Naive Kinder oder: Libanesische Terroristen

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Schicksal?!

als sie sich auf den Weg zum Markte machte,
nahm sie wahr, wie jemand lachte,
drehte sich um und sah durch ihr Glas,
wie eine Gruppe Kinder vor einer Türe saß.

eilend verschnellte sie ihren Gang.
während sie, alt und klapprig nach Luft schon rang.
sie stieß an der Ampel auf Helga Müller
und erzählte ihr den Tagesknüller.

das dahinten Kinder wären,
die sich wohl nicht um ihre Zukunft scheren.
Helga empörte sich lauthals umher
über die Jugend, sie sei dumm, rebellisch und quer.

die Ampel wurde grün und Helga ging rüber.
welch Zufall, vor dem Friseur stand Karl-Heinz Lüber
nachdem Karl-Heinz nichts zu erzählen hatte,
verriet Helga den Preis ihrer neuen Fußmatte.

das interessierte den Karl-Heinz nicht sehr,
dochHelga wußte zu tratschen noch mehr.
Helga erzählte ihm von den Asozialen.
Zum Glück, sagte Karl, dürfen die nicht zu den Wahlen.

dann mußte Karl-Heinz zum Haare schneiden.
statt Tschüss riet er ihr, solche Leute zu meiden.
drinnen spielten die Friseure noch Karten,
drum´ mußte Karl-Heinz noch ein bißchen warten.

er verbrachte die Zeit mit Bildzeitung lesen
und sah dort ein Bild von kriminellen Libanesen.
endlich wußte Karl-Heinz von diesen Sachen
sich ein genaueres Bild zu machen

und als er seinem Nachbar versuchte zu erklären,
wie man sich hat gegen diese Junkies zu wehren
benutzte er das Bild zur Anschaulichkeit
und schwörte zuletzt auf die deutsche Einheit.

die Frisur seines Nachbars war schon fertig geschnitten,
er verabschiedete sich bald nach altdeutschen Sitten,
ging nach Hause, setzte sich an den Tisch,
zum Essen gabs deutsches Gemüse und dänischen Fisch.

seiner Frau erzählte er von der Hausbesetzung,
von den Drogen bis hin zur Gesetzesverletzung.
die Augen der Alten weit aufgerissen,
wollte sie immer noch mehr wissen

und weil sie nicht aufhörte zu gaffen,
erzählte er ihr dann auch von den Waffen,
die da mit im Spiele seien,
das könne man denen nie verziehen.

als der Mann sich satt vor die Kiste setzte,
hörte er, wie seine Frau aus dem Hause hetzte.
sie fuhr mit dem Fahrstuhl ins Erdgeschoss
und besuchte ihre Freundin, die Erna Voss.

"Neuigkeiten" sagte sie und trat über den Rand,
die auch Erna bald für interessant befand.
Libanesische Terroristen in der Vorstadtgegend,
das war ja fast zu aufregend.

Ob das wohl Anarchisten seien,
wollten sie uns von Demokratie befreien ?
wie viele sind es, haben sie Waffen?
denkst du wirklich, sie könnten es schaffen?

Erna fürchtete sich vor terroristischer List,
rief ihren Mann an, der war Polizist
und außerdem ein ernsthafter Mann,
der so etwas bestimmt regeln kann.

sie informierte in über die Terroristen
und die Bomben in den Kisten.
ferner über politische Absichten,
die würden sie bestimmt bald auf Deutschland richten.

und der Verlust des demokratischen Staatsschatzes...
...das war ein Anlass für den Sondereinsatz.
der Mann mobilisierte in kürzester Zeit
die gesamte deutsche Panzereinheit.

außerdem holte er schnell an den Ort
die ganzen Polizisten vom Castor Transport.
verstärkung kam auch aus Amerika,
die haben wohl zu viele Bullen da.

als dann alle anwesend warn´,
änderten sie ihren Plan.
was sei das bloß für eine Schar,
was hätten die für Waffen da ?

vielleicht in unzähligen Mengen,
besser wäre das Haus einfach zu sprengen.
es sei sowieso schon lange unbewohnt
(Ihr Handeln wird bestimmt belohnt)
optimal erschien ein Luftangriff,
die Bombe fiel, nach einem Pfiff.

ein Sprecher der Polizei in seiner Not,
erklärte alle vier Kinder für tot.
die Kinder kamen von einer Fahrradtour,
fürchteten sich vor dem Regen nur.
stellten sich unter im Hauseingang,
dann kam die Oma des Weges entlang.

die Leute dann vom ganzen Ort
tratschten noch lange über den grausamen Mord.
die Quelle der Schuld wurde nie gefunden,
wie auch ? Alle waren mit ihr verbunden.

zwei Tage später sprach der Pastor dann den Segen,
verfluchte als Schuldigen den Regen.
 

Haget

Mitglied
MoinMoin kathasstrophe,
ein paar Tipps mal zum Gedichtsanfang:
Im Titel lieber ,,Schicksal?!'' - das ! wirkt sonst wie zweites "L".

Schicksal!? - Schicksal?!

als sie sich auf den Weg zum Markte machte,
nahm sie wa[red]h[/red]r, wie [red]j[/red]emand lachte,
drehte sich um und sah durch das Glas,
wie eine Gruppe Kinder vor einer Türe saß.

Wenn sie die Kinder durch das Glas sah: Stehen sie dann vielleicht HINTER einer Türe?
(Nebenbei: Falls Du mal schräg oder fett schreiben willst,
oder zentriert:​
Siehe am Ende dieser Seite unter ,,vB-Code''!
 
Vielen Dank für die ganzen Tips, die mir von vielen Seiten zugeflüstert werden.
(Das mit dem Fett und Kursiv-Schreiben wusste ich auch noch nicht, Haget, dankeschön...)

Katharina
 



 
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