Naomis Abenteuer 4

Inga Rothe

Mitglied
Naomi kehrt zurück

Das Flugzeug startete pünktlich. Frau und Herr Schlüter sind schon öfter geflogen, aber Naomi nicht. Zuerst hatte sie ziemliche Angst, als sie das große Flugzeug sah, aber die Sehnsucht nach ihrem Land war dann doch stärker.
Es war ein langer Flug, sie bekam aber kein Auge zu. Kurz vor der Landung musste Frau Schlüter sie wecken, denn irgend wann war sie dann doch eingeschlafen.
Sofort war sie wieder hellwach und voller Erwartung.
Mit zitternden Knien betrat Naomi Heimatboden. Obwohl sie ja nicht lange in dieser Stadt gewohnt hatte, erkannte sie doch einige Häuser wieder, als sie mit einer Taxe in ein Hotel, Nähe des Hafens fuhren.
Am liebsten wäre Naomi gleich hingelaufen, aber Frau Schlüter meinte, sie hätten doch noch soviel Zeit.
Nachdem sie sich alle frisch gemacht und umgezogen hatten, wurde erst einmal gegessen.
Naomi bekam kaum einen Bissen herunter. Herr Schlüter konnte es nicht mehr mit ansehen, wie sich Naomi zusammennehmen musste, obwohl sie doch so aufgeregt war.
Seine Frau musste sich danach erst einmal etwas hinlegen, darum nahm er Naomi an die Hand und sie marschierten in Richtung Hafen.

Nach dem Vorfall vor über einem Jahr war dieser aber noch mehr gesichert, man kam kaum noch heran. Überall standen Wachposten.
Naomi sprach gleich den ersten Mann an, dem sie begegneten und vor lauter Aufregung auf Deutsch. Der schüttelte nur den Kopf.
"Du musst schon deine Sprache sprechen," lachte Herr Schlüter.
Dieser Mann kannte aber ihren Vater auch nicht.
"Wollen wir mal nachsehen, ob er zu Hause ist?", meinte Herr Schlüter. "Weißt du denn noch, wo eure Wohnung war?"
Dass sie aber auch darauf nicht gekommen ist. Jetzt war Naomi nicht mehr zu halten, sie zog Herrn Schlüter am Arm und forderte, er möchte doch schneller gehen.
Da standen sie nun vor ihrer damaligen Wohnung.
Naomis Herz klopfte bis zum Hals. Bevor Herr Schlüter sie noch halten konnte, hatte sie auch schon die Tür aufgerissen und rannte hinein.
Entsetzt blickte sie in das Gesicht einer erschrockenen, unbekannten Frau und deren Mann.
Sie konnte nichts sagen, stand nur da und brach in Tränen aus. Herr Schlüter entschuldigte sich für ihr Benehmen auf Englisch und wurde verstanden.
Der Mann sagte ihm, nachdem er alles erklärt und nach Naomis Vater gefragt hatte, er wohne schon seit mehreren Monaten hier und wusste nur, dass der Familie, die vor ihm hier gewohnt hatte, schreckliches passiert sei.
Der Lagerverwalter hatte seine Frau verloren und hätte hier mit seiner Tochter gewohnt. Dann war vor einem Jahr der Aufstand und dabei sei er schwer verletzt worden. Die Tochter wurde nie wieder gefunden, man vermutete, dass sie auch umgekommen sei.
"Dann bist du das kleine Mädchen?" fragte er Naomi in seiner Sprache.
Diese nickte und weinte nun noch mehr.
"Du musst nicht weinen,", sagte der Mann, "dein Vater lebt!"
Er nahm Naomi tröstend in die Arme und seine Frau lud Herrn Schlüter zu einer Tasse Kaffee ein. Sie überlegten noch, wo man erfahren konnte, wo der Vater geblieben sei, als Naomi sich etwas erholt hatte und meinte, da wäre doch noch ihr Onkel Osman, den könnten sie fragen.
"Eine gute Idee, aber zuerst gehen wir wieder ins Hotel, du musst dich jetzt auch erst einmal ausruhen.", erwiderte Herr Schlüter.
Sie verabschiedeten sich herzlich von dem netten Ehepaar und schlenderten langsam zurück. Naomi plapperte drauf los, erzählte, wo sie überall war und welches Haus sie kannte.

Im Hotel angekommen, legte sich Naomi hin und schlief auch gleich ein.
Frau Schlüter war erschüttert, als sie hörte, was passiert war.
"Dann denkt der Vater, seine Tochter sei gestorben, das ist ja schlimm."
Naomi wachte erst gegen 11 Uhr auf. Nachdem sie gefrühstückt hatten, nahmen sie sich eine Taxe, um den Onkel zu suchen. Es war gar nicht so leicht, den Weg zu finden, aber nach einigen Stunden fanden sie die Hütte wieder.
Kaum hielt das Taxi, sah Naomi auch schon ihre Tante Omti. Jubelnd lief sie los.
Plötzlich schrie die Frau entsetzlich. Herr und Frau Schlüter wussten nicht warum, aber der Taxifahrer übersetzte es ihnen.
"Frau schrein, Mädchen sei tot, sei Geist!" sagte er in gebrochenem Deutsch.
Da kam ein Mann aus der Hütte, es war wohl Naomis Onkel, der ganz blass wurde, als er das Kind sah. Als er sich vergewissert hatte, in dem er sie anfasste, ob sie ein Mensch sei, also Naomi, herzte und küsste er sie.
Die Tante verschwand ungläubig in der Hütte, kam aber bald mit ihrer kleinen Tochter zurück.
Nun kam Naomi mit ihrem Onkel auf die Schlüters zu, damit sie sich kennen lernten.
Herr Schlüter schickte erst einmal den Taxifahrer fort und sagte, er solle so in etwas zwei Stunden wieder kommen.
Naomi war überglücklich. Natürlich wollte sie auch gleich wissen, wo ihr Vater sei. Onkel Osman sagte, er wohne am anderen Ende der Stadt. Seit ein paar Monaten sei er aus dem Krankenhaus. Im Hafen hatte man ihn entlassen, da es denen zu lange gedauert hatte, bis er wieder da war. Er arbeite aber wieder und diesmal in einem großen Bürohaus.
"Dein Vater ist ein kluger Mann." ,endete er.
Naomi hatte alles den Schlüters übersetzt und Herr Schlüter meinte lächelnd, jetzt weiß ich, woher du das hast, Naomi.

Die zwei Stunden vergingen schnell. Sie tauschten noch die Adressen aus und bekamen auch die von Naomis Vater.
"Wollen wir gleich zu ihm fahren?", fragte er im Taxi Naomi.
Sie konnte nicht antworten, kuschelte sich nur an ihn. Frau Schlüter kamen die Tränen, obwohl sie nun auch hätte froh sein sollen. Sie fühlte sie den Abschied von Naomi nah. Sie liebte dieses Kind über alles.

Der Taxifahrer hielt an einem kleinen Haus am Rande der Stadt.
Diesmal ging Naomi zaghaft voran. Sie klopfte und es öffnete ihr eine fremde Frau. Sprachlos sah sie sie an. Schnell hatte sie sich aber gefasst und fragte nach Herrn Ilmandu und die Frau bat sie herein. Herr und Frau Schlüter warteten erst einmal vor dem Eingang.
Da stand er, Naomis Vater! Naomi hatte plötzlich ganz wackelige Knie. Herr Ilmandu musste sich erst einmal setzen und die Frau verstand gar nichts.
Wortlos lief Naomi zu ihrem Vater, nahm ihn in die Arme und wollte ihn nicht mehr loslassen. Beide weinten vor Freude. Nun begriff die Frau auch, was los war und auch ihr kamen die Tränen.
Dann bat sie die Schlüters herein und Naomi erzählte von ihrem Abenteuer.
Komm mal her, meinte der Vater, wer hier ist. Er öffnete eine Zimmertür und Naomi konnte es kaum glauben, da spielte der kleine Silas, der schon tüchtig gewachsen war.
Es stellte sich heraus, dass die Frau Krankenschwester war und ihren Vater damals gepflegt hatte.
Nun wollten sie bald heiraten und darum haben sie den kleinen Silas zu sich geholt.
Herr und Frau Schlüter waren sehr still geworden, denn sie wussten, Naomi wird bei ihrer Familie bleiben und das machte sie traurig.
Es wurde ziemlich spät, als die Schlüters aufbrachen.
"Was ist mit dir, Naomi, möchtest du erst einmal hier bleiben?", fragte Herr Schlüter, in der Hoffnung, sie würde doch wieder mit ins Hotel kommen.
"Darf ich hier bleiben?", fragte sie und übersetze es ihren Vater.
Naomi blieb bei ihrem Vater. Versprach aber, am nächsten Tag anzurufen. Anrufen, innerlich musste sie lachen, denn vor einem Jahr wusste sie noch nicht, was das war.

Frau Schlüter konnte diese Nacht nicht schlafen, sie war sehr unglücklich. Hatte deswegen auch ein schlechtes Gewissen, da Naomi jetzt so glücklich war und sie ihr das nicht zu gönnen schien.
Ihr Mann ließ sich nichts anmerken, aber ihm erging es ähnlich.

Naomi hielt ihr Versprechen und rief an. Die Schlüters meinten schweren Herzens, sie könne ruhig noch da bleiben, schließlich hätten sie ja Urlaub.
An manchen Tagen trafen sie sich, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu bewundern und auch Ausflüge zu machen.

Mittlerweile waren sie schon vier Wochen in Kairo, bald mussten sie wieder fort. Frau Schlüter litt sehr darunter. Niemand berührte dieses Thema.
In der letzten Woche aber fiel Herrn Schlüter auf, dass Naomi auch stiller geworden war. Was wohl in diesem Kind vorgeht, dachte er.
Heute wollten sie zum letzten Mal an den Strand fahren. Die Schlüters bedauerten, dass Naomis Vater kein Englisch sprach und sie sich nur mit Zeichensprache verständigen konnten. Sie waren sich sehr sympathisch.
Unterwegs erzählte Naomi stolz, ihr Vater würde englisch lernen und sie wollte das auch.
Frau Schlüter lächelte, denn sie wusste, was Naomi tun wollte, das tat sie auch.

Es wurde ein sehr schöner Tag und alle waren vergnügt, obwohl der Abschied bevor stand.
Naomi tobte in den Wellen herum, obwohl sie gerade erst Schwimmen gelernt hatte.
Dann plötzlich lief sie zu Frau Schlüter, kuschelte sich an sie und fing an zu weinen.
"Was hast du, meine Kleine?", fragte sie und streichelte über Naomis Haar.
Naomi sah sie an und fragte:" Darf ich denn auch wieder mit nach Deutschland?"
Nun war es heraus.
"Natürlich darfst du das, wenn du es möchtest und dein Vater einverstanden ist.", erwiderte überrascht Frau Schlüter.
Naomi stieß einen Freudenschrei aus und rannte, so schnell es ging zu ihrem Vater.
Er kam dann langsam und doch etwas traurig auf sie zu.
Gab ihr die Hand und Naomi musste übersetzen.
Seine Tochter hatte sich so schnell an Deutschland, an das andere Leben, gewöhnt, das er ihr hier nicht bieten könnte. Außerdem würde sie ohne ihre Schlüters auch nicht mehr glücklich sein. Darum sollte sie sich entscheiden, wo sie bleiben wollte.
Es fie ihr nicht leicht, da sie alle gleich liebte, aber in Deutschland hätte sie mehr Chancen, etwas aus ihrem Leben zu machen. Und immer, wenn Ferien sind, könne sie kommen, er würde ihr das Reisegeld schicken. Er hätte auch großes Vertrauen zu ihnen.
Herr Schlüter war dazu gekommen und konnte es nicht fassen. Glücklich umarmte er Naomis Vater und versprach, gut für sie zu sorgen.

Es war ein schwerer Abschied auf beiden Seiten, aber bald waren ja wieder Ferien.

Fortsetzung? Wer weiß...
 

flammarion

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Teammitglied
hallo

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Naomi kehrt zurück

Das Flugzeug startete pünktlich. Frau und Herr Schlüter sind sch(o)n öfter() geflogen, aber Naomi nicht. Zuerst hatte sie ziemlich(e) Angst, als sie das große Flugzeug sah, aber die Sehnsucht nach ihrem Land war dann doch stärker.
Es war ein langer Flug, sie bekam aber kein Auge zu. Kurz vor der Landung musste Frau Schlüter sie wecken, denn irgend wann (war sie dann doch eingeschlafen).
Sofort war sie wieder hellwach und voller Erwartung.
Mit zitternden Knien betrat Naomi ()Heimatboden. Obwohl sie ja nicht lange in dieser Stadt gewohnt hat(te), erkannte sie doch einige Häuser wieder, als sie mit einer Taxe ()in ein Hotel(in der) Nähe des Hafens fuhren. Am (l)iebsten wäre Naomi gleich hingelaufen, aber Frau Schlüter meinte, sie hätten doch noch soviel Zeit.
Nachdem sie sich alle frisch gemacht und umgezogen (hatten), wurde erst einmal gegessen.
Naomi bekam kaum einen Bissen herunter. Herr Schlüter konnte es nicht mehr mit ansehen, wie sich Naomi zusammennehmen(zusammen) musste, obwohl sie doch so aufgeregt war.
Seine Frau musste sich danach erst einmal etwas hinlegen, darum nahm er Naomi an (die) Hand und sie marschierte(n) in Richtung Hafen.

Nach dem Vorfall vor über einem Jahr(kein Komma) war dieser aber noch mehr gesichert, man kam kaum noch heran. Überall standen Wachposten.
Naomi sprach gleich den ersten Mann an, de(m) sie begegneten und vor lauter Aufregung auf Deutsch. Der schüttelte nur ()de(n) Kopf.
"Du musst schon deine Sprache sprechen," lachte Herr Schlüter.
Dieser Mann kannte aber ihren Vater auch nicht.
"W(ollen) wir mal nachsehen, ob er zu Hause ist"(,) meinte Herr Schlüter. "Weißt du denn noch, wo eure Wohnung war?"
Das(s) sie aber auch darauf nicht gekommen ist. Jetzt war Naomi nicht mehr zu halten, sie zog Herrn Schlüter am Arm und (forder)te, er möchte doch schneller gehen.
Da standen sie nun vor ihrer damaligen Wohnung.
Naomis Herz klopfte bis zum Hals. Bevor Herr Schlüter sie noch halten konnte, hatte sie ()schon die Tür aufgerissen und rannte hinein.
Entsetzt blickte sie in das Gesicht einer erschrockenen, unbekannten Frau und deren Mann.
Sie konnte nichts sagen, stand nur da und brach in Tränen aus. Herr Schlüter entschuldigte sich für ihr Benehmen auf Englisch und wurde verstanden.
Der Mann sagte ihm, nachdem er alles erklärt und nach Naomis Vater gefragt hatte, er wohne schon seit mehreren Monaten hier und wu(ss)te nur, dass (der) Familie, die vor ihm hier gewohnt hatte, schreckliches passiert sei.
Der Lagerverwalter hatte seine Frau verloren und hätte hier mit seiner Tochter gewohnt. Dann war vor einem Jahr der Aufstand und dabei sei er schwer verletzt worden. Die Tochter wurde nie wieder gefunden, man vermutete, dass sie auch umgekommen sei.
"Dann bist du das kleine Mädchen?" fragte er Naomi (in)seiner Sprache.
(Naomi sonst nickt die Sprache) nickte und weinte nun noch mehr.
"Du musst nicht weinen,"(,) sagte der Mann, "dein Vater lebt!"
Er nahm Naomi tröstend in die Arme und seine Frau lud Herrn Schlüter zu einer Tasse Kaffee ein. Sie überlegten noch, wo man erfahren konnte, wo der Vater geblieben (sei), als Naomi sich etwas erholt hatte und meinte, da wäre doch noch ihr Onkel Osman, den könnten sie fragen.
"Eine gute Idee, aber zuerst gehen wir wieder ins Hotel, du musst dich jetzt auch erst einmal ausruhen."(,) erwiderte Herr Schlüter.
Sie verabschiedeten sich herzlich von dem netten Ehepaar und schlenderten langsam zurück. Naomi plapperte drauf los, erzählte, wo sie überall war und welches Haus sie kannte.

Im Hotel angekommen, legte sich Naomi hin und schlief auch gleich ein.
Frau Schlüter war erschüttert, als sie hörte, was passiert war.
"Dann denkt der Vater, seine Tochter sei gestorben, das ist ja schlimm."()

Naomi wachte erst gegen 11 Uhr auf(. N)achdem sie gefrühstückt hatten, nahmen sie sich eine Taxe(,) um den Onkel zu suchen. (E)s war gar nicht so leicht, den Weg zu finden, aber nach einigen Stunden fanden sie die Hütte wieder.
Kaum hielt das Taxi, sah Naomi auch schon ihre Tante Omti. Jubelnd lief sie los.
Plötzlich schrie die Frau entsetzlich(). Herr und Frau Schlüter wussten nicht warum, aber der Taxifahrer übersetzte es (ihnen).
"Frau schrein, Mädchen sei tot, sei Geist!" sagte er in gebrochenem Deutsch.
Da kam ein Mann aus der Hütte, es war wohl Naomis Onkel, der ganz blass wurde, als er das Kind sah. Als er sich vergewissert hatte, in dem er sie anfasste, ob sie ein Mensch sei, also Naomi, herzte und küsste er sie.
Die Tante verschwand ungläubig in der Hütte(, kam aber bald mit )ihrer kleinen Tochter zurück.
Nun kam Naomi mit ihrem Onkel auf die Schlüters zu, damit sie sich kennen lernten.(nicht zusammen)
Herr Schlüter schickte erst einmal den Taxifahrer fort und (sag)te, er solle so in etwa( zwei) Stunden wieder kommen.
Naomi war überglücklich. Natürlich wollte sie auch gleich wissen, wo ihr Vater sei. Onkel Osman sagte, er wohne am anderen Ende der Stadt. Seit ein paar Monaten sei er aus dem Krankenhaus. Im Hafen hatte man ihn entlassen, da es denen zu lange gedauert hatte, bis er wieder da war. Er arbeite() aber wieder und diesmal in einem großen Bürohaus.
"Dein Vater ist ein kluger Mann."(,) endete er.
Naomi hatte alles den Schlüters übersetzt und Herr Schlüter meinte lächelnd, jetzt weiß ich, woher du das hast, Naomi.

Die zwei Stunden vergingen schnell. Sie tauschten noch die Adressen aus und bekamen auch die von Naomis Vater.
"Wollen wir gleich zu ihm fahren?"(,) fragte er im Taxi Naomi.
Sie konnte nicht antworten, kuschelte sich nur an ich(n). Frau Schlüter kamen die Tränen, obwohl sie nun auch hätte froh sein sollen(. Sie) fühlte den Abschied von Naomi nah. Sie liebte dieses Kind über alles.

Der Taxifahrer hielt an einem kleine(n) Haus am Rande der Stadt.
Diesmal ging Naomi zaghaft voran. Sie klopfte und es öffnete ihr eine (f)remde Frau. Sprachlos sah sie sie an. Schnell hatte sie sich aber gefasst und fragte nach Herrn Ilmandu und die Frau bat sie herein. Herr und Frau Schlüter warteten erst einmal vor dem Eingang.
Da stand er, Naomis Vater! Naomi hatte plötzlich ganz wackelige Knie. Herr Ilmandu musste sich erst einmal setzen und die Frau verstand gar nichts.
Wortlos lief Naomi zu ihrem Vater, nahm ihn in die Arme und wollte ihn nicht mehr loslassen.(zusammen) Beide weinten vor Freude. Nun begriff die Frau auch(,) was los war und auch ihr kamen die Tränen.
Dann bat sie die Schlüters herein und Naomi erzählte von ihrem Abenteuer.
Komm mal her, meinte der Vater, wer hier ist. Er öffnete eine Zimmertür und Naomi konnte es kaum glauben, da spielte der kleine Silas, der schon tüchtig gewachsen war.
Es stellte sich heraus, dass die Frau Krankenschwester war (und) ihren Vater damals gepflegt hatte.
Nun wollten sie bald heiraten und darum haben sie den kleinen Silas zu sich geholt.
Herr und Frau Schlüter waren (sehr) still geworden, denn sie wussten, Naomi wird bei ihrer Familie bleiben und das machte sie traurig.
Es wurde ziemlich spät, als die Schlüters aufbrachen.
"Was ist mit dir, Naomi, möchtest du erst einmal hier bleiben?"(,) fragte Herr Schlüter, in der Hoffnung, sie würde doch wieder mit ins Hotel kommen.
"Darf ich hier bleiben(nicht zusammen)?" fragte sie und übersetze es ihren Vater.
Naomi blieb bei ihrem Vater. Versprach aber, am nächsten Tag anzurufen. Anrufen, innerlich musste sie lachen, denn vor einem Jahr wu(ss)te sie noch nicht(,) was das war.

Frau Schlüter konnte diese Nacht nicht schlafen, sie war sehr unglücklich. Hatte deswegen auch ein schlechtes Gewissen, da Naomi jetzt so glücklich war und sie ihr das nicht zu gönnen schien.
Ihr Mann ließ sich nichts anmerken, aber ihm erging es ähnlich.

Naomi hielt ihr Versprechen und rief an. Die Schlüters meinten schweren Herzens, sie könne ruhig noch da bleiben, schließlich hätten sie ja Urlaub.
An manchen Tagen trafen sie sich(), um die Sehenswürdigkeiten der Stadt zu bewundern und auch Ausflüge zu machen.

Mittlerweile waren sie schon (vier) Wochen in Kairo, bald mussten sie wieder fort. Frau Schlüter litt sehr darunter. Niemand berührte dieses Thema.
In der letzten Woche aber(kein Komma) fiel Herrn Schlüter auf, dass Naomi auch stiller geworden war. Was wohl in diesem Kind vorgeht(zusammen), dachte er.
Heute wollten sie zum letzten Mal an de(n) Strand fahren. Die Schlüters bedauerten, dass Naomis Vater kein Englisch sprach und sie sich nur mit Zeichensprache verständigen konnten. Sie waren sich sehr sympathisch.
Unterwegs erzählte Naomi stolz, ihr Vater würde englisch lernen und sie wollte das auch.
Frau Schlüter lächelte, denn sie wu(ss)te, was Naomi (tun) wollte, das tat sie auch.

Es wurde ein sehr schöner Tag und alle waren vergnügt, obwohl der Abschied bevorstand.(zusammen)
Naomi tobte in den Wellen herum, obwohl sie gerade erst Schwimmen gelernt hatte.
Dann plötzlich lief sie zu Frau Schlüter, kuschelte sich an sie und fing an zu weinen.
"Was hast du, meine Kleine?"(,) fragte sie und streichelte über Naomis Haar.
Naomi sah sie an und fragte:) „D)arf ich denn auch wieder mit nach Deutschland?“
Nun war es heraus.
"Natürlich darfst du das, wenn du es möchtest und dein Vater einverstanden ist"(,) erwiderte überrascht Frau Schlüter.
Naomi stieß ein(en) Freudenschrei aus und rannte(,) so schnell es ging(,) zu ihrem Vater.
(E)r kam dann langsam und doch etwas traurig auf sie zu.
Er gab ihr die Hand und Naomi musste übersetzen.
Seine Tochter hatte sich so schnell an Deutschland, an das andere Leben(,) gewöhnt, das() er ihr hier nicht bieten könn(t)e. Außerdem würde sie ohne ihre Schlüters auch nicht mehr glücklich sein. Darum sollte sie sich entscheiden, wo sie bleiben wollte.
Es (fiel) ihr nicht leicht, da sie alle gleich lieb(t)e (), aber in Deutschland hätte sie mehr Chancen, etwas aus ihrem Leben zu machen. Und immer(,) wenn Ferien sind, könne sie kommen, er würde ihr das Reisegeld schicken. Er hätte auch großes Vertrauen zu ihnen.
Herr Schlüter war dazu gekommen und konnte es nicht fassen. Glücklich umarmte er Naomis Vater und versprach(,) gut für sie zu sorgen.

Es war ein schwerer Abschied auf beiden Seiten, aber bald waren ja wieder Ferien.


mit deiner gütigen erlaubnis möchte ich es einem kleinen mädchen zum geburtstag schenken.
ganz lieb grüßt
 

flammarion

Foren-Redakteur
Teammitglied
ei fein,

dann gibts ja hier bald neues von dir.
es dauert noch ne weile, eh die kleine 11 wird. aber das ist gut, denn ich will noch n paar bilder einfügen.
ganz lieb grüßt
 



 
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