November

Das Leben liegt eingefroren,
verschlossen hinter schweren Gittern.
Gedankenfesseln lassen nicht entkommen.

Verwelkt die Sommerwärme
und der letzte Sonnenstrahl zersticht das Herz.
Schatten bedecken die trunkene Welt.

Still steht die Zeit. Stummes Warten.
Die brüchige Stimme fleht.
Doch ihr Schmerz sitzt tiefer.

hi papierblume,

gefällt mir besser als die blutflocken, dennoch: richtig rund ist das noch nicht. mal abgesehen von verwelkter sommerwärme im november, die gerade noch so durchgeht, aber nicht mit dem gefrorenen leben korrespondiert, finde ich die bilder noch nicht zueinander gehörig.

"gedankenfesseln lassen nicht entkommen" ist nicht so dolle.
nichts statt nicht und vielleicht nur gedanken, das gefängnis ist ja schon klar.

wo sitzt der schmerz tiefer als in gebrochenem flehen?

nun ja, ich würd nochmal dran feilen.

grüße
nofrank

Liebe Papierblume,
grundsätzlich kommt in deinem Text schon rüber, was du sagen willst. Allerdings würde ein Bild von Gefangenschaft und Tod bereits reichen. So bekommt in deinem Gedicht m.E. die Schwermut zu viel Übergewicht.
Muss es, da der Sommer doch offenbar vergangen ist, nicht auch heißen : der letzte Sonnenstrahl (des Sommers)erstach das Herz? Allerdings müsste das Gedicht, da ein erstochenes Herz den Tod bedeutet, auch damit enden. Ansonsten darf der Sonnenstrahl nur ins Herz stechen.
Auch wenn es ein eher kurzes Gedicht ist, so verträgt es noch weitere Kürzungen oder aber einige ungewöhnlichere und nicht ganz so massive Bilder.
Ich hoffe, dir mit meiner Kritik nicht ins Herz zu stechen.
Liebe Grüße
Karl