Nachts auf der Brücke

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Perry

Mitglied
Nachts auf der Brücke


Es ist still hier draußen hoch
über dem nächtlichen Fluss
nur wenn die Containerbahn
durchbraust spüre ich meine
eingeschlafenen Beine

Ich häng gerne hier oben
kopfüber in den Trägern
so wie eine Fledermaus
Das Pochen in meinem Kopf
macht ein lebendiges Klopf

Früher sind wir zusammen
auf den Schwellen gesessen
träumten uns weit fort ans Meer
Doch du nahmst den ersten Flug
mir bleibt nur der letzte Zug
 

Rhea_Gift

Mitglied
Das Inhaltliche/ die Bilder gefällt/gefallen mir total gut - fürchte aber, wegen der Reime formal etwas holprig, schade drum... würd noch was dran feilen oder ungereimt fassen - das ists echt wert, kommt viel rüber...

LG, Rhea
 
B

Burana

Gast
Dem schließe ich mich an. Die letzte Zeile knickt für meine Begriffe ziemlich weg, auch wenn klar ist, was Du mit den beiden letzten Zeilen meinst.
Überarbeiten! Der Text ist es in jedem Fall wert.
Liebe Grüße, Burana
 

Perry

Mitglied
Hallo Rhea,
danke für deine Meinung. Ich denke auch, dass das Reimexperiment noch nicht ganz gelungen ist.
LG
Manfred

Hallo Burana,
was meinst du mit wegknicken. Das LyrIch nimmt den letzten Zug. Überhöht kann es als Selbstmord gelesen werden, muss aber nicht!
Danke für deine Ansicht und LG
Manfred
 
B

Burana

Gast
Das habe ich in seiner Doppeldeutigkeit sehr gut verstanden. Allerdings sehe ich gerade, dass in der vorletzten Zeile 'Flug' steht... Sorry, nicht richtig aufgepasst! Dann sage ich: uneingeschränkt gut!
Liebe Grüße, Burana
 
B

Beba

Gast
Hi Perry,

mir gefällt dieser Text richtig gut. Du baust hier ein Bild auf, das jeder nachvollziehen kann. Irgnedwie fühlt man sich dort oben sitzen, die Beine baumeln und dann lässt man sie laufen, die Erinnerungen, die Gedanken! Und auch den Schluss mit Flug und Zug finde ich sehr gelungen.

Nur eines gefällt mir persönlich nicht:
macht ein lebendiges Klopf
Ist aber vielleicht wirklich auch nur mein Problem. :)

Ciao,
Bernd
 

Perry

Mitglied
Hallo Bernd,
danke für deinen Eindruck. Der Text braucht noch etwas Schliff und da gehört das doch etwas reimgezwungene "Klopf" auch dazu. Mal schauen was mir als Alternative einfällt.
LG
Perry
 

ENachtigall

Mitglied
Ich häng gerne hier oben
kopfüber in den Trägern
so wie eine Fledermaus
Das Pochen in meinem Kopf
macht ein lebendiges Klopf
Lieber Manfred,

diese Mittelstrophe hat wirklich Charme! Sie strotzt vor gutem eigenem Stil. Für die folgende habe ich einen winzigen Veränderungsvorschlag:

Früher sind wir [blue]oft[/blue] zusammen
auf den Schwellen gesessen
träumten uns weit fort ans Meer
[blue]Seit[/blue] [strike]Doch[/strike] du [strike]nahmst[/strike] den ersten Flug [blue]nahmst[/blue]
[strike]mir[/strike] bleibt [blue]mir[/blue] nur[blue]mehr[/blue] der letzte Zug

So wirkt sie noch stärker: diese schicksalsschwere Melancholie, die den Schmerz in den Schlaf wiegt.

Liebe Grüße

Elke
 

Perry

Mitglied
Hallo Elke,
danke für deine Einschätzung und Anregung, die mir sehr weiterhilft. Ich war schon versucht den Text in die Schublade zu schieben, jetzt mache ich mich doch noch mal drüber.
LG
Manfred
 



 
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