Nebel

Michael Kempa

Mitglied
Zwei Männer in düsterer Nacht,
halten in grausiger Erwartung Wacht.
Im Land der Träume rüsten sie sich.
Sie wissen, der Drache ist fürchterlich.

Wilde Feueraugen und Atem,
gleich weißem, grusligem Gas.
Wo er war, da sengen die Wälder.
Brennend stapft er über dunkle Felder.

Grauen verbreitet sich quer übers Land.
Tote Menschen liegen verstreut im Sand.
Zwei Ritter – 900 Jahre nach Christi Geburt.
Das Moor aus sumpfigen Löchern murrt.

Hier zählt das Immerdar!
Furchtsam in eiliger Hast,
legen Sie den Harnisch an.
Eine seltsame Windboe geht die Reiter an.

Schwarze Sonnen im Herzen des neuen Windes,
voll Staub von Uhren.
Millionen verbrannter Blätter in ihm.
Ein nasser Windstoß blies – und alles verging.

Zwei Männer harren in zeitloser Nacht.
Dort! Sieh nur, in der Ferne!
Meilenweit vor ihnen rast der Drache dahin.
Laut singend und brüllend, Funken versprühend!

Schnell, nur keine Angst!
Sie geben den Pferden die Sporen,
eilen dem schmalen Hohlweg zu.
Das Monster kommt mit sengenden Augen.

Herr, laß uns Deinen Namen rufen!
Kamerad, Gott erbarme Dich!
Die Lanze fährt unter das Lied des brennenden Auges.
Der Drache schlägt zu und zermalmt den Held.

Mit wuchtiger Schulter nimmt es den Zweiten!
Schmettert ihn ohne Reu auf den Fels.
Der Drache schreit klagend auf.
Goldenes Feuer stob aus dem Leib.

Hast du es gesehen?
So ist es gestern schon geschehen!
Ein Ritter in glänzender Rüstung, beim Herrn!
Wir haben den Reiter überfahren!

Halte doch! So halte!
Das habe ich gestern schon getan!
Doch ich konnte nichts entdecken.
Dieses Moor ist ungeheuer!

Ich warnte ihn lang genug.
Doch der Reiter rührte sich nicht von der Stelle!
Heute kommen wir pünktlich in Stokeley an!
Mehr Kohle Fred?

Der Nachtzug schoß in Wut und Feuer.
Durch die Schlucht, über kalte Erde.
Er ließ schwarzen Qualm und Rauch zurück,
der sich nach Minuten in erstarrte Luft auflöste.
 



 
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