Nachtfahrt

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Asfalon

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Gepolstert mit kaltem Trost
empfängt sie der Wagen,
schon nicht mehr unerfahren.
Ihr lackiertes Gefängnis,
in den nächsten Minuten
sitzt die Angst am Steuer.

Doch der Mond scheint hell
- in seiner gläsernen Welt;
Regen hämmert sie nieder,
toter Atem erstickt sie taub,
nagt ihr den Abend ab.
Und ihr Leib verharrt still,
grasgrüne Mädchenfinger
haben sich festgekrallt
in Mamas feinem Rockzipfel,
doch Mama ist nicht da.
So schließt sie die Augen,
der Schmutz ätzt sie krank,
sie kann nicht mehr fallen,
der Boden ist schon zu nah.

...

Und auch der Regen
kann sie nicht säubern,
als grelle Scheinwerfer
Dornröschen wecken.
 



 
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