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memo

Mitglied
Es ist keine Leidenschaft in mir, nur ein Hauch von einem Leben.
Ich mache Bilder,
um einen Teil von ihr
beständig zu wissen.
Eine Zeit lang möchte sie noch ein kleines „Denkmal“ zurücklassen,
das mehr ist als eine Erinnerung.
Alles verliert an Bedeutung
und sie will sich alles verzeihen,
obwohl sie nicht sagen kann,
was zu verzeihen es wert ist.
Sie ist sich sicher, sie hat vieles falsch gemacht,
zu viel.
Dabei kann sie nicht ergründen
was, wann und warum.

Was sie aber ganz genau spürt, ist die Unerträglichkeit
im Spiegel, irgendwo in ihr,
in ihrem Innern, wo es blutet und fault und gar nicht schön ist.
Ihre Zerbrechlichkeit erschreckt mich.
Ich hätte sie so gerne berührt, diese Lippen und diese Haut im matten Licht.
Und dann würde ich nur ihr Leben wollen, sonst nichts.
Nur ihre Wärme.
Durch die Linse kann ich sie betrachten.
Ihren Körper, weich und klar auf der Couch -
sie liegt schon so lange still.
Ohne Kamera könnte ich sie nicht ansehen, nicht ihr Gesicht, ihre Brüste und ihre Sehnsucht.
Ich verstecke mich.
Da ich es nicht ertragen könnte, ohne fliehen zu wollen.
Aber die Kamera ist wie ein Bindeglied und ein Schutz, wie eine Waffe die tötet, irgendwie.
So hat es etwas verlogenes, etwas feiges, das ihr nicht helfen kann.
Das Wasserglas liegt zerbrochen am Boden.
Sie muss gehen, schnell, bevor es sie mitreißt, dieses Denken, dieses Wollen und Streben eines Lebens.
 
B

bonanza

Gast
schwer.
ich äußere mich vielleicht später etwas detaillierter.

nicht schlecht.

bon.
 



 
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