Nacktes Papier

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flores

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Renn‘ mir fast Kopfschmerzen in die Füße, trag‘ so’n schweren Karton durch die Kante, als wäre ich scharf auf Öffentlichkeit. Mir martert’s mein Hirn dermaßen, ich denke nur noch stationär. Obwohl die Typen, die fressen doch sowieso jedes Wort aus den Haaren. Wie die Polente, wenn sie dich wieder kriegt im Dunkeln bei Tropfer und Löffel. ‘hau‘ des Ding auf die Straße und hole Luft, Dreck. Ich bin leer, bekomme nichts mehr auf die Reihe. Deshalb schmeiß‘ ich den Karton weg. Wer brauch‘ denn noch Bücher?

Es gibt Momente, die sind ewig, vielleicht auch, weil sie über einen Monat, ja sogar noch länger gehen. Die gehen dann durch die Kante wie ich da sitze und das weiße Papier anstarre. Und mir will dann verdammt nochmal einfach nichts einfallen. Gefangen im Zimmer rasen die Tage an mir vorbei und sinnlos verbringe ich die Zeit und starre nur so weiter, erkläre mir die Krise und verwerfe alles.

Der Fluss, verstehst du? Beim Lesen muss es runtergehen wie Absinth. Und kein Pathos, kein Nonsens. Schreibe am besten nichts und du hast keinen Fehler gemacht, denn Schreiben ist leiden, Alter. Gib‘ auf und knall den Ignoranten einfach deine Dummheit vor die Füße. Bücher sind schwer, Alter, richtig, da gehen Köpfe zu Bruch, nicht nur Momente.
Nur wer leidet schreibt. Das muss so sein, denn die, die schreiben, leiden.

Frieden.
 

Val Sidal

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flores,

dein text gefällt mir sehr gut.

ich würde:
Nur wer leidet schreibt. Das muss so sein, denn die, die schreiben, leiden.

Frieden.
streichen. alles bis dahin ist stimmig, authentisch; das da ist platt, macht die stimmung platt.
geschmackssache.
 



 
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