Nachtwandlung

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V

vivien

Gast
ja sanne

es ist schrecklich traurig,
es schmerz,
wenn man es liest,
dennoch großartig geschrieben,
aber es
läßt nicht die herrlich
warmen sonnenstrahlen durch,
die es überall gibt,
schau doch,
wie hell sie leuchten,
gerade jetzt und heute,
einen lieben gruß für viele
sonnig warme stunden von viv.
 
S

Stoffel

Gast
lieber viv,

danke Dir..
hm..aber von Sonne hier nicht die Spur, dafür aber Schnee und des is a schee:)

Was den Text angeht..nun, ich habe meine Zeit ja auch gelebt, als solch Paradiesvogel...
und an manchen Morgen...nach durchlebter, durchgetanzter, Nacht in den Bars von Berlin..leckte auch ich mir meine Pfoten*smile*

Es sollte gar kein soooo...negativer Text sein. Er gilt dennoch denen, (um mich rum gibts es noch so einen ruhelosen Diskogänger) die rast und ruhelos nach etwas suchen...
und oft dabei ihr Herz verlieren.

Genug jetzt...*smile*

alles liebe
Sanne
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Stoffelchen:)
gefällt mir ausgezeichnet - erinnert mich an meine Jugend,
als ich auch die Nächte durchgetanzt habe ;) -
mein Gott, das ist ja aus einem anderen Leben....fast
nicht mehr wahr :D
Haste aber toll verdichtet, sehr poetisch!!!

Guten Rutsch habe ich schon so oft
gewünscht, daß es jetzt nur eine Wiederholung
wäre - aber ein gutes Neues Jahr
darf ich Dir noch wünschen ;)

Klopfstock
ganz lieb grüßend
 
...und am Mittag regnets Frösche! :)

Das ist ein sehr kompaktes Gedicht, und es gefällt mir
außerordentlich. Ich glaub, ich weiß, was du meinst!
kleiner Tipp: schreib doch nur Paradiesvögel, die sind ja immer bunt, oder bunte Vögel...

Liebe Grüße

der schwarze Spatz
 
H

HerZPiraT

Gast
hey stoffel,

ein sehr präzis treffendes werk. ich mag seine kürze und doch klare aussagekraft. (wahrscheinlich weil ich selbst auch lang genug paradiesvogel war . . .)

aber: mit den katzen bin ich nicht einverstanden!
katzen sind selbst raubtiere! und erst recht in der nacht! und ich habe nie eine katze mit blutenden pfoten gesehen, das ist ein widerspruch, der sich mir nicht erschliesst.

deswegen ein vorschlag:
und der tag
erbricht graue motten
die sich ihre
verkohlten flügel
lecken​

klar würde ich mich selbst lieber als katze sehen (zumal ich im jahr der katze geboren bin).
aber: waren wir nicht motten gleich, die unwiderstehlich vom trügerisch gleissenden licht des nachtlebens angezogen wurden und uns dann teilweise fürchterlich verbrannten?

lieber gruß und frohes neues jahr!

el
pirata
 
K

Klopfstock

Gast
Hallo, Herzpirat:)
auch Katzen können blutige Pfoten haben, wenn sie
fallen, zum Beispiel aus dem 5. Stock, dann können
sie ihre Pfoten an der Hauswand aufscheuern, oder
beim Aufschlagen auf den Boden.
Stoffel schreibt doch

"Und der Tag erbricht
graue Katzen"

da der Tag (seine Helligkeit) am Himmel beginnt,
fallen diese Katzen aus großer Höhe
und können blutige Pfoten bekommen, beim Aufprall
auf den Boden der Tatsachen ;)

Liebe Grüße
und ein Gutes Neues Jahr
wünscht Klopfstock ;)
 
H

HerZPiraT

Gast
danke klopfstock, für diese dramatische erklärung.

obwohl sie mir doch immernoch etwas zu dramatisch vorkommt. die realität erscheint mir etwas unaufgeregter . . .

el
pirata
 
S

Stoffel

Gast
guten Morgen,

ne Party bei mir und ich bin nich da...:)

liebe Irene...wenn DAS ein andres "Leben" war, so gefällt mir das "neue" ganz gut...wie heißt der Song noch?
"Die alten Paradiesvögel sind müde.."*lach*
Dein Interpretation gefällt mir. Mit den grauen Katzen, die vom Himmel fallen (in ihr Bett)...und ich denk mal, ne Katze kann sicher blutende Pfoten haben, wenn sie rennt und rennt. Ich mag diese "dramatische" Erklärung. Danke für Dein Lob:)

lieber Black..auch Dir danke, aber auf die "Frösche am Mittag" kann ich gut verzichten, WER in Gottes Namen soll die alle von den Wegen kratzen :D
Weiß, was meinst;)

lieber Herzpirat...Motten ist auch nicht übel. Wer hat sich nicht schon an solch einem "Licht" die Flügel verbrannt:(
Danke auch Dir für die Auseinandersetzung.

Falls es Euch interessiert....
Ich hatte da einen bestimmten Typen im Kopf. Er ist 42 und immer eher ne unscheinbare, stille, "graue Maus".
An den Wochenenden, Nachts, wenn er dann in den Diskos, auf Parties auf der Suche ist, setzt er vorher seine Kontaktlinsen ein. Das verwandelt ihn innerlich, wie bei Jekyll und Hyde.

Erst dachte ich an diesen Spruch
"Nachts sind alle Katzen grau", aber bei ihm ist es ja umgekehrt. ER kommt Morgens wieder heim, ist ne graue, "abgehetzte Katze", und leckt sich in seiner Einsamkeit, die "wunden Pfoten".

Ich habe selbst zwei Interpretation, wie Ihr ja lest.

Danke Euch allein
ein gutes Neues Jahr
lG
Susanne
 

Nachtigall

Mitglied
Huiiiii, liebe Stoffel,

bin total begeistert. Hatte das gleiche Bild, wie Du in Deinem Kommentar erklärt hast, als ich Dein Gedicht las.
Diesen Text werde ich wohl als Bild (wenn auch nicht wörtlich) bei mir behalten und wenn mir nächtliche Paradiesvögel begegnen, werde ich mir vorstellen, was die wohl bei Tage machen.

Dir alles Liebe und Gute im neuem Jahr

Alma Marie
 
S

Stoffel

Gast
liebe Nachtigall,

wenn mir Nachts eine begegnet, die sich über mich tot lacht, dann weiß ich
DU BIST DAS:D

Danke und Dir auch ein wunderbares,
Neues Jahr..;)
lG
Susanne


Ich seh grad..*räusper*
ich bin da "under construction"..
äh sorry..meinte.."under the best"
möchte mal allen Danke sagen, die mich so hoch, vielleicht zu hoch, bewerteten und mich ..dort hin brachten*smile*

schönen Abend Euch...
 
M

Minds Eye

Gast
Wow Stoffeline.
Das ist mit Abstand das Beste, was ich bis jetzt von Dir gelesen hab. Du triffst den Nerv. Alle haben verloren. Die Herzen der Paradiesvögel sind verspeist. Was die Nacht erbricht, sind graue Katzen. Verletzt. Allein. Sie lecken ihre Wunden. Vielleicht gehen sie heute Nacht wieder auf die Jagd um die Gunst der Nacht. Trauriges aber ergreifendes Szenario. Erinnert mich an Fellini und an Tom Waits.
Grüße,
ME.
 
S

Stoffel

Gast
danke Mindy Eye,

und Fellini triffts sehr gut.:)

Danke Dir
lG
Gute Nacht
Stoffel-lini
;)
 
S

Stoffel

Gast
lieber Otto,

danke, freut mich sehr:)

Dir ebenfalls ein gutes Neues Jahr
lG
Stof Fellini
;)
 
Hallo stoffel,

den Titel finde ich ein wenig störend, die bunten Paradiesvogel ein wenig schrill. Ansonsten gefällt es mir. Und auch ich bin ein user.

Aber keine Angst, ich werte nicht anonym. Ich werte überhaupt nicht.

Bis bald,
Michael
 
S

Stoffel

Gast
hallo Michael,

Du..bist kein User.
Du..bist ein Administrator;)

anyway.

Danke für den Beitrag.

Stoffel
 

Wachenbergia

Mitglied
Nach einigen vergeblichen Versuchen, Zugang zu diesem Gedicht zu bekommen, habe ich es mal als Prosatext inhaliert.

Die Nacht liegt auf der Lauer, stets auf der Jagd. Sie liebt die bunten Paradiesvögel, deren Herzen sie so gerne frisst.

Und der Tag erbricht graue Katzen, die sich ihre wunden, blutenden Pfoten lecken.


Und tatsächlich, da zeigt sich eine Spur: Der Text lebt kaum. Lyrik (auch ungereimte) erreicht mich áuch über Rhythmus. Dieser Text hat für mich nicht viel mehr als einen hohen Aphorismusfaktor.

Des weiteren sehe ich einige Überzeichnungen. Lyrik, die ohne Anhäufung von Adjektiven auskommt, gibt dem Leser Spielraum für eigene Phantasie und Interpretation. Verknappung (Ver-dichtung -- Dichtung = Verdichtung) ist angesagt.

Sie liebt
[strike]die bunten [/strike]Paradiesvögel
(Paradiesvögel sind dem Wesen nach schon bunt)

deren Herzen
sie [strike]so gerne [/strike]frisst.
(Ein Satz vorher war die Rede davon, dass die Nacht die P-Vögel liebt, so wird sie eben die Herzen gerne fressen und sie nicht angeekelt hinunterwürgen)

[strike]Und [/strike]der Tag
(Wozu das und? Wo ist der Zusammenhang zur Nacht? Der Tag ist eine eigenständige Einheit.)
erbricht graue Katzen,
die sich
ihre [strike]wunden,
blutenden [/strike]Pfoten
(Adjektivanhäufung)
lecken.

Der Knaller sind die beiden Adjektive "wunde" und "blutende". Waren wund oder blutend nicht genug, um dem Leser auf die Sprünge zu helfen? Musste er direkt mit der Nase drauf gestoßen werden, was der Autor ausdrücken will und der Leser zu empfinden hat?

Für mich zuviel "den-Blick-in-die-richtige-Richtung-weisen".

Irgendwie steht das Gedicht auf tönernen Füßen, die mit einer bunten Manschette herausgeputzt sind.
 
S

Stoffel

Gast
jo,

dann sag ich mal mit bunten Manschetten einfach nur:
HELAU!
;)

Danke schön für die Auseinandersetzung
mit dem Text

wünsche einen schönen Abend
lG
Stoffel
 

Inu

Mitglied
Hallo Wachenbergia

Der Text lebt kaum. Lyrik (auch ungereimte) erreicht mich áuch über Rhythmus. Dieser Text hat für mich nicht viel mehr als einen hohen Aphorismusfaktor.
Für mich lebt der Text. Er hat mich beim ersten Lesen regelrecht angesprungen. Dieses kleine Gedicht hat Originalität des Ausdrucks, eine Magie, die mich in ihren Bann gezogen hat.
Stoffels Fassung:
Die Nacht
liegt auf der Lauer,
stets auf der Jagd.
Sie liebt
die bunten Paradiesvögel,
deren Herzen
sie so gerne frisst.

Und der Tag
erbricht graue Katzen,
die sich
ihre wunden,
blutenden Pfoten
lecken.​
---

Jetzt Deine Version:
die Nacht
liegt auf der Lauer,
Stets auf der Jagd.
Sie liebt
Paradiesvögel
deren Herzen
sie frisst.
Der Tag
erbricht graue Katzen,
die sich
ihre Pfoten
lecken.​

Da ist die Farbe raus, das Schillernde, Besondere hast Du ihm genommen. Geblieben ist nur Brei- Grau.


Was Du auszusetzen hast, stimmt ja von den Lyrikregeln her vielleicht. Aber mit klarem, sezierendem Verstand kann man auch ein Gedicht kaputtverbessern.

Gruß
Inu
 



 
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