keinen Genre zugeordnet. Man will schon wissen, in welche Richtung es geht und nicht einfach so einen Text blind anfangen zu lesen.

Ich möchte aber mit meinem Eingangssatz enden: ich finde, dass es sprachlich und strukturell sehr gut geschrieben ist.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ofterdingen, mir fehlt hier die Auflösung. In den USA gibt es die für uns ungewöhnlichen Öffnungszeiten, aber wo spielt Dein Geschehen? Die spannende Geschichte leidet unter dem Ende. Kleinere Fehler (Kommata, Ausdrücke wie "Gerenne", "Tante" - hier besser "Alte" - und ein Geschäft hat offen und nicht auf - müsstest Du noch verbessern.)
LG Doc
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo Tigerauge,

Vielen Dank für die Rezension. Ich glaube, du hast Recht: Ich hätte den Text wohl besser in der Rubrik "Kurzgeschichten" untergebracht.

Bei meiner Schreibe lasse ich mich von Klassikern wie Kafka (z.B. "Ein Landarzt") und sonst vor allem von modernen amerikanischen Autoren wie Amy Hempel beeinflussen und die setzen sich gnadenlos über den Anspruch des Lesers nach Auflösung und Erklärung von Geschichten hinweg. Im Übrigen ist ein Kennzeichen von Kurzgeschichten, so jedenfalls die Schulmeinung, der offene Schluss.

Was die Überschrift betrifft, bin auch ich etwas unzufrieden, weil sie noch zu sehr am nachfolgenden Text hängt. Besser wäre ein Titel, der den Leser total neugierig macht, ein gemeines Spiel mit seinen Erwartungen treibt, aber mit dem Text überhaupt nichts zu tun hat. Solches empfahl beispielsweise der französische Autor Boris Vian. Fällt dir eine bessere Überschrift ein? Vielleicht nehme ich sie ja.

Danke nochmal!
 
Klasse!

Ich halte diese – in ihrer Kernaussage großartige Geschichte – für eine der besten Erzählungen, die je auf der Leselupe veröffentlicht wurde!
Die alles umfassende Metapher »Einsamkeit–Lebensende« ist so grandios herausgearbeitet, dass es einen fröstelt.
Wenn Du willst, Ofterdingen, helfe ich gern beim Feinschliff, auch per PN.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Ein Geschäft hat nicht auf
Ein Geschäft hat aber auch nicht offen
Ein Geschäft hat geöffnet

Ha Ha Ha
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Tigerauge: Korrekt! ;-))
Nach Deiner Erklärung, lieber Ofterdingen, ist Deine Geschichte nun besser zu verstehen. Allerdings finde ich es schade, wenn ein Autor seinen Text erklären muss. Eigentlich ist er dann nicht gut.
LG Doc
 

Ofterdingen

Mitglied
Hallo DocSchneider,

Vielen Dank für deinen Kommentar. Ich habe übrigens meinen Text in keinster Weise erklärt, sondern lediglich versucht, deutlich zu machen, warum ich eine Erklärung verweigere.


Hallo Spaetschreiber,

Herzlichen Dank für das große Lob. Ob ich es wohl verdient habe?
 
Wer weiß, wer weiß ...


Guck mal, erster Absatz.
Präziser ohne Wortdopplungen und Redundanzen:

____

Es war früh am Morgen, als sie die Party verließ und sich auf den Heimweg machte. Es musste schon nach drei sein, denn die sterbende Nacht hatte diese samtige Tiefe, die kurz vor Sonnenaufgang alle Dunkelheit in sich hineinzieht, um sich auf den Weg zu machen.

____

Nur ein Vorschlag, versteht sich.
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
@offerdingen

Eine Kurzgeschichte soll einen offenen Anfang und ein offenes Ende haben. Damit meint man aber: Bitte nicht nach dem Motto: und wenn sie nicht gestorben sind, dann Leben sie noch heute – also keine Lebensläufe wie im Roman.
Ich verstehe aber jetzt deine Inspiration durch andere Schriftsteller. Du kannst natürlich ein mysteriöses offenes Ende schreiben. Hierfür müsstest Du das Ende aber noch weiter ausbauen. Da ist Deine Fantasie gefragt. Ich hätte da zum Beispiel die Idee, dass das grelle Licht zum Schluss mit einer übermäßigen Ausführlichkeit beschrieben wird, einer Ausführlichkeit von einem Absagt und mit Emotionen; so dass das Licht der Höhepunkt der Geschichte ist.
 

Ofterdingen

Mitglied
Hi,

Danke euch allen! Ich schätze es sehr, mit wie viel Sachkenntnis und Engagement ihr euch mit der Geschichte beschäftigt habt, und werde auf der Grundlage und mit Hilfe von eurer Kritik weiter an meinem Text arbeiten.

Eine kleine Anmerkung für dich, Tigerauge: Du solltest bei "@offerdingen" einen Buchstaben gegen einen anderen austauschen. Spätestens seit Novalis (1772 - 1801) weiß man, wie man das Wort "Ofterdingen" schreibt.

Ich danke jedenfalls allen, die sich zu Wort gemeldet haben, und ganz besonders dafür, dass sie auf eine anonyme Punktwertung verzichtet haben. Eine offene Meinungsäußerung ist mir viel lieber, denn sie ist ehrlich und der Verfasser steht zu seinem Urteil. Natürlich danke ich auch dem Menschen, der vermutlich glaubte, mit seiner niedrigen Punktwertung sich beweisen zu müssen. Ich hoffe, er/sie heult nicht, wenn ich ihm/ihr sage, dass mir missgelauntes anonymes Punkteabdrücken herzlich egal ist.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Stimmt, Du hast Deinen Text nicht erklärt, sondern nur Deine Inspiration. Von daher ist mir das Ganze verständlicher. Vielleicht könntest Du den Titel "Die Kontrolle" wählen, in bezug auf die Pass- hier Führerschein- kontrolle.
Natürlich hast Du Dich über die wenigen anonymen Punkte geärgert, sonst hättest Du sie nicht erwähnt. Neid ist eben die schönste Form der Anerkennung! ;-)
LG Doc
 
G

Gelöschtes Mitglied 8146

Gast
Für mich sind 5 Punkte schon eine gute Bewertung. Ich bin schon oft in der Textklinik gelandet.
Das heißt nicht, dass ich die 5 Punkte gegeben habe; ich bin von den Wertungen ausgeschlossen worden.
Ich bin ein „One-Hit-Wondner“ weil ich meine Sünden regelmäßig lösche.

Ofterdingen, sorry, es ist aber auch ein nicht einprägsamer Name.
 
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