Nachts

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NACHTS


Sie kommen. Sind einfach da. Sie sind klein, wirken unscheinbar. Haben dennoch Macht. Über mich. Sie fesseln mich. Drängen mich mit sich fort. Zerren an mir. Ich sträube mich mit aller Kraft. Suche nach Hilfe. Und bin hilflos. Dem Geschehen ausgeliefert. Kann nicht entrinnen. Ich ahne es. Es ist der Traum, der mich gefangen hält. Versuche auszubrechen. Es sind viele. So viele, die mich versuchen. Mitzunehmen auf eine qualvolle Reise. Ich werfe Anker. Mich im Hier und Jetzt zu binden. Stricke reißen. Nur wenig bietet noch Halt. Ich zwinge mich, bemühe mich die Augen zu öffnen. Es bleibt bei dem Versuch. Die Kräfte meiner Widersacher sind unermesslich. Mein Weg. Erwachen. Wieder und wieder presse ich meine Lider gegen die stumme Gewalt des Schlafes. Lichtsplitter blitzen durch dünne Haut. Hoffnung. Die aufflackernde Glut gibt neuen Mut.
Bemühen. Bemühen um klare Sicht. Sage mich los. Entwirren. Faden für Faden. Entferne mich von der fremden vertrauten Macht. Jeder aufflackernde Sonnenstrahl des aufkommenden Morgens verleiht Zuversicht. Und. Endlich. Endlich bin ich entronnen. Fühle mich matt. Zerschlagen. Bewegungslos. Glieder. Als wären sie nicht länger ein Teil von mir. Atem gleitet. Heiß durchflutend. Das Herz schlägt monoton im Takt des Lebens.
Ein neuer Tag beginnt.
 

Carina M.

Mitglied
Hallo Sternschnuppenregen,

mit Erstaunen lese ich deine Zeilen hier.
Ich hatte schon gedacht, es ginge mir nur allein so, wie du es beschrieben hast. Seltsam ist es allemal und wirklich schaurich.

Liebe Grüße,
Carina

PS ob da ein Traumfänger hilft?
 



 
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