Nachtschichten

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Walther

Mitglied
Sie sprechen vom
Vergessen und ich denke mir dazu
Meinen Teil
Von der Vergangenheit

Nacht um
Nacht lege ich Schichten
Auf Schichten

Geträumt ist die Zeit
Noch endloser und tiefer
Zugleich
Träumerisch wandeln Nächte sich
In Ariadnefäden

Von Angst und Dunkel
Wie dem auch
Sei es ist
Und es ist irgendwie wahr

Und so spreche auch
Ich von Vergessen
Denn die Schichten der
Nacht pressen
Mein Leben
Zu Trockenblumen

Sorgsam zwischen
Seiten geschichtet
Um sie ja nicht wieder
Aufstören
Zu können

Bereit zur Ablage
Unter

Nichts Besonderes
 
T

Thys

Gast
Ja was ist denn hier los? Werden jetzt hier geliebte Zäune eingerissen? Mir wird ja ganz mulmig...
 

Walther

Mitglied
Nein, lb. Thys,

ich habe schon immer vers libre geschrieben, allerdings nach festen Strukturen. Auch dieser Text hat ein wohldurchdachtes Metrum. Einfach deklamieren, schon merkt man's.

Ich habe mich hier an Dichterinnen wie Rose Ausländer und Ulla Hahn orientiert, um mal die Damen zu nennen (ich hätte auch Rainer Kunze nehmen könne). Es ist alles ein Frage des sich selbst Disziplinierens.

Letztlich ist alle Dichtung für's laut Vorlesen, das Rezitieren gemacht. Also braucht sie Beat.

Gruß W.
 

mitis

Mitglied
ein bißchen hirnlastig finde ichs, ehrlich gesagt, ansonsten gut gelungen, auch vom thema her.
vielleicht würde es das bild mit den trockenblumen verdienen, stärker herausgearbeitet zu werden, zugunsten des ersten teils, den du vielleicht etwas straffen könntest.
weiß nicht, nur so ein gefühl.
lg mitis
 

Walther

Mitglied
Hi mitis,

kann man evtl. kürzen. Dann aber fehlt einiges, was mir am Text wichtig ist. Daher lasse ich den Vorschlag setzen.

Der hintere Teil ist genauso, wie ich ihn vorhatte. Ihn möchte ich nicht zerfasern lassen, sondern den Speed der Diktion so beibehalten, wie er ist. Nur dann wirkt der alleinstehende letzte Vers, der zugleich die Aussage zuspitzt.

Gruß W.
 



 
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