Nacht

2,50 Stern(e) 4 Bewertungen

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo nightingale!

Nomen est omen!
Die Unpersönlichkeit und Kälte des Nachtlebens sind in deinem Gedicht gut beschrieben.
Ich bin mir nur nicht sicher ob mir das "gespiene" Dunkel nicht etwas zu dick aufgetragen ist?!
Aber ansonsten gerne gelesen!

Liebe Grüße
Manfred
 

Nightingale

Mitglied
Hi,

Danke für deinen Kommentar. Wieso ist das ,,gespiene Dunkel" zu dick aufgetragen? Passt doch gut zu den kauenden Lichter und auch dem Rest. naja, werds wohl nicht entfernen, da der Vers zu wichtig ist.
Aber danke für Lob und Kritik.

LG David

P.S. Ist es üblich, dass hier kommentarlose Bewertungen abgegeben werden? Das finde ich nämlich irgendwie total nichtssagend.
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo David!

Das gibt es schon, dass Gedichte bewertet werden, ohne dass ein Kommentar abgegeben wird.
Ganz wichtig:
Du musst selbst andere Gedichte kommentieren, dann werden auch die Wortmeldungen bei dir mehr werden.

Liebe Grüße
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo!

Noch einmal Näheres zum Dunkel. Es will mir nicht recht in den Kopf, dass das Dunkel gespieen ist. Dass jemand aus dem Dunkel oder in das Dunkel gespieen wird, käme mir logischer vor und würde mir besser gefallen.
Aber es ist dein Gedicht, du kannst es selbstverständlich so lassen.

Liebe Grüße
Manfred
 

Nightingale

Mitglied
Hallo,

das Gedicht beschreibt ja eine Disco Szenerie. Das ,,Dunkel" meint dabei auch den Verlust tiefgehender menschlicher Kontakte, die Menschen bleiben also für das L.I. charakterlich ,,dunkel". Dass das Dunkel ,,gespien" wird, soll einerseits diese Aussage nochmal unterstreichen, außerdem aber auch auf ein gewisses ,,passives" Verhalten des L.I. hinweisen, passiv insofern, dass es dem Treiben quasi automatisch unterbewusst unterworfen wird.
Alles in allem ist das Bild in der 1.Strophe, dass das L.I. und die anderen Menschen mehr und mehr an Identität verlieren (gekaut werden) bis sie dann schließlich nur noch eine Art uniforme Masse geworden sind (gespienes Dunkel).
Ich habe hier sehr stark verdichtet und weiß auch, dass dies natürlich kein Meisterwerk ist. Dennoch verstehe ich nicht ganz, warum es hier auf ,,unterdurchschnittlich" runtergewertet wird. Eigentlich habe ich fast schon wieder Lust, mich hier abzumelden, denn diese Wertungen (und vor allem ohne Begründung, was mir eher wie spontanes Abwerten unter dem Motto ,,kapier ich nicht" vorkommt), sind schlichtweg lächerlich.
Danke, dass zumindest du dich näher befasst hast.

LG David
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Nicht gleich die Flinte ins Korn werfen.
Ich schreibe auch sehr stark verdichtet manchmal. Das kommt einfach bei manchen Lesern nicht an und es wird dann ohne Kommentar einfach schlecht bewertet.
Damit muss man aber leben können. Einfach weitermachen, selbst kommentieren und dann wird das schon.

Liebe Grüße
Manfred
 

Ralf Langer

Mitglied
Hallo nightingale,

Da ich selbst lange Jahre
In einer Disco gearbeitet habe , kann ich gut
Nachvollziehen wovon du sprichst.

Allerdings möchte ich mich meinem Vorredner anschließen
Und empfehle dir zu tauschen:

„ Gespiene Lichter
Im kauenden Dunkel“
Fänd ich stärker und das Bild bliebe stringent.

Strophe drei und vier sind völlig in Ordnung
Den Neologismus „kollaflorieren“ als homonym zu kollabieren und florieren
Verdient Applaus.

Allein Strophe zwei bereitet mir Kopfzerbrechen.
Die DJ`s würde ich versuchen zu ersetzen. Denn sie spielen
In deinem Text keine Rolle( Glaube Ich)
Nachts ist ebenfalls redundant, da dein Gedicht Nightlife heißt.
„ Die Synapsen leiern aus“
Ist O.K.

VIELLEICHT:
S2

„Im Raum
Im Tanz
Musik als Pressluft
Die Synapsen
Leiern“
Wie gesagt aus der Hüfte geschossen
Lg
ralf
 

Nightingale

Mitglied
Danke für den Kommentar.

Gespiene Lichter
Im kauenden Dunkel“
Fänd ich stärker und das Bild bliebe stringent
Mit den ,,kauenden Lichtern" wird das Flackerlicht in der Disco umschrieben, mit dem ,,gespienen Dunkel" die Verfremdung, die mit dieser hier als unreal dargestellten Szene einhergeht. Das Dunkel ist also nicht mehr nur Gegensatz zum Licht, sondern symbolisiert vor allem die Anonymisierung der Menschen dort.
Umgekehrt würde es nicht viel Sinn machen.
Dennoch interessiert mich mal deine konkrete Lesart des Gedichtes, weil du schreibt, das Bild bleibe stringenter.

Die DJs spielen hier schon eine Rolle, da sie ja über dem Geschehen stehen und die Menschen durch die Musik und alles quasi in der Hand haben. Wie man sie symbolisch interpretiert ist hier wie vieles, dem subjektiven Empfinden überlassen.
 

Nightingale

Mitglied
Nightlife

Kauende Lichter.
Im gespienen Dunkel
Irgendwo zersetzt:
Du und ich.

Des Nachts:
Die Discjockeys
Sie spielen
Die Synapsen (-)
Leiern

Aus.
Berührungen verlieren
An Sein,
Verdünnen im Kontakt-
Gewitter der Suchenden.

An allen Ecken kollaflorieren
Unsere Triebe
im sandigen Humus
der Fremde.​
 



 
Oben Unten