Nor

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Jan Veluh

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Nor

Nor latschte schlapp-schlurfenden Schrittes durch die Fußgängerzone. Ihm war langweilig. Stinklangweilig! Ätzent-Total-Super-Scheiss-Stinklangweilig!! Gut, er wusste in ner guten Stunde würde das wahrscheinlich vorbei sein, denn dann war er bei Joey. Und wenn man bei Joey ist und noch zufällig Nor heißt, dann versprach es… Na ja wir werden noch sehen wie es zu werden versprach. Jedenfalls latschte er durch die Haubteinkaufsstraße seiner Stadt und stierte finster vor sich hin.

Nor war das, was man im Allgemeinen als Punk bezeichnet. Nur konnte Nor eben diese allgemeinen Aussagen nicht besonders gut leiden. O.K. er hatte Feuermelderrot gefärbte Haare (sie waren auch schon mal grün und blau gewesen), rote Chucks mit zwei oder drei Löcher und Edingbeschmiert, abgewetzte Hosen, eine bepatche Lederjacke (stinkig und alt versteht sich) und haufenweise T-Shirts von irgendwelchen Bands oder mit Parolen linke Art. Eben der Klischee-Punker schlechthin. Aber andererseits lebte er zu Hause und nicht auf der Straße, trank Bier wie ein normaler Mensch und war aus ihm unerfindlichen Gründen, saugut in der Schule.

Er war gerade mal 1,64 m groß, was für einen 11. Klässler ziemlich klein ist. Doch so klein er war, so groß war sein Mundwerk. Hinzu kam noch, dass er äußerst dünn war. Normalerweise wäre es nun Zeit Nors Innenleben (Gefühlswelt, nicht Gedärmwelt) zu beschreiben, doch passte in diesen kleine Kerl selten mahr als ein Gefühl auf einmal rein. Nur soviel sei gesagt: Es war äußerst ungewöhnlich ihn missmutig zu sehen, denn normalerweise ist es wahrscheinlicher ihn fröhlich oder sogar frech grinsend durch die Gegend laufen zu sehen.

Also… Nor latschte wie gesagt schlapp-schlurfenden Schrittes durch die Haupteinkaufsstraße seiner Stadt. Der Grund für seine eher depressiv anmutende Schrittweise ruhte leicht zerknüllt und stark verhasst in der rechten Tasche der Lederjacke. Nur der anstehende Besuch bei Joey schien ihn aufheitern zu können. Er nutzte jede Gelegenheit, die ihm die schlampige Arbeit der Stadtwerke bot, kleinere Brocken aus dem Straßenbelag vor die Füße der anderen, weniger stilvollen Menschen zu kicken, während er sich seinen Weg durch die einkaufswütige Menge zu dem besseren von zwei Hippie-Läden der Stadt bahnte.

Er brauchte Kerzen. Schwarze Kerzen. Wofür brauchte Nor schwarze Kerzen? Nor brauchte schwarze Kerzen, um damit Joeys und seine neueste Aktion in die letzte Phase zu bringen. Aktion? Aktion! Er und Joey benutzten das Wort Aktion lieber als Streich, Neckerei, Abenteuer oder Blödsinn, wenn sie ihre Aktivitäten zur Verarschung des Lebens ausführten, planten oder vorbereiteten. Diesmal ging es darum, dass Joey aufgefallen war, dass es in ihrer gesamten Stadt keinen einzigen (wirklich gar keinen, nicht mal einen ganz ganz kleinen) satanistischen Baum gab. Das musste selbstverständlich sofort geändert werden. Also besorgten die Beiden sich haufenweise schwarze Tücher vom Müll, rote und ein bisschen schwarze Farbe von irgendwo her, zimmerten sich aus alten Balken ein Sturzkreuz, bemalten es mit der schwarzen Farben und informierten sich über satanische Zeichen und Symbole.

Doch bevor sie den ganzen Blödsinn an einen Baum hängen konnten, sollte Nor noch besagte schwarze Kerzen besorgen und noch irgendwas satanischen, wenn er was fände. Der Laden, vor dem Nor nun mittlerweile stand, war eine alte Lagerhalle, aus der ein Hippie, den alle nur Smog nannten, eine Mischung aus Cd-Platten-Buch-Klamotten-Hippiekleinkram-Laden mit Cafe gemacht hatte. Es ging die Legende um, dass Smog diese Lagerhalle und ein wenig Starkapital von seinen Vater, einem angeblich stinkreichen Industriellen, nach dem Studium geschenkt bekommen hatte, um sich ein Geschäft aufzubauen. Zusätzlich bekam er das Versprechen, wenn sein Geschäft gut laufen sollte, er also bewiesen hatte auf eigenen Beinen stehen zu können, ihm sein restliches Erbe ausgezahlt werden sollte. Als sein Vater jedoch gesehen hatte, was Smog mit der Halle gemacht hatte, wurde er kurzer Hand enterbt. Wie viel davon wahr ist, weiß keiner. Und Smog schwieg eisern.

Na ja Legende hin oder her, Nor betrat jedenfalls diesen Laden mit dem klangvollen Namen „Marie Jo´s“. Drinnen kaufte er erst zwei schwarze und dann eine rote Kerze, um sich anschießen mit einer leicht bitteren Entwicklungshilfe-Cola aus Bulgarien auf einen Stuhl in einer Ecke fallen zu lassen. Immer noch missmutig schaute er sich langsam um. Er und Joey waren hier schon viele Male gewesen. Entweder, um den Auftritten von Songwritern oder jungen Sängern/innen zu lauschen oder um einfach nur was zu trinken.

Smog hatte bei der notwendigen Renovierung die Decken abgesenkt, um Heizkosten zu sparen und den großen Raum gemütlicher zu machen. Große Regale, randvoll mit Büchern und Cd´s ragten von den Wänden aus in den Raum und unterteilten ihn so in verschieden große Nischen. Zusammen mit langen, verschieden farbenen Tüchern, die von der Decke hingen und die Nischen abschlossen oder einfach nur den Raum mit Atmosphäre versorgten, verlieh das der ehemals zugigen Halle etwas Verwinkeltes und Geheimnisvolles. Man konnte stundenlang im „Marie Jo´s“ herumlaufen und in den Regalen und Winkeln des Ladens wühlen. Besonders, da in jeder Nische alles stand. Cd´s, Platten und Bücher waren zwar innerhalb der Regale alphabetisch geordnet, doch gab es keine spezielle Abteilung nur für Klamotten oder nur für Bücher. Alles stand scheinbar wild durcheinander, schien aber doch einem geheimen Prinzip zu folgen, denn wenn man Smog fragte wo denn diese und jene Platte zu finden wäre, antworte er ohne zu zögern etwas wie: „Da hinten dritte Nische rechts, hinter dem roten Tuch. Da wo es am meisten noch Zimt riecht.“

Dazu muss gesagt werden, dass der Laden von einer Vielzahl herrlicher Gerüche erfüllt war, die von den Tüchern, aus der Küche und von sonst wo noch stammten. Smog hatte die Wände in einem warmen rot gestrichen, das vom vordern Teil des Ladens zum Hinteren immer dunkler wurde. Im besagten hinteren Teil waren die Nischen größer und mit Tischen, Sofas, Sesseln, und Stühlen vollgestellt. Hinten rechts war eine kleine Theke, hinter der Smogs jüngere (angeblich ebenfalls enterbte) Schwester Meike Getränke (mit Alk und ohne), Kuchen, Plätzchen und belegte Brote zu geringen Preisen verkaufte. Vorne stand Smog an der Kasse und kassierte, wenn er nicht gerade durch die Laden schluffte, um „seinen Leuten“, wie er sagte, (er mochte das Wort Kunden nicht) zu helfen. Über die kleinen, überall im Laden versteckten Lautsprecher lief beständig, leise im Hintergrund, entspannte Musik von Bands, die nur Menschen mit Stil hören, die nach Nor Meinung eher rar gesäht sind.

Nors Blick blieb an einem Mädchen heften, das im Schneidersitz in einem hohen Sessel in der Nähe der Theke saß, Tee trank und las. Nor kannte sie von früheren Besuchen. Joey und er hatten sie Lemon-Girl getauft, da sie immer etwas trank, was auf der Karte als Lemon-Tea bezeichnet wurde. Eigentlich sollte es schwarzer Tee mit einem Spritzer Limone sein, doch da Smog sich aus irgendeinem Grund weigerte Limonen zu kaufen, war es eine Mischung aus Zirtonengras und noch Irgentwas, was dem heißen Wasser den Geschmack verlieh. Schwarzer Tee war jedenfalls nicht drin. Das Lemon-Girl wusste das und wahrscheinlich trank sie ihn auch genau aus diesem Grund.

Sie war, von zwei drei Zentimetern mehr oder weniger abgesehen, ähnlich groß (oder besser klein) wie Nor. Sie hatte schulterlange, schwarze Haare und sehr große, graue Augen. Sie trug schwarze Chucks, aus denen rot weiß geringelte Kniestrümpfe hervorschauten, um sofort wieder in einer schwarzen Jeans zu verschwinden, ein schwarzes T-Shirt mit einem seltsamen Muster, dass Nor einmal in einem Buch über Irland gesehen hatte, und weder Schmuck noch Make-up. Neben ihrem Sessel auf dem Boden lagen eine reichlich zerschlissene, graue Tweedjacke mit Lederflicken und ein stark bemalter Armeerucksack, von dem Nor durch einige Beobachtungen wusste, dass sich in ihm ein DinA4 Zeichenblock, eine Kladde, ein Notizbuch, haufenweise Bleistifte und Kugelschreiber, ein bis zwei Bücher, Discman, Cd´s und manchmal ein Flasche Orangensaft befand.

Wahrscheinlich befand sich noch einiges Anderes in dem Rucksack, doch wenn dem so war wusste es niemand außer dem Lemon-Girl. Überhaupt wussten weder Nor oder Joey noch irgendjemand, den sie kannten Genaueres über sie, von den erwähnten Äußerlichkeiten mal abgesehen. Nor hatte sie zwar schon auf Konzerten und auf ein, zwei Parties gesehen, doch hatte er sie noch nie sprechen gehört. Auf den Parties saß oder stand sie meistens mit einem fröhlichen Hippiemädchen mit hüftlangen, blonden Haaren rum und unterhielt sich nur ab und zu mal mit einem der älteren Jungen. Zum Beispiel hatte Joey einmal ein paar Worte über Musik mit ihr gewechselt (Er war eineinhalb Jahre älter als Nor). Dadurch wusste Nor nur, dass sie Pink Floyd und Nirvana mochte und die Beatles nicht leiden konnte. Mehr war über sie nicht bekannt.

Nor sah auf die Uhr, erkannte, dass er in einer halben Stunde bei Joey sein wollte, und er zu Fuß würde gehen müssen, trank seine Cola auf, zahlte und ging Richtung Ausgang. Als er grade an einem Ständer mit drei Röcken, haufenweise Schals und einem riesigen Strohhut vorbeikam, fühlte er, wie ihm jemand auf die Schulter tippte. Interessiert drehte Nor sich um und sah, wie ihm jemand ein Gummihünchen unter die Nase hielt. Er war reichlich verwirrt und griff sich unwillkürlich an die Gesäßtaschen seiner Hose, wo das Hünchen eigentlich hätte sein sollen. Er hatte es besorgt, da Joey gemeint hatte, dass so ein satanistischer Baum auch ein Opfer verlangen würde. Also wollten sie dass Gummihuhn dem Baum opfern. Nor hatte der Gedanke gefallen, dass es hinten aus der Tasche rausschaut, damit es noch etwas von der Welt sieht, bevor sie seine Seele dem Teufel als Geschenk anbieten würden.

„Ist das deins?“ fragte eine leise Stimme von irgendwo hinter dem Gummihünchen. „Ja, das ist meins“, erwiderte er und nahm es grinsend an sich. Hinter dem Statanshühnchen kam das Lemon-Girl zum Vorschein, das ihn mit leeren Augen fragend anblickte. Ihr Blick verwirrte Nor, denn noch nie hatte er derart traurige Augen gesehen. Das Mädchen konnte seine Gedanken auf seinem Gesicht lesen, senkte den Blick und wandte sich zum Gehen. „He, Danke!“, rief er ihr hinterher. „Ohne das Viech hätten wir den Baum gar nicht einweihen können.“ „Baum?“, fragte sie, während sie sich mit ausdruckloser Miene umdrehte. „Baum.“, antwortete er. „Baum.“, antwortete sie. „Wieso Baum?“, fragte sie und hob dabei skeptisch die linke Augenbraue (von ihr aus gesehen). Nor erklärte ihr was sie vorhatten. Dabei begann er immer breiter zu grinsen, als ob ihm gerade erst auffallen würde wie genial die ganze Sache eigentlich ist.

Als er fertig war zu erzählen fragte er: „Willst Du nicht mitkommen? Wird lustig!“ Das Lemon-Girl zögerte. Als würde ihr der Gedanke an Etwas derart bescheuert-lustiges Unbehagen bereiten. Doch schließlich sagte sie: „Ich schau vielleicht mal vorbei… Mal sehen.“ „Super!“ Nor beschrieb ihr noch schnell den Weg zum Höllenbaum in Spee und ging anschließend aus dem Laden und dann links. In Richtung Joey. Als Nor bei Joey ankam, gammelte dieser wie üblich auf seinem Bett rum und tat etwas Bescheuertes. Vorgestern hatte er versucht mit kleinen Papierstückchen eine Polizeimütze zu treffen. Die Mütze hatte er nach einer Demo auf der Straße gefunden und eingesackt. Jedoch bekam jeder, der ihn fragte woher das Ding stamme, zu hören, wie er es einen zwei Meter großen Bullen in einem harten Zweikampf abgeluchst hatte. Und wer das dann auch noch glaubte, musste sich anschließend anhören wie Joey den gutgläubigen Zeitgenossen bis zu Fünf Minuten hemmungslos auslachte.

Diesmal lag er auf dem Rücken und vor ihm auf dem Tisch lagen einige leere Bierdosen und ein dreckiger Tennisball. Nor platzte grummelnd ins Zimmer rein (er hatte sich auf dem Weg wieder an das leicht zerknüllte und stark verhasste Ding in seiner Lederjacke erinnert) schaute sich das Szenario an und fragte: „Wasn´ hier los?“ „Hab Bierdosen abgeworfen, doch nun bin ich zu faul aufzustehen und sie wieder aufzustellen.“, sagte Joey ohne aufzublicken, dann musterte er Nor von oben bis unten. „Sieht dir ähnlich.“, antwortete dieser. „Ja, Ja. Sag mal… wat guckste´ denn so depressiv? Sag an!“ „Da guck dir denn Scheißdreck an!“ Mit angewidertem Blick zog Nor mit spitzten Fingern ein Stück Papier (es war leicht zerknüllt und stark verhasst) aus einer Tasche seiner Lederjacke und warf es auf Joeys Bauch. Neugierig entfaltete er es, betrachtete es mit kritischem Blick und begann lauthals zu lachen.

„Das ist nicht witzig du Mistkerl!“, keifte Nor empört. Joey brachte sich nur mühsam unter Kontrolle und sagte immer noch leicht kichernd: „Alter, ich kenn echt niemanden, der sich über ne drei-plus in nem Chemietest so anpissen kann! Verdammt! Wann lernst du endlich, dass es nur Schule ist?“ „Ja, ja. Ehrlich du bist nen ziemlicher Scheiß-Freund.“ Nölte Nor und schmiss sich schmollend in den einzigen Sessel im Zimmer. „Leck mich.“, grinste Joey und fragte: „Hast du den Kram besorgt?“ „Klar! Hier.“ Mit diesen Worten pfefferte Nor Joey die Tüte vor den Schädel, der sie relativ geschickt auffing und mit einem gemurmelten: „Du wirfst wie ein Mädchen.“, die Sachen ausgiebig begutachtete. „Astrein.“, sagte Joey nach einer Weile.

„Lass gehen. Wir müssen jetzt langsam los." Sie gingen nach unten und zogen sich ihre nach allgemeinem Verständnis kaum noch tragbaren Lederjacken an. Ab durch die Tür, die Treppen runter aus der Haustür raus, auf die Straße. Frei! Nor dachte, während sie sich gemächlich in Richtung Stadtrand aufmachten, über das Lemon-Girl nach.

Sie war eigentlich sehr süß gewesen. Er konnte ich sehr gut vorstellen, mit ihr mal was zu trinken. Bei nem Tee oder nem Bier, je nachdem, würde er sie fragen ob sie nicht zum Beispiel eine Band zusammen gründen wollen. Sie würden oft proben, er könnte sie oft sehen. Nach einer Weile würden sie dann auch etwas Erfolg haben und noch nach Jahren zusammen touren und Cd's aufnehmen. Sie würden sich immer näher kommen, sie würden durch eine sehr tiefe Freundschaft verbunden sein. Sie würden sich verlieben. Sie würden viele Reisen machen, sie würden heiraten, sie würden zusammen alt werden. Sie würden in einer Urne zusammen Beeerdigt werden. Er würde glücklich sein.

In diesem Moment spürte Nor wie ihm der Kühlergrill eines Schwerlasttransporters mit ungefähr 63 km/h gegen die Schulter prallte. Durch die Wucht des Aufpralls renkten sich seine Rückenwirbel aus und durchtrennte dabei den Hauptnervenstrang zum Gehirn. Nor war sofort Tod.
Joey, der nur seitlich gestreift wurde, kam mit gebrochenem Arm und vielen Schuldgefühlen ins Krankenhaus. Dort nam er sich das leben, sobald er aufstehen konnte, indem er aus dem Fenster des 9. Stocks sprang.

Das Lemon-Girl hatte nur einen kurzen Auftritt in dieser Geschichte.
 

lintschi

Mitglied
hallo jan!

mir gefällt diese geschichte sehr gut.
ich hab halt so hineingelesen und konnte dann nicht aufhören. das ist, meiner meinung nach, immer das beste was man über eine geschichte sagen kann. ich wollte einfach wissen, was "herauskommt".

mir gefällt die beschreibung des jungen mannes. die coolness (so glaube ich nennt man das heute), die doch eigentlich gar keine ist. ich finde, er ist wirklich ganz toll beschrieben!
dann der laden, in dem ich mich gleich wohlgefühlt hab.
auch dieses beginnende verlieben, das mit einer nicht einmal wirklich wahrgenommenen hoffnung beginnt.

und dann - so schnell kann's gehen!
wirklich gut.

das einzige das mich stört, sind einige ordentliche rechtschreib- und satzfehler. mich irritieren rechtschreibfehler oft beim lesen. ich nehme an, dass es sich zwar nur um flüchtigkeitsfehler handelt, aber ich glaube, es wäre gut, eine geschichte diesbezüglich zu überarbeiten, bevor man sie herausgibt.

schönen sonntag!
lintschi
 

Jan Veluh

Mitglied
danke für das nette Lob, ich war mir gerade bei dieser Geschichte sehr unsicher, ob sie gut oder grausig ist.

Das mit den Fehlern ärgert mich auch, aber ich hab sie durch die Word Kontrolle und durch probe lesen von zwei freunden geschickt.

Ich scheine leicht Legastenisch zu sein, was auch meine eltern lange zeit vermutet haben, sher lustig für jemanden, der Autor sein möchte, aber naja.
Nebenbei: Der Laden beruht auf einen Laden an der Westküste Irlands, der Cd-Laden, Café und Plattenfirma (!) kombiniert.
Sowohl Nor als auch Joey gibt es wirklich, allerdings schauen sie immer nach links und rechts, wenn sie über die Starße gehen.

Vielen Dank nochmal
Alles Gute
Jan
 
Hi Nor,
Du hast einige Satzpassagen in deiner Geschichte die wirklich sehr gut sind
Die Geschichte ist auch interessant aufgebaut, trotzdem Örtlichkeiten, Charakter und Aussehen der Prot. ausführlich beschrieben sind, hinterlässt diese keine Langweile. Diese gewisse schlaksige Unbekümmertheit kann man gut nachempfinden.
Der Schluss ist im Vergleich zum Rest der Geschichte nüchtern, fast würde ich sagen überhastet, als wäre dir die Energie bis zum Schluss ausgegangen.
Nors Gedanken mit Lemongirl den Rest seines Lebens zu verbringen passt nicht zum Charakter dieses schlapp-schlurfendrote Chucks tragenden, mit zwei oder drei Löcher und Eding beschmiert, abgewetzte Hosen, eine bepatche Lederjacke (stinkig und alt versteht sich) und haufenweise T-Shirts von irgendwelchen Bands oder mit Parolen linke Art, Typen.
Mit dem Schluss, Joey aus dem Fenster springen zu lassen, hast du es dir ziemlich leicht gemacht, damit nimmst du ihr auch die Spannung nach dem Unfall Nors. Finde ich.
Ich finde das der Aufbau der Geschichte auch ein langes Ende verträgt, die ich gerne lesen würde.
Mit lieben Grüßen
Billenstone Nati
 

Jan Veluh

Mitglied
ich muss gestehen, dass die geschichte eigentlich der anfang eines noch nicht fertigen romans darstellt und ich wollte mal einen kleinen fledtest mit euch veranstalten.

„Lass gehen. Wir müssen jetzt langsam los." Sie gingen nach unten und zogen sich ihre nach allgemeinem Verständnis kaum noch tragbaren Lederjacken an. Ab durch die Tür, die Treppen runter aus der Haustür raus, auf die Straße. Frei!

nach diesem absatz kommt das ende, das ihr kennt, und das nicht im buch ist. ich hab es wirklich etwas überhastet geschreiben, weil ich diesen anfang testen wollte und ich brauchte ja ein ende. kompliment an deinen instikt B.N.

Also keine angst, alles was du nicht mochtest an der geschichte kommt am ende nicht ins buch. danke für dein kompliment betreffent den rest, der mir wichtig ist. das ende ist wie gesagt nur für hier und auch nrecht provisorisch
 
Hallo Jan Veluh!

Diese Geschichte bestätigt meine Eindrücke, die ich bereits bei deinem Text "Die Parkbank" gewinnen konnte. Diese Nor-Story hier ist aber bedeutend besser. Manches ist zwar haarsträubend, aber im Großen und Ganzen hast du einen Ton, der neu, originell, der sehr authentisch klingt. Damit überzeugst du mich. Alles, was an deinem Text schlecht ist, kann ein Lektor korrigieren. Da du aber wohl keinen finden wirst, der sich so viel Arbeit macht, solltest du selbst was daran tun. Straffen, straffen, straffen. Der Schluss ist zwar schön grotesk, aber doch so nach dem Motto hingehauen: Jetzt muss ich mal ans Ende kommen. Da lässt man halt den Prot über die Klinge springen oder unters Auto kommen.

Auch dein Witz ist charmant-bös. Die Idee des sich Selbstkommentierens ist ja auch hier fragmentarisch vorhanden. Während du dir am Anfang sehr viel Zeit für Detailbeschreibungen nimmst, geht’s gegen Ende hoppla-hopp. Da sollte es einen Ausgleich geben. Die Dialoge sind auch okay bis auf die Schreibweise…

Dass sich alles um diesen Baum dreht, der dann gar nicht vorkommt – das finde ich auch recht satirisch.

Nimm bitte wenigstens die offenkundigen Rechtschreibfehler raus. Das Word-Korrekturprogramm würde da schon einiges richten. Bitte, tue was für deinen Text. Zunächst die einfachen Dinge. Rechtschreibung, Absätze einfügen, ein paar überflüssige Sätze streichen. Nur so wird er auch mehr Leser finden.

Viele Grüße
Monfou
 

lintschi

Mitglied
hallo, ich möchte mich schon noch ein bissl dreinmischen:
ich finde es nicht sehr offen, diesem typen keine romantischen gedanken zuzutrauen.
gerade das hat mir eigentlich an der geschichte auch so gefallen. ich kenne viele jugendliche. und manche sehen wirklich höchst eigenartig aus und reden auch oft einen quatsch, dass es einem die zehennägel aufrollt, aber beim näheren hinsehen lassen alle ihre jugendliche unsicherheit und ihre träume erkennen. aber nur dem, der das auch sehen will, natürlich.
und gerade dieser typ, der sich anmacht, wegen einer schlechten note, na grad der lässt doch auf höchst konventionelle grundsätze blicken.

und wenn man schon so genau beobachtet, er hat ja kein wort zu seinem freund gesagt. sondern es blitzte etwas in ihm auf, das vielleicht eine beginnende verliebtheit sein konnte und in weiterer folge könnte es ihm selbst ein verwundertes achselzucken entlocken, z.b.
da ist noch alles drin an diesem punkt.

einem menschen nur weil er abgefuckt herumrennt, gefühle oder träume abzusprechen, nein bitte!
na was glaubst denn du, billingstone, wie die gefühlswelt dieses jungen mannes ausschaut?

schönen abend!
lin
 

Inu

Mitglied
Hallo Jan

ich mag Deine Schreiberei, weil sie lebendig, frisch und bunt ist. Die Geschichte macht Lust auf mehr und ist wirklich gut geschrieben.

Ich kann es sogar verstehen, dass Du im heiligen Schaffensdrang keinen so großen Wert auf Rechtschreibung gelegt hast. Das solltest Du aber tun, denn Deine Geschichte ist es wirklich wert, aber die vielen Fehler stören meinen Genuss. Hast Du kein Rechtschreibprogramm? ;)

Lieben Gruß und eine gute Nacht
Inu
 

Jan Veluh

Mitglied
An Monfou Nouveau:

lies mal bitte meine letzte antwort. dann werden einige dinge klar, die du ansprichts.

Für die Schreibfehler entschuldige ich mich, aber ich habe wie ich irgendwo schon erwähnte leichte Legastenie, was es mir etwas schwer macht fehelrfrei zu schreiben.

Alles Gute.

An lintchi:

Die gefühls entwicklung Nors und Joey ist im roman besser auch du solltest als erklärung nochmal meine letzte antwort durch lesen, die nämlich zeigt, dass der von dir angesprochene Teil im buch nicht vorkommt und eher eine sher lange entwicklung ist.

Alles Gute
 
Hallo Jan Veluh !

Du schreibst:

ich muss gestehen, dass die geschichte eigentlich der anfang eines noch nicht fertigen romans darstellt
Dann hättest du diesen Ausschnitt auch nicht unter KG posten sollen. Wäre besser unter Erzählungen aufgehoben gewesen, wo auch Romanausschnitte einen berechtigten Platz haben. Aber nun gut, der Ausschnitt kann durchaus für sich stehen. Bitte beim nächsten Mal darauf achten: Wo Kurzgeschichte drauf steht, sollte auch in etwa eine drin sein.

Viele Grüße

Monfou

PS: Mein Lob (Witz, gute Dialoge) und meine Kritik (Längen, Unausgewogenheiten) gelten ganz unabhängig vom Genre deines Textes. Und ich möchte betonen, dass die Originalität, die ich sehe, mich sehr überzeugt, was aber kein Freibrief sein kann.
 

Gandl

Mitglied
Hi Jan Veluh,

da ist dir aber eine sehr schöne Geschichte gelungen!

Ich will nicht mehr auf den Rechtschreibfehlern rumreiten - es sei dir nur lautstark zugerufen: Vielleicht solltest du nicht „Freunde“ bitten, auf die Rechtschreibung zu schauen ... (wie das halt manchmal so ist, mit Freunden ...).
Ich bin auch so einer: ich lese - und wenn ich auf gravierende Fehler stoße, zucke ich zusammen, und wenn ich mich von Zucken zu Zucken hangeln muss, dann wirds nervig ... Dann muss die Geschichte schon verdammt gut sein, dass ich nicht sauer werde ...

Nein, ich will deine Fabulierfreude - die mich packte - loben, preisen und anfeuern. Ich sehe da erzählerisches Feuer lodern.
Allerdings ... so gegen Ende ... kam n büschn Abdrift auf - da, beim Chemietest ...
Da täte eine Straffung dem Text wohl gut.

Und der Schluss: ja, wie Monfou schrieb, ein büschn dicke. - Aber pfiffig. So richtig mitm Hammer druff uff die Geschichte. Das hat was; das ist mutig. Aber kaputt gemacht hast du deine Geschichte damit nicht.

Liebe Grüße
Gandl
 

Jan Veluh

Mitglied
Also:
erst mal natürlich vielen dank, für das gnaze Lob.

Ich wundere mich nur, warum mein scheiß-word, diese fehler nicht erkennt, schließlich, sollte es dies doch tun oder? abr naja. es ist vieleicht noch nicht ganz angekommen, aber diese geschichte ist ein teil eines ganzen romans, denn ich hier antestetmn wollte. Am ende sterben die beiden nicht, ich wollte nur diese stück als kurzgeschichte abschließen, damit ich den stil, die figuren usw. testen konnte. wenn ich mehr habe kommt mehr unter erzählungen und mit offenem ende, weil ich den roman noch nicht fertig hab.
 



 
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