Nachdenkliches zur Weihnacht

Wic

Mitglied
Vorgeplänkel zur Weihnachtlichen Geburt

„Gabriel, sag, der Mann Maria‘s, der Jakob ist doch ein Nachkomme von David und von Abraham“, rief ich aufgeregt.

„Natürlich. Deshalb entstammt er ja auch der Segenslinie, wie es im alten Testament beschrieben ist. Der Vater von Jesu muss dieser Segenslinie entstammen!“, lächelte der Erzengel Gabriel und ich ärgerte mich. Klar, er als Übermittler der Weisheit wusste das alles, aber für mich als junger Engelanwärter war alles neu.

„Aber dann ist das Kind doch nicht der Sohn Gottes, wenn Jakob sein Vater ist!“ Ich war verwirrt. „Andererseits ... wenn Jakob nicht sein Vater ist, dann ist es auch egal, ob der ein Nachkomme Abrahams ist!“

Gabriel lächelte wieder. „Aber wenn Jakob als Nachkomme Abrahams in der Segenslinie steht, macht es doch Sinn, dass er sich als Vater um Jesu kümmert“, sagte er.

„Ja, aber ...“, setze ich an, doch Gabriel hob die Hand.

„Was willst die immer alles genau wissen? Ist es wichtig?“

Ich nickte und Gabriel seufzte.
„Als Gott Adam erschuf, blies er ihm seinen Atem ein und schenkte ihm damit das Leben.“

Ich hielt unwillkürlich die Luft an. „Also gilt er als ursächlicher Vater aller Menschen. Dann sind ja alle Gottes Sohn!“, rief ich aufgebraucht.

„Ich muss los und Maria die Botschaft überbringen.“, raunte er heiser.

„Und Jakob ist mit allem einverstanden?“, fragte ich, doch Gabriel hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ich sah, wie Maria zusammenzuckte, als er ihr als Lichtgestalt erschien, und schwebte näher heran. Sie war mit Jakob verlobt, ihm versprochen!
Was, wenn Jakob das Kind nicht annahm, wenn er Maria verstieß und sie gesteinigt würde. Denn das taten die Gläubigen. Sie steinigten Frauen, die untreu geworden waren. Nur, sie wusste es ja nicht einmal! Kein Wunder, dass sie zusammenzuckte.

Gabriel hatte seine Mission erfüllt und kam zurück. Ich löcherte ihn mit meinen Fragen, was wäre, wenn Jakob sie verstieß, und Gabriel legte mir gottergeben seine Hand auf die Schulter.

„Du musst auch einmal Vertrauen haben zu Gott und einfach nur glauben!“

Auf der Erde berichtete Maria unterdessen und erzählte Jakob was ihr geschehen war. Schon Jakobs Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das Ganze nicht gefiel. Eine gute Chance für mich zu versuchen seine Gedanken zu erlauschen. Ich konzentrierte mich. „Ich will sie nicht in Schande bringen“, dachte er bei sich. Als er sich schweren Herzens entschloss sie zu verlassen, erschrak ich. Wovon sollte Maria denn leben?

„Gabriel!“, rief ich, doch auch er hatte Jakobs Gedanken gelesen. Er schwebte bereits zu ihm hinüber. Jedoch erschien er ihm nicht leibhaftig, wie er Maria erschienen war mit seinem lichten Körper. Bei Jakob tastete er sich in dessen Traum. Ich fand das immer wieder faszinierend, wie er sich auf den Körper eines Träumenden konzentrierte und sich dann mit dessen Geist verband. Ja, er knüpfte ein Band, überlagerte die wirren Gedanken des Schlafenden und lenkte sie auf die Botschaft.

Jakob schreckte kurz hoch, drehte sich aber noch im Schlaf auf die Seite.

Gabriel flüsterte. „Joseph, fürchte dich nicht Maria als Gemahlin zu dir zu nehmen, denn ihr Kind ist angetan mit dem heiligen Geist. Wie die Propheten gesagt haben, wird Gott mit Euch sein (1). Nenne deinen Sohn Jesus , denn er wird sein Volk von den Sünden befreien!“

Noch während Gabriel zu mir zurückkehrte, erwachte Joseph und setzte sich auf.

In den folgenden Tagen rang er mit sich, ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte, sein Schicksal beklagte und überlegte, ob er recht geträumt hatte. Aber er erbat kein weiteres Zeichen, so wie es Simon damals getan hatte, als Gott ihm eine Aufgabe übertrug, die er nicht wahrhaben wollte. Ich war beeindruckt. Schließlich heiratete Jakob seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, dass als Gottes Sohn galt.

„Gabriel?“, sprach ich ihn unsicher an, doch diesmal nahm er sich Zeit.

„Schau. Die Menschen machen sich auch so ihre Gedanken. In 325 Jahren werden sie auf einem Treffen in Nicäa darüber streiten und befinden, dass sich die Göttlichkeit auf Jesu Geist bezieht und nicht auf seinen irdischen Körper. Denk mal darüber nach.“ (2) Wieder lächelte er sein Lächeln, doch diesmal ärgerte ich mich nicht. Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen.

Quelle:
(1) Mat 1:23 „Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen „, das ist verdolmetscht: Gott mit uns.
Dem Berichterstatter Matthäus geht es hier vermutlich um die Bedeutung des Wortes Immanuel, nicht um einen Personennamen.

(2) http://welt.gott.es/gott.htm
Die Christen sehen seit dem Konzil zu Nicäa im Jahre 325 n.Chr. in der Person Jesus Gott, obwohl damals darauf hingewiesen wurde, dass die Göttlichkeit sich nur auf Jesu Geist bezieht, nicht auf seinen irdischen Körper, also den Geist hinter Jesus.
 

DocSchneider

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Wic,

Dein Text ist mir leider unverständlich.
Inhaltich ist der Wechsel von Jakob zu Joseph nicht nachvollzieh- und auch biblisch nicht belegbar, weil zwischen beiden Personen Jahrhunderte liegen.
Das zitierte Alte Testament war für Jesu Zeit genommen die Heilige Schrift, weil ein Neues Testament noch gar nicht existierte. Matthäus war auch kein Berichterstatter, sondern Evangelist.
Der Link zum Konzil von ! Nicäa funktioniert nicht. Du interpretierst dieses Konzil auch falsch. Das Konzil sagt, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch und ungleich mit dem Vater (Gott) ist. Deine Bezugnahme auf Jesu Geist ist haltlos.
Die Trennung zwischen Leib und Seele geht auf die griechische Philosphie (Platon) zurück.

Abgesehen davon finden sich im Text handwerkliche Fehler:

rief ich aufgebraucht.
rief ich aufgebracht.


Schließlich heiratete Jakob seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, dass als Gottes Sohn galt.
... ein Kind großzuziehen, das als Gottes Sohn galt.

Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen.
Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen haben.


Außerdem fehlen noch einige Kommata!


LG Doc
 

Wic

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Vorgeplänkel zur Weihnachtlichen Geburt

„Gabriel, sag, der Mann Maria‘s, der Joseph ist doch ein Nachkomme von David und von Abraham“, rief ich aufgeregt.

„Natürlich. Deshalb entstammt er ja auch der Segenslinie, wie es im alten Testament beschrieben ist. Der Vater von Jesu muss dieser Segenslinie entstammen!“, lächelte der Erzengel Gabriel und ich ärgerte mich. Klar, er als Übermittler der Weisheit wusste das alles, aber für mich als junger Engelanwärter war alles neu.

„Aber dann ist das Kind doch nicht der Sohn Gottes, wenn Joseph sein Vater ist!“ Ich war verwirrt. „Andererseits ... wenn Joseph nicht sein Vater ist, dann ist es auch egal, ob der ein Nachkomme Abrahams ist!“

Gabriel lächelte wieder. „Aber wenn Joseph als Nachkomme Abrahams in der Segenslinie steht, macht es doch Sinn, dass er sich als Vater um Jesu kümmert“, sagte er.

„Ja, aber ...“, setze ich an, doch Gabriel hob die Hand.

„Was willst die immer alles genau wissen? Ist es wichtig?“

Ich nickte und Gabriel seufzte.
„Als Gott Adam erschuf, blies er ihm seinen Atem ein und schenkte ihm damit das Leben.“

Ich hielt unwillkürlich die Luft an. „Also gilt er als ursächlicher Vater aller Menschen. Dann sind ja alle Gottes Sohn!“, rief ich aufgebraucht.

„Ich muss los und Maria die Botschaft überbringen.“, raunte er heiser.

„Und Joseph ist mit allem einverstanden?“, fragte ich, doch Gabriel hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ich sah, wie Maria zusammenzuckte, als er ihr als Lichtgestalt erschien, und schwebte näher heran. Sie war mit Joseph verlobt, ihm versprochen!
Was, wenn Joseph das Kind nicht annahm, wenn er Maria verstieß und sie gesteinigt würde. Denn das taten die Gläubigen. Sie steinigten Frauen, die untreu geworden waren. Nur, sie wusste es ja nicht einmal! Kein Wunder, dass sie zusammenzuckte.

Gabriel hatte seine Mission erfüllt und kam zurück. Ich löcherte ihn mit meinen Fragen, was wäre, wenn Joseph sie verstieß, und Gabriel legte mir gottergeben seine Hand auf die Schulter.

„Du musst auch einmal Vertrauen haben zu Gott und einfach nur glauben!“

Auf der Erde berichtete Maria unterdessen und erzählte Joseph was ihr geschehen war. Schon sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das Ganze nicht gefiel. Eine gute Chance für mich zu versuchen seine Gedanken zu erlauschen. Ich konzentrierte mich. „Ich will sie nicht in Schande bringen“, dachte er bei sich. Als er sich schweren Herzens entschloss sie zu verlassen, erschrak ich. Wovon sollte Maria denn leben?

„Gabriel!“, rief ich, doch auch er hatte Josephs Gedanken gelesen. Er schwebte bereits zu ihm hinüber. Jedoch erschien er ihm nicht leibhaftig, wie er Maria erschienen war mit seinem lichten Körper. Bei Joseph tastete er sich in dessen Traum. Ich fand das immer wieder faszinierend, wie er sich auf den Körper eines Träumenden konzentrierte und sich dann mit dessen Geist verband. Ja, er knüpfte ein Band, überlagerte die wirren Gedanken des Schlafenden und lenkte sie auf die Botschaft.

Joseph schreckte kurz hoch, drehte sich aber noch im Schlaf auf die Seite.

Gabriel flüsterte. „Joseph, fürchte dich nicht Maria als Gemahlin zu dir zu nehmen, denn ihr Kind ist angetan mit dem heiligen Geist. Wie die Propheten gesagt haben, wird Gott mit Euch sein (1). Nenne deinen Sohn Jesus , denn er wird sein Volk von den Sünden befreien!“

Noch während Gabriel zu mir zurückkehrte, erwachte Joseph und setzte sich auf.

In den folgenden Tagen rang er mit sich, ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte, sein Schicksal beklagte und überlegte, ob er recht geträumt hatte. Aber er erbat kein weiteres Zeichen, so wie es Simon damals getan hatte, als Gott ihm eine Aufgabe übertrug, die er nicht wahrhaben wollte. Ich war beeindruckt. Schließlich heiratete Joseph seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, dass als Gottes Sohn galt.

„Gabriel?“, sprach ich ihn unsicher an, doch diesmal nahm er sich Zeit.

„Schau. Die Menschen machen sich auch so ihre Gedanken. In 325 Jahren werden sie auf einem Treffen in Nicäa darüber streiten und befinden, dass sich die Göttlichkeit auf Jesu Geist bezieht und nicht auf seinen irdischen Körper. Denk mal darüber nach.“ (2) Wieder lächelte er sein Lächeln, doch diesmal ärgerte ich mich nicht. Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen.

Quelle:
(1) Mat 1:23 „Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden seinen Namen Immanuel heißen „, das ist verdolmetscht: Gott mit uns.
Dem Evangelisten Matthäus geht es hier vermutlich um die Bedeutung des Wortes Immanuel, nicht um einen Personennamen.

(2) http://welt.gott.es/gott.htm
Die Christen sehen seit dem Konzil zu Nicäa im Jahre 325 n.Chr. in der Person Jesus Gott, obwohl damals darauf hingewiesen wurde, dass die Göttlichkeit sich nur auf Jesu Geist bezieht, nicht auf seinen irdischen Körper, also den Geist hinter Jesus.
 

Wic

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Vorgeplänkel zur Weihnachtlichen Geburt

„Gabriel, sag, der Mann Maria‘s, der Joseph ist doch ein Nachkomme von David und von Abraham“, rief ich aufgeregt.

„Natürlich. Deshalb entstammt er ja auch der Segenslinie, wie es im alten Testament beschrieben ist. Der Vater von Jesu muss dieser Segenslinie entstammen!“, lächelte der Erzengel Gabriel und ich ärgerte mich. Klar, er als Übermittler der Weisheit wusste das alles, aber für mich als junger Engelanwärter war alles neu.
„Aber dann ist das Kind doch nicht der Sohn Gottes, wenn Joseph sein Vater ist!“ Ich war verwirrt. „Andererseits ... wenn Joseph nicht sein Vater ist, dann ist es auch egal, ob der ein Nachkomme Abrahams ist!“
Gabriel lächelte wieder. „Aber wenn Joseph als Nachkomme Abrahams in der Segenslinie steht, macht es doch Sinn, das er sich als Vater um Jesu kümmert“, sagte er.

„Ja, aber ...“, setze ich an, doch Gabriel hob die Hand.
„Was willst die immer alles genau wissen? Ist es wichtig?“
Ich nickte und Gabriel seufzte. „Als Gott Adam erschuf, blies er ihm seinen Atem ein und schenkte ihm damit das Leben.“
Ich hielt unwillkürlich die Luft an. „Also gilt er als ursächlicher Vater aller Menschen. Dann sind ja alle Gottes Sohn!“, rief ich aufgebraucht.

„Ich muss los und Maria die Botschaft überbringen.“, raunte er heiser.

„Und Joseph ist mit allem einverstanden?“, fragte ich, doch Gabriel hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ich sah, wie Maria zusammenzuckte, als er ihr als Lichtgestalt erschien, und schwebte näher heran. Sie war mit Joseph verlobt, ihm versprochen! Was, wenn Joseph das Kind nicht annahm, wenn er Maria verstieß und sie gesteinigt würde. Denn das taten die Gläubigen. Sie steinigten Frauen, die untreu geworden waren. Nur, sie wusste es ja nicht einmal! Kein Wunder, dass sie zusammenzuckte.

Gabriel hatte seine Mission erfüllt und kam zurück. Ich löcherte ihn mit meinen Fragen, was wäre, wenn Joseph sie verstieß, und Gabriel legte mir gottergeben seine Hand auf die Schulter.
„Du musst auch einmal Vertrauen haben zu Gott und einfach nur glauben!“
Auf der Erde berichtete Maria unterdessen und erzählte Joseph was ihr geschehen war. Schon sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das Ganze nicht gefiel. Eine gute Chance für mich zu versuchen seine Gedanken zu erlauschen. Ich konzentrierte mich. „Ich will sie nicht in Schande bringen“, dachte er bei sich. Als er sich schweren Herzens entschloss sie zu verlassen, erschrak ich. Wovon sollte Maria denn leben?
„Gabriel!“, rief ich, doch auch er hatte Josephs Gedanken gelesen. Er schwebte bereits zu ihm hinüber. Jedoch erschien er ihm nicht leibhaftig, wie er Maria erschienen war mit seinem lichten Körper. Bei Joseph tastete er sich in dessen Traum. Ich fand das immer wieder faszinierend, wie er sich auf den Körper eines Träumenden konzentrierte und sich dann mit dessen Geist verband. Ja, er knüpfte ein Band, überlagerte die wirren Gedanken des Schlafenden und lenkte sie auf die Botschaft.
Joseph schreckte kurz hoch, drehte sich aber noch im Schlaf auf die Seite.
Gabriel flüsterte. „Joseph, fürchte dich nicht Maria als Gemahlin zu dir zu nehmen, denn ihr Kind ist angetan mit dem Heiligen Geist. Wie die Propheten gesagt haben, wird Gott mit Euch sein (1). Nenne deinen Sohn Jesus , denn er wird sein Volk von den Sünden befreien!“
Noch während Gabriel zu mir zurückkehrte, erwachte Joseph und setzte sich auf.

In den folgenden Tagen rang er mit sich, ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte, sein Schicksal beklagte und überlegte, ob er recht geträumt hatte. Aber er erbat kein weiteres Zeichen, so wie es Simon damals getan hatte, als Gott ihm eine Aufgabe übertrug, die er nicht wahrhaben wollte. Ich war beeindruckt. Schließlich heiratete Joseph seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, dass als Gottes Sohn galt.

„Gabriel?“, sprach ich ihn unsicher an, doch diesmal nahm er sich Zeit.

„Schau. Die Menschen machen sich auch so ihre Gedanken. In 325 Jahren werden sie auf einem Treffen in Nicäa darüber streiten und befinden, dass sich die Göttlichkeit auf Jesu Geist bezieht und nicht auf seinen irdischen Körper. Denk mal darüber nach.“ (2) Wieder lächelte er sein Lächeln, doch diesmal ärgerte ich mich nicht. Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen.
 

Wic

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Vorgeplänkel zur Weihnachtlichen Geburt

„Gabriel, sag, der Mann Maria‘s, der Joseph ist doch ein Nachkomme von David und von Abraham“, rief ich aufgeregt.

„Natürlich. Deshalb entstammt er ja auch der Segenslinie, wie es im alten Testament beschrieben ist. Der Vater von Jesu muss dieser Segenslinie entstammen!“, lächelte der Erzengel Gabriel und ich ärgerte mich. Klar, er als Übermittler der Weisheit wusste das alles, aber für mich als junger Engelanwärter war alles neu.
„Aber dann ist das Kind doch nicht der Sohn Gottes, wenn Joseph sein Vater ist!“ Ich war verwirrt. „Andererseits ... wenn Joseph nicht sein Vater ist, dann ist es auch egal, ob der ein Nachkomme Abrahams ist!“
Gabriel lächelte wieder. „Aber wenn Joseph als Nachkomme Abrahams in der Segenslinie steht, macht es doch Sinn, das er sich als Vater um Jesu kümmert“, sagte er.

„Ja, aber ...“, setze ich an, doch Gabriel hob die Hand.
„Was willst die immer alles genau wissen? Ist es wichtig?“
Ich nickte und Gabriel seufzte. „Als Gott Adam erschuf, blies er ihm seinen Atem ein und schenkte ihm damit das Leben.“
Ich hielt unwillkürlich die Luft an. „Also gilt er als ursächlicher Vater aller Menschen. Dann sind ja alle Gottes Sohn!“, rief ich aufgebracht.

„Ich muss los und Maria die Botschaft überbringen.“, raunte er heiser.

„Und Joseph ist mit allem einverstanden?“, fragte ich, doch Gabriel hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ich sah, wie Maria zusammenzuckte, als er ihr als Lichtgestalt erschien, und schwebte näher heran. Sie war mit Joseph verlobt, ihm versprochen! Was, wenn Joseph das Kind nicht annahm, wenn er Maria verstieß und sie gesteinigt würde. Denn das taten die Gläubigen. Sie steinigten Frauen, die untreu geworden waren. Nur, sie wusste es ja nicht einmal! Kein Wunder, dass sie zusammenzuckte.

Gabriel hatte seine Mission erfüllt und kam zurück. Ich löcherte ihn mit meinen Fragen, was wäre, wenn Joseph sie verstieß, und Gabriel legte mir gottergeben seine Hand auf die Schulter.
„Du musst auch einmal Vertrauen haben zu Gott und einfach nur glauben!“
Auf der Erde berichtete Maria unterdessen und erzählte Joseph was ihr geschehen war. Schon sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das Ganze nicht gefiel. Eine gute Chance für mich zu versuchen seine Gedanken zu erlauschen. Ich konzentrierte mich. „Ich will sie nicht in Schande bringen“, dachte er bei sich. Als er sich schweren Herzens entschloss sie zu verlassen, erschrak ich. Wovon sollte Maria denn leben?
„Gabriel!“, rief ich, doch auch er hatte Josephs Gedanken gelesen. Er schwebte bereits zu ihm hinüber. Jedoch erschien er ihm nicht leibhaftig, wie er Maria erschienen war mit seinem lichten Körper. Bei Joseph tastete er sich in dessen Traum. Ich fand das immer wieder faszinierend, wie er sich auf den Körper eines Träumenden konzentrierte und sich dann mit dessen Geist verband. Ja, er knüpfte ein Band, überlagerte die wirren Gedanken des Schlafenden und lenkte sie auf die Botschaft.
Joseph schreckte kurz hoch, drehte sich aber noch im Schlaf auf die Seite.
Gabriel flüsterte. „Joseph, fürchte dich nicht Maria als Gemahlin zu dir zu nehmen, denn ihr Kind ist angetan mit dem Heiligen Geist. Wie die Propheten gesagt haben, wird Gott mit Euch sein (1). Nenne deinen Sohn Jesus , denn er wird sein Volk von den Sünden befreien!“
Noch während Gabriel zu mir zurückkehrte, erwachte Joseph und setzte sich auf.

In den folgenden Tagen rang er mit sich, ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte, sein Schicksal beklagte und überlegte, ob er recht geträumt hatte. Aber er erbat kein weiteres Zeichen, so wie es Simon damals getan hatte, als Gott ihm eine Aufgabe übertrug, die er nicht wahrhaben wollte. Ich war beeindruckt. Schließlich heiratete Joseph seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, dass als Gottes Sohn galt.

„Gabriel?“, sprach ich ihn unsicher an, doch diesmal nahm er sich Zeit.

„Schau. Die Menschen machen sich auch so ihre Gedanken. In 325 Jahren werden sie auf einem Treffen in Nicäa darüber streiten und befinden, dass sich die Göttlichkeit auf Jesu Geist bezieht und nicht auf seinen irdischen Körper. Denk mal darüber nach.“ (2) Wieder lächelte er sein Lächeln, doch diesmal ärgerte ich mich nicht. Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen haben.
 

Wic

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Vorgeplänkel zur Weihnachtlichen Geburt

„Gabriel, sag, der Mann Maria‘s, der Joseph ist doch ein Nachkomme von David und von Abraham“, rief ich aufgeregt.

„Natürlich. Deshalb entstammt er ja auch der Segenslinie, wie es im alten Testament beschrieben ist. Der Vater von Jesu muss dieser Segenslinie entstammen!“, lächelte der Erzengel Gabriel und ich ärgerte mich. Klar, er als Übermittler der Weisheit wusste das alles, aber für mich als junger Engelanwärter war alles neu.
„Aber dann ist das Kind doch nicht der Sohn Gottes, wenn Joseph sein Vater ist!“ Ich war verwirrt. „Andererseits ... wenn Joseph nicht sein Vater ist, dann ist es auch egal, ob der ein Nachkomme Abrahams ist!“
Gabriel lächelte wieder. „Aber wenn Joseph als Nachkomme Abrahams in der Segenslinie steht, macht es doch Sinn, dass er sich als Vater um Jesu kümmert“, sagte er.

„Ja, aber ...“, setze ich an, doch Gabriel hob die Hand.
„Was willst die immer alles genau wissen? Ist es wichtig?“
Ich nickte und Gabriel seufzte. „Als Gott Adam erschuf, blies er ihm seinen Atem ein und schenkte ihm damit das Leben.“
Ich hielt unwillkürlich die Luft an. „Also gilt er als ursächlicher Vater aller Menschen. Dann gelten ja alle Gottes Sohn!“, rief ich aufgebracht.

„Ich muss los und Maria die Botschaft überbringen“, raunte er heiser.

„Und Joseph ist mit allem einverstanden?“, fragte ich, doch Gabriel hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ich sah, wie Maria zusammenzuckte, als er ihr als Lichtgestalt erschien, und schwebte näher heran. Sie war mit Joseph verlobt, ihm versprochen! Was, wenn Joseph das Kind nicht annahm, wenn er Maria verstieß und sie gesteinigt würde. Denn das taten die Gläubigen. Sie steinigten Frauen, die untreu geworden waren. Nur, sie wusste es ja nicht einmal! Kein Wunder, dass sie zusammenzuckte.

Gabriel hatte seine Mission erfüllt und kam zurück. Ich löcherte ihn mit meinen Fragen, was wäre, wenn Joseph sie verstieß, und Gabriel legte mir gottergeben seine Hand auf die Schulter.
„Du musst auch einmal Vertrauen haben zu Gott und einfach nur glauben!“

Maria berichtete unterdessen. Sie erzählte Joseph, was ihr geschehen war. Schon sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das Ganze nicht gefiel. Eine gute Chance für mich zu versuchen seine Gedanken zu erlauschen. Ich konzentrierte mich. „Ich will sie nicht in Schande bringen“, dachte er bei sich. Als er sich schweren Herzens entschloss sie zu verlassen, erschrak ich. Wovon sollte Maria denn leben?
„Gabriel!“, rief ich, doch auch er hatte Josephs Gedanken gelesen. Er schwebte bereits zu ihm hinüber. Jedoch erschien er ihm nicht leibhaftig, wie er Maria erschienen war mit seinem lichten Körper. Bei Joseph tastete er sich in dessen Traum. Ich fand das immer wieder faszinierend, wie er sich auf den Körper eines Träumenden konzentrierte und sich dann mit dessen Geist verband. Ja, er knüpfte ein Band, überlagerte die wirren Gedanken des Schlafenden und lenkte sie auf die Botschaft.
Joseph schreckte kurz hoch, drehte sich aber noch im Schlaf auf die Seite.
Gabriel flüsterte. „Joseph! Fürchte dich nicht Maria als Gemahlin zu dir zu nehmen, denn ihr Kind ist angetan mit dem Heiligen Geist. Wie die Propheten gesagt haben, wird Gott mit Euch sein (1). Nenne deinen Sohn Jesus, denn er wird sein Volk von den Sünden befreien!“
Noch während Gabriel zu mir zurückkehrte, erwachte Joseph und setzte sich auf.

In den folgenden Tagen rang er mit sich, ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte, sein Schicksal beklagte und überlegte, ob er recht geträumt hatte. Aber er erbat kein weiteres Zeichen, so wie es Simon damals getan hatte, als Gott ihm eine Aufgabe übertrug, die er nicht wahrhaben wollte. Ich war beeindruckt. Schließlich heiratete Joseph seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, das als Gottes Sohn galt.

„Gabriel?“, sprach ich ihn unsicher an, doch diesmal nahm er sich Zeit.

„Schau. Die Menschen machen sich auch so ihre Gedanken und streiten. In 325 Jahren werden sie sich erstmals auf einem Treffen in Nicäa darüber einigen, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch, aus dem Wesen des Vaters (Gott) gezeugt, aber nicht geschaffen ist. Bezieht sich die Göttlichkeit also lediglich auf Jesu Geist und nicht auf seinen irdischen Körper? Denk mal darüber nach.“
Wieder lächelte er sein Lächeln, doch diesmal ärgerte ich mich nicht. Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen haben.
 

Wic

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Vorgeschehen der Weihnachtlichen Geburt

„Gabriel, sag, der Mann Maria‘s, der Joseph ist doch ein Nachkomme von David und von Abraham“, rief ich aufgeregt.

„Natürlich. Deshalb entstammt er ja auch der Segenslinie, wie es im alten Testament beschrieben ist. Der Vater von Jesu muss dieser Segenslinie entstammen!“, lächelte der Erzengel Gabriel und ich ärgerte mich. Klar, er als Übermittler der Weisheit wusste das alles, aber für mich als junger Engelanwärter war alles neu.
„Aber dann ist das Kind doch nicht der Sohn Gottes, wenn Joseph sein Vater ist!“ Ich war verwirrt. „Andererseits ... wenn Joseph nicht sein Vater ist, dann ist es auch egal, ob der ein Nachkomme Abrahams ist!“
Gabriel lächelte wieder. „Aber wenn Joseph als Nachkomme Abrahams in der Segenslinie steht, macht es doch Sinn, dass er sich als Vater um Jesu kümmert“, sagte er.

„Ja, aber ...“, setze ich an, doch Gabriel hob die Hand.
„Was willst die immer alles genau wissen? Ist es wichtig?“
Ich nickte und Gabriel seufzte. „Als Gott Adam erschuf, blies er ihm seinen Atem ein und schenkte ihm damit das Leben.“
Ich hielt unwillkürlich die Luft an. „Also gilt er als ursächlicher Vater aller Menschen. Dann gelten ja alle Gottes Sohn!“, rief ich aufgebracht.

„Ich muss los und Maria die Botschaft überbringen“, raunte er heiser.

„Und Joseph ist mit allem einverstanden?“, fragte ich, doch Gabriel hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ich sah, wie Maria zusammenzuckte, als er ihr als Lichtgestalt erschien, und schwebte näher heran. Sie war mit Joseph verlobt, ihm versprochen! Was, wenn Joseph das Kind nicht annahm, wenn er Maria verstieß und sie gesteinigt würde. Denn das taten die Gläubigen. Sie steinigten Frauen, die untreu geworden waren. Nur, sie wusste es ja nicht einmal! Kein Wunder, dass sie zusammenzuckte.

Gabriel hatte seine Mission erfüllt und kam zurück. Ich löcherte ihn mit meinen Fragen, was wäre, wenn Joseph sie verstieß, und Gabriel legte mir gottergeben seine Hand auf die Schulter.
„Du musst auch einmal Vertrauen haben zu Gott und einfach nur glauben!“

Maria berichtete unterdessen. Sie erzählte Joseph, was ihr geschehen war. Schon sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das Ganze nicht gefiel. Eine gute Chance für mich zu versuchen seine Gedanken zu erlauschen. Ich konzentrierte mich. „Ich will sie nicht in Schande bringen“, dachte er bei sich. Als er sich schweren Herzens entschloss sie zu verlassen, erschrak ich. Wovon sollte Maria denn leben?
„Gabriel!“, rief ich, doch auch er hatte Josephs Gedanken gelesen. Er schwebte bereits zu ihm hinüber. Jedoch erschien er ihm nicht leibhaftig, wie er Maria erschienen war mit seinem lichten Körper. Bei Joseph tastete er sich in dessen Traum. Ich fand das immer wieder faszinierend, wie er sich auf den Körper eines Träumenden konzentrierte und sich dann mit dessen Geist verband. Ja, er knüpfte ein Band, überlagerte die wirren Gedanken des Schlafenden und lenkte sie auf die Botschaft.
Joseph schreckte kurz hoch, drehte sich aber noch im Schlaf auf die Seite.
Gabriel flüsterte. „Joseph! Fürchte dich nicht Maria als Gemahlin zu dir zu nehmen, denn ihr Kind ist angetan mit dem Heiligen Geist. Wie die Propheten gesagt haben, wird Gott mit Euch sein (1). Nenne deinen Sohn Jesus, denn er wird sein Volk von den Sünden befreien!“
Noch während Gabriel zu mir zurückkehrte, erwachte Joseph und setzte sich auf.

In den folgenden Tagen rang er mit sich, ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte, sein Schicksal beklagte und überlegte, ob er recht geträumt hatte. Aber er erbat kein weiteres Zeichen, so wie es Simon damals getan hatte, als Gott ihm eine Aufgabe übertrug, die er nicht wahrhaben wollte. Ich war beeindruckt. Schließlich heiratete Joseph seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, das als Gottes Sohn galt.

„Gabriel?“, sprach ich ihn unsicher an, doch diesmal nahm er sich Zeit.

„Schau. Die Menschen machen sich auch so ihre Gedanken und streiten. In 325 Jahren werden sie sich erstmals auf einem Treffen in Nicäa darüber einigen, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch, aus dem Wesen des Vaters (Gott) gezeugt, aber nicht geschaffen ist. Bezieht sich die Göttlichkeit also lediglich auf Jesu Geist und nicht auf seinen irdischen Körper? Denk mal darüber nach.“
Wieder lächelte er sein Lächeln, doch diesmal ärgerte ich mich nicht. Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen haben.
 

Wic

Mitglied
Vorgeschehen der Weihnachtlichen Geburt

„Gabriel, sag, der Mann Maria‘s, der Joseph ist doch ein Nachkomme von David und von Abraham“, rief ich aufgeregt.

„Natürlich! Deshalb entstammt er ja auch der Segenslinie, wie es im alten Testament beschrieben ist. Der Vater von Jesu muss dieser Segenslinie entstammen!“ Erzengel Gabriel lächelte. Ich ärgerte mich über seine Gehabe. Klar, er als Übermittler der Weisheit wusste das alles, aber für mich als junger Engelanwärter war alles neu.
„Aber dann ist das Kind doch nicht der Sohn Gottes, wenn Joseph sein Vater ist!“ Ich war verwirrt. „Andererseits ... wenn Joseph nicht sein Vater ist, dann ist es auch egal, ob der ein Nachkomme Abrahams ist!“
Gabriel lächelte wieder. „Aber wenn Joseph als Nachkomme Abrahams in der Segenslinie steht, macht es doch Sinn, dass er sich als Vater um Jesu kümmert“, sagte er.

„Ja, aber ...“, setze ich an, doch Gabriel hob die Hand.
„Was willst die immer alles genau wissen? Ist es wichtig?“
Ich nickte und Gabriel seufzte. „Als Gott Adam erschuf, blies er ihm seinen Atem ein und schenkte ihm damit das Leben.“
Ich hielt unwillkürlich die Luft an. „Also gilt er als ursächlicher Vater aller Menschen. Dann gelten ja alle Gottes Sohn!“, rief ich aufgebracht.

„Ich muss los und Maria die Botschaft überbringen“, raunte er heiser.

„Und Joseph ist mit allem einverstanden?“, fragte ich, doch Gabriel hatte sich schon auf den Weg gemacht. Ich sah, wie Maria zusammenzuckte, als er ihr als Lichtgestalt erschien, und schwebte näher heran. Sie war mit Joseph verlobt, ihm versprochen! Was, wenn Joseph das Kind nicht annahm, wenn er Maria verstieß und sie gesteinigt würde. Denn das taten die Gläubigen. Sie steinigten Frauen, die untreu geworden waren. Nur, sie wusste es ja nicht einmal! Kein Wunder, dass sie zusammenzuckte.

Gabriel hatte seine Mission erfüllt und kam zurück. Ich löcherte ihn mit meinen Fragen, was wäre, wenn Joseph sie verstieß, und Gabriel legte mir gottergeben seine Hand auf die Schulter.
„Du musst auch einmal Vertrauen haben zu Gott und einfach nur glauben!“

Maria berichtete unterdessen. Sie erzählte Joseph, was ihr geschehen war. Schon sein Gesichtsausdruck sagte mir, dass ihm das Ganze nicht gefiel. Eine gute Chance für mich zu versuchen seine Gedanken zu erlauschen. Ich konzentrierte mich. „Ich will sie nicht in Schande bringen“, dachte er bei sich. Als er sich schweren Herzens entschloss sie zu verlassen, erschrak ich. Wovon sollte Maria denn leben?
„Gabriel!“, rief ich, doch auch er hatte Josephs Gedanken gelesen. Er schwebte bereits zu ihm hinüber. Jedoch erschien er ihm nicht leibhaftig, wie er Maria erschienen war mit seinem lichten Körper. Bei Joseph tastete er sich in dessen Traum. Ich fand das immer wieder faszinierend, wie er sich auf den Körper eines Träumenden konzentrierte und sich dann mit dessen Geist verband. Ja, er knüpfte ein Band, überlagerte die wirren Gedanken des Schlafenden und lenkte sie auf die Botschaft.
Joseph schreckte kurz hoch, drehte sich aber noch im Schlaf auf die Seite.
Gabriel flüsterte. „Joseph! Fürchte dich nicht Maria als Gemahlin zu dir zu nehmen, denn ihr Kind ist angetan mit dem Heiligen Geist. Wie die Propheten gesagt haben, wird Gott mit Euch sein (1). Nenne deinen Sohn Jesus, denn er wird sein Volk von den Sünden befreien!“
Noch während Gabriel zu mir zurückkehrte, erwachte Joseph und setzte sich auf.

In den folgenden Tagen rang er mit sich, ich sah ihm an, wie er mit sich kämpfte, sein Schicksal beklagte und überlegte, ob er recht geträumt hatte. Aber er erbat kein weiteres Zeichen, so wie es Simon damals getan hatte, als Gott ihm eine Aufgabe übertrug, die er nicht wahrhaben wollte. Ich war beeindruckt. Schließlich heiratete Joseph seine Maria und übernahm die schwere Verantwortung ein Kind großzuziehen, das als Gottes Sohn galt.

„Gabriel?“, sprach ich ihn unsicher an, doch diesmal nahm er sich Zeit.

„Schau. Die Menschen machen sich auch so ihre Gedanken und streiten. In 325 Jahren werden sie sich erstmals auf einem Treffen in Nicäa darüber einigen, dass Jesus Christus wahrer Gott und wahrer Mensch, aus dem Wesen des Vaters (Gott) gezeugt, aber nicht geschaffen ist. Bezieht sich die Göttlichkeit also lediglich auf Jesu Geist und nicht auf seinen irdischen Körper? Denk mal darüber nach.“
Wieder lächelte er sein Lächeln, doch diesmal ärgerte ich mich nicht. Ich würde in der Zukunft noch viel zu lernen haben.
 



 
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