Natürlich böse?

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Haget

Mitglied
[blue]Änderung: Ich habe mal die Vorschläge von OHRENSCHÜTZER in BLAU dazu geschrieben. Vielleicht noch andere Meinungen?[/blue]

Natürlich böse?
Haget # 666
Ein Hai hatt’ sich im Netz verfangen,
unfähig, Freiheit zu erlangen [blue]
Kann die Freiheit nicht erlangen
[/blue] - ein Zustand, der ihn heftig störte.

Frau Hai war schon vorbeigeschwommen
und hatte kaum Notiz genommen
- obwohl er einst ihr Herz betörte.

Ein Barsch zog frisch und frei die Kreise,
vergnügte sich auf diese Weise
- als er des Haies Klagen hörte.

Sieht jemand seinen Feind in Nöten,
beraubt der Fähigkeit zu töten
- hats selten wohl sein Herz gebrochen.

Jedoch der Barsch wollt’ Hilfe geben:
„Ich helf’, lässt du mir dann mein Leben“
- etwas das gern der Hai versprochen.
[blue]Der Hai hat dies wohl gern versprochen. [/blue]

Dem Barsch gelingts, das Netz zu lösen;
legts Leben in die Hand des Bösen
- schon hat der Hai sein Wort gebrochen​
In der Rubrik NATUR veröffentlichte ich vor einigen Tagen bereits die „Ver-dichtung“ obigen Gedichts wie folgt (zu ähnlichem Thema veröffentlichte OLRICH vor Tagen mit einem HUHN):

Natürlich
Ein Hai hat sich im Netz verfangen,
er kämpft, um Freiheit zu erlangen:
Das ist doch ganz natürlich!

Der Barsch will diese Pein beheben:
„Ich helf’, doch lass mir dann mein Leben.“
„Das ist doch ganz natürlich!“

Kaum frei war auch die Not vergessen,
ein Schnapp – schon war der Barsch gefressen:
Das ist doch ganz natürlich!​
 

Ohrenschützer

Mitglied
Das zweite Gedicht gefällt mir fast besser, weil es stärker "verdichtet" ist. Aber auch das erste überzeugt durch die konsequent durchkomponierte Form.

Mein Lesefluss wurde in der Zeile 2 gestört; ich finde zwar auch keine überzeugende Alternative, aber einen Vorschlag, über den man in Bezug auf das Versmaß nachdenken könnte:
Kann die Freiheit nicht erlangen

Einen ähnlichen Bruch im Versmaß gibt es in
"etwas das gern der Hai versprochen"
Vorschlag:
Der Hai hat dies wohl gern versprochen

Es wünscht Dir genauso Gutes: ;-)
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Ohrenschützer,
danke, dass du dich so gründlich mit den Gedichten befasstest. Ich habe mir inzwischen meine Zeilen und deine Vorschläge vielfach vorgelesen, gepfiffen und gesummt - jetzt summt mir der Kopf.

In der ersten Strophe fehlt mir bei deinem Vorschlag vorne eine Silbe, Denke nach über:
[blue]er kann die Freiheit ...[/blue]​
Vielleicht schwimmt ja noch jemand vorbei mit hilfreichem Vorschlag.
 
S

Stoffel

Gast
*lach*

Haget und die Tiere....

Der Barsch könnte wie Frau Hai..."auch" seine Kreise ziehn.? (beide also "frei")

Naja, dann wieder die Moral von der Geschicht..
trau niemanden nicht. Oder so ähnlich. *lach*

Du bist mir einen.;)

lG
Sanne
 
I

IKT

Gast
Hallo Haget,
Vorschläge hin oder her - deine Fassung gefällt mir besser.
Am allerbesten find ich aber die ursprüngliche, also "verdichtete" Form!
LG IKT
 

Udogi-Sela

Mitglied
Hi (Hai) Haget,

mein Vorschlag für die ersten Zeilen der längeren Version:

„Ins Fischernetz geriet ein Hai,
aus eig’ner Kraft kam er nicht frei,“

oder:

„und kam aus eig’ner Kraft nicht frei,“

Herzlichst
Udo
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Udogi-Sela,
und danke für die Beschäftigung mit meinem Gedicht. Deine Vorschläge sind - auf Strophe 1 bezogen - durchaus gut. ABER es sind alle Strophen im selben Rhythmus und dafür sind z. B. 9 Silben je Zeile erforderlich.
 
S

Stoffel

Gast
Moin,:)
dann bräucht man doch nur ein "e" bei "eigne" rein?
Mir würde das auch besser gefallen.:)

Einen schönen Tag
lG
Stoffel
 

Ohrenschützer

Mitglied
Hallo Stoffel,

wenn da nicht das Versmaß wäre...

"und kam aus eigener Kraft nicht frei" (betonte Silben kursiv)

Nicht gerade wohlklingend, oder? :)
Schöne Grüße,
 

Haget

Mitglied
MoinMoin,
dann aber müsste ich auch noch schreiben
In Fischernetz[red]e[/red] geriet ein Hai​
Dann wäre die Silbenzahl gleich.-
Aber der Rhythmus und Betonungen würden in keiner Weise zu den nächsten Strophen passen.
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Udogi-Sela,
in den meisten meiner Gedichte haben die Strophen untereinander nicht den selben Rhythmus (erkennbar, wenn man dazu pfeift oder summt). Wohl aber bei z. B. Liedern - - - und eben in diesem Gedicht.
 
M

Melusine

Gast
Hallo Haget,
mir gefällt deine eigene Fassung am besten. Ich höre da eigentlich keinen Bruch im Rhythmus, im Gegenteil - wie du selbst schon bemerkt hast: Beim ersten Vorschlag fehlt eine Silbe. (Allerdings ist mein Ohr für Lyrik ungeschult.)

Die ohrenschützerschen Vorschläge passen meines Erachtens erstens nicht zum Stil deines Gedichts, zweitens ist das Gedicht durchgängig im Imperfekt geschrieben und deshalb wären sie ein Bruch in der Zeitenfolge.

Ein kleiner Vorschlag meinerseits:
"Ein Barsch zog [blue]friedlich seine[/blue] Kreise"

Ein paar fehlende Apostrophe sind mir aufgefallen:
"hat[red]'[/red]s selten wohl sein Herz gebrochen"
"dem Barsch gelingt[red]'[/red]s, das Netz zu lösen"
"legt[red]'[/red]s Leben in die Hand des Bösen"

Die Gedankenstriche am Beginn der jeweils dritten Zeile irritieren mich ein wenig.

(In der verdichteten Fassung gefällt mir der dreimal wiederholte Satz "Das ist doch ganz natürlich" irgendwie nicht so gut, vor allem in der Antwort des Hais, die ja korrekt eigentlich "Das ist doch selbstverständlich" heißen müsste - aber das ist "natürlich" Geschmackssache :))

Kleine "zoologische" Anmerkung am Rande: Sind Barsche nicht eigentlich Süßwasserfische?

LG Mel
 

Haget

Mitglied
MoinMoin Melusine,
danke für deine Meinung - ich werde (nicht jetzt) über alles nachdenken.
Aber im Meer (ich bin Diver/Taucher) gibt es z. B. den Zackenbarsch.
 



 
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